Diversität
Die Förderung der Chancengleichheit im Suchtbereich ist das Kerngeschäft von Infodrog.
Die Förderung der gesundheitlichen Chancengleichheit und des Zugangs zur Suchthilfe bedingt die besondere Berücksichtigung der Aspekte der Diversität von Menschen mit Suchtproblemen. Nebst Alter, Geschlecht, Herkunft, sozioökonomischer Status sind den individuellen Bedürfnissen und Ressourcen der Betroffenen und den gegebenen Rahmenbedingungen Rechnung zu tragen.
Infodrog hat Grundlagen und Informationen für Suchthilfeinstitutionen und Fachleuten entwickelt, wie die Vielfalt in Suchthilfeangeboten berücksichtigt werden kann.
Leitlinien Diversität in der Suchtarbeit
Die Sensibilisierung der Fachpersonen für die einzelnen Diversitätsaspekte wie Alter, Geschlecht, Herkunft, sozioökonomischer Status und Komorbiditäten im Suchtbereich fördert die gesundheitliche Chancengleichheit.
Infodrog hat dazu die Leitlinien Diversität in der Suchtarbeit entwickelt sowie Austauschplattformen und Weiterbildungen organisiert.
Leitlinien Diversität in der Suchtarbeit
Allgemeiner TeilAlter und Sucht
Der Anteil älterer Frauen und Männer mit einer Abhängigkeitserkrankung nimmt aufgrund des demographischen Wandels zu. Dies stellt Fachpersonen und Institutionen aus der Sucht- und der Altenhilfe vor grosse Herausforderungen.
Migration
Klient:innen mit Migrationshintergrund und ihre Angehörigen haben oft besondere Bedürfnisse, Schwierigkeiten und Ressourcen, denen mit einer migrationsgerechten Suchtarbeit Rechnung getragen werden kann. Dabei geht es weniger darum, besondere Angebote zu schaffen, als die Regelversorgung für Klient:innen mit Migrationshintergrund zu öffnen. Im Zentrum steht dabei die transkulturelle Kompetenz, über die alle Mitarbeitenden verfügen sollten, die aber auch in der Organisationsentwicklung auf Institutions- und Leitungsebene in Leitbildern, Strategien und Konzepten verankert sein muss.
Infodrog unterstützt die Fachleute durch Wissensvermittlung und Vernetzung in der migrationsgerechten Suchtarbeit.
Gender
Suchtarbeit ist wirkungsvoller, wenn sie sowohl den biologischen als auch den soziokulturellen Unterschieden zwischen den Geschlechtern Rechnung trägt und bei den unterschiedlichen Ressourcen, Bedürfnissen, Erfahrungen und Lebensrealitäten von Frauen und Männern ansetzt.
Im Auftrag des BAG organisierte Infodrog mehrere nationale Tagungen und koordinierte das Gender-Netz. Ziel war es, das Thema Gender einer breiteren Fachöffentlichkeit bekannt zu machen, Angebote zu implementieren und zu vernetzen. Das gesamte Projekt Frauen-Netz-Qualität ist in der Publikation «Frauengerecht! Die Praxis» dokumentiert.
Dokumente und Links
News zum Thema Diversität
Politik: Kommissionen befürworten mehr Möglichkeiten
Gleich zwei Kommissionen empfehlen ihren Räten, den Rechten von Menschen mit Behinderungen mehr Nachachtung zu verschaffen. Zum einen sollen Menschen mit Behinderungen ihre Wohnform sowie ihren Wohnort frei wählen können. Zum anderen sollen auch Menschen mit einer umfassenden Beistandschaft über alle politischen Rechte verfügen können.
Australien machts vor: Social-Media-Verbot für Jugendliche
Rund 80 Prozent der Schweizerinnen und Schweizer befürworten laut einer Umfrage ein Social-Media-Verbot für unter 16-Jährige. In Australien wurde ein solches Verbot gerade beschlossen. Das australische Repräsentantenhaus stimmte mit 102 zu 13 Stimmen für ein Social-Media-Verbot für Kinder. Darauf folgte der Senat, das Verbot ist damit beschlossene Sache. Unter 16-Jährigen soll der Zugang zu Plattformen wie Tiktok, Facebook, Instagram und X verboten werden.
Substanzkonsum bei nicht-heterosexuellen Jugendlichen
Während in den meisten Studien eine Differenzierung nach Geschlecht vorgenommen wird, fehlen solche standardisierten Vergleiche in Bezug auf sexuelle Identitäten. Das Wissen über den Substanzkonsum bei nicht-heterosexuellen Jugendlichen ist jedoch entscheidend für die Entwicklung wirksamer Interventionen. Laut neuster Studie gilt dies insbesondere für weibliche nicht-heterosexuellen Jugendliche.