Gefährdung von Kindern und Jugendlichen und Art. 3c BetmG
Infodrog arbeitet mit den Kantonen und dem Bundesamt für Gesundheit an der Umsetzung seiner Empfehlungen zu Meldungen bei Suchtgefährdung von Kindern und Jugendlichen.
Im Jahr 2011 trat mit dem revidierten Betäubungsmittelgesetz (BetmG) Artikel 3c «Meldebefugnis» in Kraft. Damit wurde Amtsstellen und Fachleuten im Erziehungs-, Sozial-, Gesundheits-, Justiz- und Polizeiwesen ermöglicht, namentlich erheblich gefährdete Kinder und Jugendliche bei vorliegenden oder drohenden suchtbedingten Störungen den zuständigen kantonalen Stellen zu melden.
Situationsanalyse und Synthesebericht «Meldebefugnis»
Die Einführung von Art. 3c BetmG hat Fragen der Umsetzung in den Kantonen aufgeworfen. Aufgrund des Handlungsbedarfs führte Infodrog im Auftrag des Bundesamtes für Gesundheit (BAG) eine Bestandesaufnahme und Bedarfsanalyse zum Meldewesen rund um Art. 3c BetmG durch, mit Fokus auf Kinder und Jugendliche. Im Rahmen des Projekts wurden zuerst verschiedene kantonale Akteur:innen zu den Erfahrungen und Abläufen befragt (Suchtbeauftragte der KKBS, 3c-Meldestellen, Kindes- und Erwachsenenschutzbehörden KESB). Exemplarisch wurden drei kantonale Umsetzungsmodelle vertieft beschrieben (Bern, Freiburg, Schaffhausen) und die Perspektive der Fachleute, die Minderjährige melden können, in Form kantonaler Fokusgruppen berücksichtigt. Diese Perspektive war bisher in den Diskussionen kaum repräsentiert. Abschliessend wurden in Zusammenarbeit mit nationalen Expert:innen Empfehlungen erarbeitet, mit dem Ziel, die Arbeit der verschiedenen Stakeholder zu erleichtern.
Unterstützung der Kantone bei der Umsetzung der Empfehlungen
Infodrog lädt im Jahr 2023 interessierte Kantone ein, um sie bei der Umsetzung der Empfehlungen rund um Art. 3c BetmG zu unterstützen.
Dokumente und Links
Agenda
Tagung «Substanzkonsum bei Jugendlichen: News aus Forschung und Praxis»
Die Tagung präsentiert aktuelle Informationen aus Forschung und Praxis zum Thema Substanzkonsum bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Ein Schwerpunkt liegt auf dem Konsum von Kokain und Ketamin. Darüber hinaus werden die Zusammenhänge zwischen psychischer Gesundheit und Substanzkonsum thematisiert.
News zu den Themen F+F und Kurzintervention
Webinar: «Rauchstopp / Früherkennung Lungenkrebs» frei zugänglich
Das Webinar zum Thema «Wie man die Sterblichkeit bei Lungenkrebs reduzieren kann, und wie die Krebsliga beim Rauchstopp hilft» ist frei zugänglich. Das Webinar wurde aufgezeichnet und kann auf der Webseite der Krebsliga, zusammen mit wichtigen Informationen zum Thema, eingesehen werden.
Prevention.ch feiert Geburtstag
Vor drei Jahren ging die Plattform prevention.ch online. Prevention.ch bietet Informationen von Fachpersonen für Fachpersonen und wird vom BAG als Austauschplattform bereitgestellt. Hier informieren sich Fachleute aus den Bereichen psychische Gesundheit sowie Prävention von nichtübertragbaren Krankheiten und Sucht gegenseitig über Studien, Projektbeispiele, Veranstaltungen und vielem mehr.
Unterrichtsmaterialien für die Hochschullehre
In einem Workshop mit Dozierenden von Hochschulen aus den Bereichen Soziale Arbeit, Pädagogik, Psychologie sowie Gesundheitsförderung und Prävention wurde gewünscht, dass zum Thema F+F Materialien für die Hochschullehre entwickelt und zur Verfügung gestellt werden. Der Fachverband Sucht hat dies im Auftrag des Bundesamtes für Gesundheit BAG und in Zusammenarbeit mit dem Institut Soziale Arbeit und Gesundheit HSA FHNW umgesetzt. Die Materialien (Präsentation, Fallvignette und Übung) wurden für die Hochschullehre entwickelt. Sie eignen sich aber auch als Grundlage für Präsentationen für andere Zielgruppen.
Weitere Informationen und die Materialen auf fachverbandsucht.ch
Bisherige Veranstaltungen
Fachseminar: Früherkennung und Frühintervention - Ein zentraler Präventionsansatz bei psychosozialen Belastungen und Gefährdungen
Veranstalter: Fachhochschule Nordwestschweiz (FHNW)
Tagung «Mischkonsum bei Jugendlichen – neue Praxisansätze, aktuelle Forschungsresultate»
Die Tagung gibt Gelegenheit, sich über aktuelle Erkenntnisse aus Praxis und Forschung zu informieren und ermöglicht gleichzeitig eine Vernetzung mit den involvierten Akteuren. Zudem dient die Tagung als Austauschplattform, um Modelle und Lösungen zu diskutieren, wie die Versorgung der Jugendlichen verbessert werden kann.