Koordination
Infodrog fördert den Austausch, die Zusammenarbeit und Synergien der Akteure im Suchtbereich.
Als nationale Koordinations- und Fachstelle Sucht unterstützt und fördert Infodrog die Zusammenarbeit auf nationaler und internationaler Ebene. Dies erfolgt über die Organisation von Tagungen, Leitung von Expert:innengruppen, den Einsitz in verschiedenen Fachgremien sowie die Förderung einer gezielten und effizienten Nutzung der im Suchtbereich bereitgestellten Ressourcen und Produkte und Good-Practice-Modellen.
Die nationalen Strategien Sucht, NCD 2017 – 2024 sowie Massnahmen des BAG im Bereich Psychische Gesundheit sind die Basis für ein Zusammenwirken der verschiedenen Beteiligten im Suchtbereich, im Gesundheits- und Sozialwesen und der Regelversorgung.
Tagungen
Infodrog fördert den Austausch sowie die Multiplikation innovativer oder bewährter Praxismodelle im Suchtbereich über die Planung, Organisation und Durchführung von nationalen, regionalen oder internationalen Fachtagungen.
Veranstaltungen werden ebenfalls in Kooperation mit regionalen und nationalen Interessenvertretern geplant und organisiert mit folgenden Zielen:
- Unterstützung für die Akteure
- Anerkennung und Bekanntmachung von guten (lokalen) Projekten auf nationaler Ebene
- Verbesserung der Kooperation zwischen allen Berufsgruppen, die Menschen mit einem Suchtproblem betreuen
- Austausch und Wissenstransfer zu Suchtthemen
- Förderung der guten Praxis der Kooperation
Expert:innengruppen
Infodrog koordiniert und leitet verschiedene Expert:innengruppen und fördert den überregionalen oder internationalen Austausch. Auch bei der Projektentwicklung ist eine fundierte Abstützung und Expertise durch externe Fachpersonen aus unterschiedlichen Disziplinen, institutionellen und sprachregionale Anbindungen zentral.
Die jeweiligen Expert:innengruppen haben unterschiedliche Funktionen: vom Wissensaustausch, der Beratung, Steuerung bis zur Mitarbeit bei Projekten und Publikationen von Infodrog.
Coordination nationale
Infodrog bringt unter dem Namen «Coordination nationale» die Fachpersonen verschiedener Bereiche der Suchthilfe auf nationale Ebene zusammen und organisiert Veranstaltungen. Damit wird über die Sprachgrenzen hinaus der fachliche Austausch ermöglicht. Kooperationspartner sind verschiedene Fachgruppen der Suchtfachverbände in der Schweiz.
Koordination interkantonale Vaping-Kampagne
Mehrere Deutschschweizer Kantone haben sich zusammengeschlossen, um gemeinsam Social-Media-Videos für kantonale Vaping-Kampagnen zu produzieren. Zielgruppe der Videos sind Kinder und Jugendliche vor dem Erstkonsum. Die Botschaft in den Videos ist kurz und einfach verständlich und soll Jugendliche motivieren, sich mit dem Thema Vapen auseinanderzusetzen. Die gemeinsam in Auftrag gegebenen Videos werden von den Kantonen in Eigenregie auf lokalen Kanälen weiterverbreitet. Die Videos wurden im Herbst 2023 veröffentlicht, die Promotion in den Kantonen lief bis März 2024. Eine kurze Auswertung ist auf der unten verlinkten Seite zu finden.
Die Kantone haben Infodrog mit der Koordination des Projekts beauftragt, während Akzent Prävention und Suchttherapie Luzern die inhaltliche Umsetzung verantworteten.
Das Projekt wurde vollständig durch folgende Kantone finanziert: AG, BE, BL, BS, GR, LU, SG, SH, SO, ZH.
SuPo – Zusammenarbeit zwischen Suchtfachleuten und Polizei
Die Arbeitsgruppe SuPo wird gemeinsam mit dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) geleitet und besteht aus Vertreterinnen und Vertretern des Verbandes Schweizerischer Polizeibeamter (VSPB), der Schweizerischen Kriminalprävention (SKP), der Städtischen Konferenz der Beauftragten für Suchtfragen (SKBS), der Suchtfachverbände (GREA und Ticino Addiction) und von Infodrog.
Ziel der Arbeitsgruppe ist es, die Zusammenarbeit zwischen den Bereichen Repression und Suchthilfe (insbes. Schadensminderung) zu koordinieren, zu fördern und nachhaltig zu festigen. Regelmässig finden nationale SuPo-Tagungen statt, die von Infodrog organisiert werden.
Gremien
In folgenden nationalen Gremien ist Infodrog vertreten:
Agenda
F+F-25 /Austausch oder Schweigen? Datenschutz und Kooperation in der Früherkennung und Frühintervention
Veranstalter: Fachverband Sucht
Sex«sucht» und Porno«sucht» – Grundlagen und Therapie
Veranstalter: Fachverband Sucht
Fachtagung «Mensch – Sucht – Leben»: Ich und die Abhängigkeit – Wege zu einer identitätssensiblen Suchttherapie?
Veranstalter: die drei Suchtfachkliniken – Forel Klinik, Klinik Im Hasel und Klinik Südhang.
4. Nationale SAGES-Fachtagung: «Methodenvielfalt: gute Praxis weiterdenken»
Veranstalter: Schweizerische Fachverband für gesundheitsbezogene Soziale Arbeit SAGES
15. Interdisziplinäres Symposium zur Suchterkrankung
Veranstalter: COCOON, Medizinische Universität Wien, Österreichische Ärztekammer
Dauer: 14. & 15. November 2024
News
Aufruf Studienteilnahme: Menschen mit Opioidkonsum
In den letzten Jahren gab es einen rasanten Anstieg von synthetischen Opioiden in der Schweiz. Eine neue Studie der Universität Zürich forscht an den neuropsychologischen Folgen von chronischem, nicht-medizinischem Opioidkonsum. Dabei wird ein besonderer Fokus auf das Gedächtnis und die soziale Kognition gelegt. Für die Studie werden Teilnehmer:innen mit regelmässigem Opioidkonsum gesucht.
Update alterundsucht.ch: Themenkapitel Verhaltenssüchte
Die Plattform AlterundSucht.ch richtet sich an ältere Menschen, Angehörige sowie Fachpersonen aus den Bereichen Sucht, Altersarbeit, Pflege und Medizin. Neu finden sich auf der Webseite auch Themenkapitel zu Verhaltenssüchten im Alter – für Menschen ab 55 Jahren und deren Nahestehende. Die Inhalte wurden 2025 vom Fachverband Sucht in Zusammenarbeit mit Expert:innen erarbeitet.
Studie: genetischer Einfluss auf Substanzkonsum und Verhaltensauffälligkeiten
Eine aktuelle Studie gibt genetische Belege dafür, dass sogenannte externalisierende Merkmale (wie Impulsivität, Risikobereitschaft, geringe Selbstkontrolle), die in der DNA identifizierbar sind, ein gemeinsamer Mechanismus für substanzbezogene (z.B. Alkohol, Tabak, Cannabis) und verhaltensbezogene Süchte (z.B. Glücksspiel, problematische Internetnutzung, Essverhalten) sind.
Die Studie (Englisch) im Journal Addiction auf onlinelibrary.wiley.co
Der Podcast (18 Min.) mit einer Autorin der Studie auf shows.acast.com