Kurzintervention
Kurzinterventionen sind dazu geeignet, Personen mit einem problematischen Substanzkonsum oder ungesunden Verhaltensweisen frühzeitig anzusprechen, sie für mögliche schädliche Auswirkungen zu sensibilisieren und für Veränderungen und weiterführende Hilfe zu motivieren. In der praktischen Anwendung sind Kurzinterventionen Gespräche von beschränkter Anzahl und kurzer Dauer, die sich am Konzept der Motivierenden Gesprächsführung orientieren.
Kurzinterventionen können von Fachpersonen aus verschiedenen Bereichen wie Suchthilfe, medizinische Grundversorgung, Soziales und Bildung erlernt und mit Erfolg eingesetzt werden. Sie kommen bei einer Vielzahl von Themen wie Alkohol, Rauchen, illegale Drogen, Bewegungsmangel, Übergewicht, Umgang mit Stress oder Diabetes zur Anwendung und helfen dabei, Menschen mit riskanten oder ungesunden Verhaltensweisen zu unterstützen. Infodrog engagiert sich in mehreren Projekten, welche den vermehrten Einsatz von Kurzinterventionen fördern.
Kurzintervention Ärzteschaft
Infodrog unterstützte eine interdisziplinäre Arbeitsgemeinschaft dabei, Fortbildungsaktivitäten zu Kurzintervention für Ärztinnen und Ärzte zu entwickeln. Das Projekt diente dazu, Zugänge und Kanäle zur Ärzteschaft zu erproben, zu evaluieren und Empfehlungen abzuleiten, wie diese Zielgruppe mit solchen Fortbildungen erreicht werden kann. Das Projekt wurde durch das Nationale Programm Alkohol finanziell unterstützt.
Früherkennung und elektronische Kurzintervention in der Arztpraxis
Eine 2017 durchgeführte Pilotstudie des Universitätsspitals Lausanne untersuchte die Einsatzmöglichkeiten und Akzeptanz elektronischer Kurzintervention in Hausarztpraxen. Patientinnen und Patienten erhielten direkt im Wartebereich die Möglichkeit, auf einem Tablet-Computer Fragen zum Alkoholkonsum und zum allgemeinen Gesundheitszustand zu beantworten und das Resultat anschliessend mit dem Arzt zu besprechen.