Suchen

Monitoring

Infodrog erhebt spezifische Daten im Suchtbereich zuhanden der Versorger und Fachpersonen.

Monitoring der stationären Suchttherapieinstitutionen

Seit 2004 erfasst Infodrog die Auslastung der stationären Suchttherapieinstitutionen in der Schweiz. Es beteiligen sich Institutionen der stationären Suchttherapie und ‑rehabilitation sowie Aussenwohngruppen und teilstationäre Angebote, welche hauptsächlich auf die Problematik der illegalen Drogen spezialisiert sind, jedoch aufgrund der Mehrfachproblematik teils auch Personen mit Alkoholproblemen aufnehmen.

Von 2004 bis 2013 gaben die Institutionen die Daten direkt online ein, ab 2014 werden uns die Zahlen von den Standortkantonen übermittelt.

Das Monitoring umfasst die Anzahl Plätze sowie die durchschnittliche Auslastung der Suchthilfeinstitutionen in den einzelnen Kantonen.

Monitoring Drug-Checking – Auswertung der Beratungsgespräche zum Konsum psychoaktiver Substanzen und der Warnungen

Die Befragungen und Drug Checking-Warnungen aus allen Sprachregionen werden seit 2012 durch Infodrog ausgewertet und in einem Bericht publiziert.

Personen, welche bei einem Drug Checking der Schweiz ihre Substanzen testen lassen, müssen im Rahmen des obligatorischen Beratungsgesprächs den Online-Fragebogen ausfüllen. Nebst soziodemographischen Angaben (Alter, Geschlecht, Ausbildung, Arbeitssituation) werden darin Daten zum Konsum psychoaktiver Substanzen und den damit verbundenen Auswirkungen erhoben.

Die Daten sind nicht repräsentativ, ermöglichen aber dennoch detaillierte Einblicke in das Konsumverhalten von Personen, die psychoaktive Substanzen konsumieren. Dynamische Änderungen der Konsummuster oder Probleme im Zusammenhang mit dem Konsum sowie Veränderungen des Betäubungsmittelmarktes können so frühzeitig erkannt werden.

Monitoring der Abgabe von sterilem Konsummaterial an Drogenkonsumierende in der Schweiz

Die flächendeckende und niederschwellige Abgabe von sterilem Konsummaterial für Drogenkonsumierende ist ein effektives und kosteneffizientes Mittel zur Prävention von durch Blut übertragbarer Krankheiten. Die European Union Drugs Agency (EUDA) geht davon aus, dass eine unzureichende Versorgung mit sterilem Injektionsmaterial (weniger als 100 Spritzen pro injizierende Person pro Jahr) als Indikator für ein potenziell erhöhtes Infektionsrisiko in dieser Population gilt.

Infodrog erfasst im Auftrag des Bundesamtes für Gesundheit BAG seit 2019 die Abgabe steriler Konsummaterialien an Drogenkonsumierende. Gemäss den letzten Daten ist die Versorgung mit sterilem Konsummaterial derjenigen Menschen, welche Drogen konsumieren in der Schweiz genügend. Ebenso wird die Bedeutung der Kontakt- und Anlaufstellen für die Prävention von Infektionskrankheiten wie HIV und Hepatitis C hervorgehoben. Es handelt sich um systemrelevante Einrichtungen, die einen wichtigen Beitrag zur öffentlichen Gesundheit leisten.

Monitoring Substanzkonsum in Kontakt- und Anlaufstellen

Kontakt- und Anlaufstellen (K&A) bieten drogenkonsumierenden Menschen, die auf den Konsum von illegalen Substanzen nicht verzichten wollen oder können, niederschwelligen Zugang zu Überlebenshilfe und Beratung. In beaufsichtigten Injektions- und Inhalationsräumen können selbst mitgebrachte illegale Drogen unter hygienischen Bedingungen konsumiert werden. Von 2016 bis 2019 erfasste Infodrog den Substanzkonsum von Klient:innen der Kontakt- und Anlaufstellen von Institutionen in der Deutschschweiz und der Romandie und publizierte einen Monitoring-Bericht.

Geschlossene Einrichtungen 1999 – 2017

Das Angebot und die Nachfrage in der Suchttherapie sind Schwankungen unterworfen. Mit der Auflösung der offenen Drogenszenen in den grösseren Städten der Schweiz Anfang der 1990er Jahre entstand ein breites Angebot an stationären Einrichtungen. Aufgrund der verschiedenen Massnahmen der 4-Säulenpolitik konnten die betroffenen Menschen behandelt und/oder in verschiedene längerfristige Betreuungsprogramme eingebunden werden. Die Nachfrage nach stationären Suchttherapieplätzen sank in der Folge und einige Angebote stellten den Betrieb ein.

Von 1999 bis 2017 führte Infodrog die Liste der geschlossenen stationären Suchthilfeangebote in der Schweiz. In diesem Zeitraum wurden 70 stationäre Institutionen geschlossen.

News zum Thema Statistik | Monitoring

Studie: hohe Nikotindosen in tabakfreien Nikotinbeuteln

Ein Forscherteam hat eine Studie zu den Auswirkungen von tabakfreien Nikotinbeuteln veröffentlicht. Diese zeigt, dass diese neuen, für den oralen Konsum gedachten Produkte hohe Nikotinmengen abgeben können – bei einigen untersuchten Produkten sogar höhere Dosen als bei Tabakzigaretten. In vielen europäischen Ländern sind diese Nikotinbeutel bereits legal erhältlich und auch in Deutschland, vor allem bei Jugendlichen, weit verbreitet.

Studie Schweizer Jugendliche: Konsumkombination und Interventionen

Eine aktuelle Studie weist auf die Kombination von Alkohol mit Cannabis und/oder anderen Substanzen (z. B. Benzodiazepine oder harte Drogen) bei Schweizer Jugendlichen hin. Auch zeigt die Untersuchung, dass die formellen Unterstützungs- und Beratungsangebote von den Jugendlichen als wenig einfühlsam und wenig relevant wahrgenommen werden. Deshalb sollten künftige Interventionen unbedingt die Lebenswirklichkeit der Jugendlichen berücksichtigen und nicht nur darauf abzielen, den Substanzkonsum zu reduzieren, sondern auch die umfassenderen psychosozialen Faktoren angehen.

Forschungsbericht: Zunahme von Neurenten aufgrund Suchterkrankung

Ein Forschungsbericht zeigt die Entwicklung bei den Neurenten von Suchterkrankten auf, wo ab 2019 eine signifikante Zunahme von als Suchterkrankungen codierten Neurenten festzustellen ist. Im Juli 2019 hielt ein Bundesgerichtsurteil fest, dass Suchterkrankungen bei der Invaliditätsbemessung dieselbe Relevanz zukommt wie anderen fachärztlich diagnostizierten psychischen Erkrankungen und dass das strukturierte Beweisverfahren auch hier zur Anwendung kommt.

Nach oben

Infodrog

Schweizerische Koordinations-
und Fachstelle Sucht

Eigerplatz 5
3007 Bern

+41 (0)31 376 04 01