Suchen

Verhaltenssüchte

Für Menschen mit einer Verhaltenssucht fördert Infodrog den Zugang zu Beratung, Therapie und Schadensminderung sowie die Qualifikation der Suchtfachleute.

Wie der Konsum von Alkohol oder anderen psychoaktiven Substanzen, kann sich auch ein Verhalten zu einer Sucht entwickeln. Die «internationale statistische Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme (ICD-11)» beschreibt zwei Formen der Verhaltenssüchte: Die Geldspielstörung («Gambling») sowie die Videospielnutzungsstörung («Gaming»). Durch diese Verhaltensweisen können psychische, körperliche und finanzielle Probleme entstehen. Auch können sie zu Schwierigkeiten in der Partnerschaft oder Familie und am Arbeitsplatz oder an der Schule führen. Andere problematische Verhaltensweisen, wie beispielsweise exzessive Social-Media-Nutzung, übermässiger Pornokonsum oder unkontrolliertes Kaufverhalten, werden häufig ebenfalls den Suchtproblemen zugeordnet, weil suchtartige Symptome auftreten können.

Die Nachfrage nach Beratung, Therapie und Schadensminderung sowie der Bedarf an Prävention und Information zu verschiedenen Formen von Verhaltenssüchten sind hoch. Ein genaues Bild der Angebotslage zu Verhaltenssüchten sowie des Qualifikationsbedarfs bei den Suchtfachstellen fehlt bislang. Hierzu führt Infodrog eine gesamtschweizerische Bestandesaufnahme durch und erarbeitet Grundlagen zur Verbesserung der Hilfs- und Versorgungsangebote. Infodrog unterstützt Akteure und Professionen im Bereich Verhaltenssucht beim Austausch und Transfer von Wissen sowie bei der Verbreitung von innovativen Praxismodellen.

Bestandesaufnahme Hilfsangebote zu Verhaltenssüchten

Infodrog führt eine gesamtschweizerische Bestandesaufnahme zu den Hilfsangeboten im Bereich der Verhaltenssüchte durch. Gleichzeitig evaluiert Infodrog die Zugänglichkeit und Sichtbarkeit der spezifischen Angebote für Verhaltenssucht und den spezifischen Qualifikationsbedarf der Fachpersonen der Beratung, Therapie und Schadensminderung.

In einem ersten Schritt führt Infodrog eine Online-Umfrage bei Fachinstitutionen im Suchtbereich durch. Die Erkenntnisse aus der Befragung werden mithilfe von Fachexpert:innen evaluiert und anschliessend in einem Bericht zusammengefasst. Basierend darauf werden Lücken benannt und ein Aktionsplan erstellt zur Verbesserung der Hilfs- und Versorgungsangebote.

News zum Thema Verhaltenssüchte

Update alterundsucht.ch: Themenkapitel Verhaltenssüchte

Die Plattform AlterundSucht.ch richtet sich an ältere Menschen, Angehörige sowie Fachpersonen aus den Bereichen Sucht, Altersarbeit, Pflege und Medizin. Neu finden sich auf der Webseite auch Themenkapitel zu Verhaltenssüchten im Alter – für Menschen ab 55 Jahren und deren Nahestehende. Die Inhalte wurden 2025 vom Fachverband Sucht in Zusammenarbeit mit Expert:innen erarbeitet.

Studie: genetischer Einfluss auf Substanzkonsum und Verhaltensauffälligkeiten

Eine aktuelle Studie gibt genetische Belege dafür, dass sogenannte externalisierende Merkmale (wie Impulsivität, Risikobereitschaft, geringe Selbstkontrolle), die in der DNA identifizierbar sind, ein gemeinsamer Mechanismus für substanzbezogene (z.B. Alkohol, Tabak, Cannabis) und verhaltensbezogene Süchte (z.B. Glücksspiel, problematische Internetnutzung, Essverhalten) sind.

Sport bis zum Umfallen – wann wird es gefährlich?

Immer schneller, immer höher, immer weiter: Extremsport bringt Menschen an ihre Grenzen – und darüber hinaus. Was treibt die Athletinnen und Athleten an? Wo ist die Grenze zwischen gesunder Herausforderung und schädlichem Drang? Die SRF-Sendung «Puls» beleuchtet die erschreckenden Konsequenzen der Sucht nach Leistung.

Bisherige Veranstaltungen

Tagung

15. Interdisziplinäres Symposium zur Suchterkrankung

Veranstalter: COCOON, Medizinische Universität Wien, Österreichische Ärztekammer

Dauer: 14. & 15. November 2024

Nach oben

Infodrog

Schweizerische Koordinations-
und Fachstelle Sucht

Eigerplatz 5
3007 Bern

+41 (0)31 376 04 01