SuchtMagazin 2/2020: Frau und Sucht
Geschlechtsspezifische Unterschiede beim Substanzkonsum wie bei den Verhaltenssüchten machen spezifische Präventions- und Behandlungsansätze nötig. Dieses Wissen und entsprechende Forderungen nach frauengerechter Suchtarbeit gehen auf die 1980er-Jahre zurück. Eine recht lange Zeit also für Entwicklungen im Bereich von «Frau und Sucht» – und nach früheren Ausgaben zum Thema auch wieder Zeit für ein SuchtMagazin, welches die Situation heute beleuchtet.
Die Beiträge des Hefts zeigen, dass Rollenbilder und ihre Veränderungen zentral sind: Die Emanzipation von hergebrachten Rollen hat zu komplexeren Konsummustern bei Frauen geführt, neue, z. T. widersprüchliche Rollenanforderungen müssen bei der Suchtprävention und ‑behandlung für Frauen berücksichtigt werden, Rollenkonflikte beeinflussen aber auf der anderen Seite auch die Position von Fachfrauen in der Suchtarbeit.
Solche und weitere Zusammenhänge sowie Berichte und Analysen aus der Praxis – z. B. zu mädchengerechter Suchtprävention, zu Frauen in den K&A, zu internetbezogenen Störungen bei Frauen oder zum Substanzkonsum in der Schwangerschaft – zeigen, dass es auch heute noch viel zu forschen und zu tun gibt, damit Frauen mit Suchtproblemen adäquat angesprochen und versorgt werden können.
Gespannt sein dürfen Sie nicht zuletzt auf die zum Thema passende Fotoserie «Who is your female role model today» von Gabi Vogt.
Inhalt:
«Frauen sichten Süchte» – in der Vergangenheit und in der Gegenwart | Frauen in der Suchtarbeit: gewohnte Strukturen aufbrechen | Mädchengerechte Suchtprävention | Frauen in den Kontakt- und Anlaufstellen | Suchtmittelkonsum während der Schwangerschaft | Internetbezogene Störungen bei Frauen – ein unerkanntes Gesundheitsproblem? | Fotoserie: Who is your female role model today? | Fazit. ForschungsSpiegel von Sucht Schweiz