Newsletter | April 2025

NEWS
April 2025

Stellenangebot: Wiss. Mitarbeiter:in (70%)

Für die Umsetzung unserer Aufgaben in der Qualitätsentwicklung, Information und Koordination suchen wir eine:n wissenschaftliche:n Mitarbeiter:in. Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung!

Wir haben unsere Fakten­blätter zu (halb-)synthetischen Cannabinoiden aktualisiert

Wir haben die beiden Faktenblätter zu (Halb-)synthetischen Cannabinoiden aktualisiert. Das Factsheet für Fachpersonen und das Factsheet für Konsumierende kann jetzt bei uns auf der Website heruntergeladen oder angeschaut werden.

Wir haben unser Fakten­blatt zu Lachgas aktualisiert

Das Factsheet gibt wichtige Informationen für Fachpersonen im Kontakt mit Konsumierenden und bietet einen Überblick über den Konsum von Lachgas, die rechtliche Situation in der Schweiz sowie die gesundheitlichen Auswirkungen und Risiken. Zum Schluss finden sich Empfehlungen zur Schadensminderung (Safer-Use-Botschaften), über die Konsumierende informiert werden sollten.

Infodrog und die Krebsliga Schweiz betreiben zukünftig die Plattform stopsmoking

Der TPF hat das Mandat für den Betrieb der Plattform stopsmoking an die Bietergemeinschaft, bestehend aus der Krebsliga Schweiz und Infodrog, vergeben. Sie werden im Laufe des März 2025 die Nachfolge der AT Schweiz antreten und stopsmoking.ch als nationale Plattform für den Tabak- und Nikotinausstieg mit Informationen, Selbstmanagement-Tools und dem Beratungsangebot stopsmoking weiter etablieren.

SUCHTPOLITIK

Ständerat lässt Verbot von Medienplattformen für Jugendliche prüfen

Der Ständerat will Kinder und Jugendliche vor schädlichen Auswirkungen von sozialen Medien schützen. Er lässt untersuchen, ob ein Verbot des Zugangs zu Plattformen wie Tiktok und Instagram für unter 16-Jährige für den Jugendschutz etwas bewirken kann.

Ein Jahr Cannabisgesetz

Am 1. April 2024 trat das sogenannte Cannabisgesetz in Kraft. Es skizziert Rahmenbedingungen, unter denen der Anbau, Besitz und Konsum von Cannabis legal sind. Ein ausführlicher Artikel der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) fasst die wichtigsten Punkte der Legalisierung zusammen.

RAUCHEN & DAMPFEN

Marktalarm: Einweg-E-Zigaretten mit 6-Methylnikotin

Die Arbeitsgemeinschaft Tabak ist besorgt, dass 6-Methylnikotin (6-MN, bisweilen auch «Metatine» genannt), eine neue synthetische Nikotinart auf dem Markt aufgetaucht ist. Diese nikotin-analoge Substanz ist heute in Europa erhältlich, namentlich in Produkten der Marke Aroma King. Offenbar ist 6-MN die erste chemische Substanz, die in Verkehr gebracht wurde, obschon chinesische Firmen zurzeit an Dutzenden ähnlichen nikotin-analogen Stoffen forschen. Ausserdem fordert eine Interpellation eine Antwort bezüglich Regulierung von  6-Methylnikotin.

ONLINE | BILDSCHIRM

«Die rasche Entwicklung fordert uns alle»

Gambling, Gaming, Pornografie-, Chemsex- und Kaufsucht gehören zu den Verhaltenssüchten – und werden von einem professionellen Team an den Universitären Psychiatrischen Kliniken Basel therapiert. Dr. Martin Meyer, Oberarzt am Zentrum für Abhängigkeitserkrankungen gibt im «Brennpunkt» Einblicke in seine Arbeit.

Digitale Medien und psychische Gesundheit von Jugendlichen

Digitale Medien prägen den Alltag junger Menschen wie nie zuvor. Soziale Plattformen, Online-Games und digitale Inhalte bieten Chancen für Austausch und Bildung, bergen aber auch Risiken. Studien zeigen, dass exzessive Mediennutzung mit erhöhtem Stress, Schlafmangel und psychischen Belastungen wie Angststörungen oder Depressionen in Verbindung stehen kann. Die Sammlung auf prevention.ch beinhaltet aktuelle Studien, Empfehlungen, aber auch digitale Helfer für die psychische Gesundheit junger Menschen.

Die Stoppuhr braucht’s beim Gamen nicht

Vom Nischenphänomen zur weit verbreiteten Freizeitaktivität: Gamen ist in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Doch wie viel «zocken» ist gesund? Das hängt ganz vom jeweiligen Motiv ab, weiss Game-Experte Florian Lippuner. Auch vereist er darauf, dass: Das zeitliche Einschränken oder gar Verbieten des Spiels bringt in solchen Situationen (exzessives Gamen) nichts – die Ursachen bestehen weiter. Vielmehr müssen die Probleme an der Wurzel gepackt und gelöst werden. Dann normalisiert sich auch das Nutzungsverhalten wieder.

Sportwetten – sportliche Faszination und existenzielles Leid dicht verwoben

Emotionen gehören zum Fussball. Fans fiebern mit ihrem Team mit, feiern Siege und trauern alle gemeinsam bei Niederlagen. Dieses positive Image macht Sportereignisse attraktiv für die Werbebranche, insbesondere unter Sportwettanbietern. Die Verlierer sind Menschen mit einer Glücksspielstörung. Der Beauftragte der Bundesregierung für Sucht- und Drogenfragen Burkhard Blienert sieht das Werbevolumen beim Glücksspiel kritisch und weist auf die immensen Unterschiede zum Präventionsbudget hin.

Digital Detox – personalisierte «Entgiftung» mit time:out

«Lass weg, was zu viel ist» - dazu ermutigt die Aktion time:out seit 1985. Besonders digitale Pausen rücken in den Fokus, da übermässiger Medienkonsum Körper und Geist belasten kann. Eine bewusste Auszeit kann Beschwerden wie Schlafprobleme oder Konzentrationsstörungen lindern. Zum 40. Mal ruft das Blaue Kreuz dazu auf, gewohnte Alltagsmuster vorübergehend zu unterbrechen – für mehr Freiheit im Leben.

WEITERE SUBSTANZEN & SUBSTANZÜBERGREIFENDE INFOS

SRF-Dok über Crack-Konsument:innen in Olten

Crack ist in der Schweiz auf dem Vormarsch. Die rauchbare Form von Kokain führt schnell zu schwerer Abhängigkeit. Betroffene verlieren oft alles – Gesundheit, Würde und ihr Zuhause. «rec.»-Reporterin Rahel Lenz trifft in ihrer Heimat Olten SO auf Menschen, die mit der Sucht kämpfen.

 

Drogenhandel im Wallis aufgedeckt: Auch Minderjährige festgenommen

Nach eineinhalbjährigen Ermittlungen hat die Kantonspolizei Wallis in Siders einen Drogenring aufgedeckt und rund 30 Personen festgenommen – darunter auch Minderjährige. «Wir haben in Siders eine perfekt organisierte kriminelle Struktur angetroffen, die wir bisher nur von französischen Vororten kannten», erklärt Adrienne Bellwald, Mediensprecherin der Walliser Kantonspolizei.

FORSCHUNG | STATISTIK

Studie: Anabolika-Sprechstunde in Hausarztpraxen?

Ist die medizinische Betreuung von Anabolika-Konsumierenden in einer Hausarztpraxis mit spezifischem Know-how machbar und wird sie von den Freizeitsportlern akzeptiert? Mit dieser Frage beschäftigte sich eine Qualitätssicherungsstudie der Arud. Ziel war es, die bestehende Versorgung von Anabolika-Konsumierenden zu verbessern und Herausforderungen bei der Umsetzung eines spezialisierten Angebots zu identifizieren.

Warum aktive Senior:innen mehr Alkohol trinken

Wer über 60 und körperlich aktiv ist, trinkt mehr Alkohol als «Couch-Potatoes» – Menschen, die lieber auf der Couch sitzen. Dies zeigt eine internationale Studie, bei der auch Proband:innen aus der Schweiz teilnahmen. Doch warum ist das so? Die Forschenden sehen dafür mehrere Gründe: «Menschen, die körperlich aktiver sind, sind möglicherweise auch sozial aktiver, was in unserer Gesellschaft oft mit Alkoholkonsum zusammenhängt.»

Soziale Medien und das Wohlbefinden von Jugendlichen in der Schweiz

Eine Studie zeigt, dass die beobachtete Verschlechterung des subjektiven Wohlbefindens bei Jugendlichen in der Schweiz mit einer Zunahme der problematischen Nutzung sozialer Medien zusammenfällt. Eine Kausalanalyse basierend auf Daten der schweizweiten Kohortenstudie Transitions from Education to Employment (TREE) weist jedoch darauf hin, dass die negativen Auswirkungen der Nutzung sozialer Medien auf das subjektive Wohlbefinden nur für Mädchen und junge Frauen mit niedrigem oder mittlerem elterlichen Bildungshintergrund bis zum Alter von 18 Jahren gelten. Die Studie bestätigt und erweitert damit erste Befunde aus dem Vereinigten Königreich zu «Entwicklungsfenstern der Sensibilität für soziale Medien».

Studie zum Potenzial digitaler Helfer für die psychische Gesundheit junger Menschen

Interface hat zuhanden der Stiftung Sanitas Krankenversicherung das Potenzial digitaler Helfer für die psychische Gesundheit junger Menschen untersucht. Junge Menschen verfügen über eine hohe Bereitschaft, auf digitale Helfer zurückzugreifen. Deren Potenzial sieht die Studie primär in der Sensibilisierung und Information zum Thema psychische Gesundheit und in der Überbrückung von Wartezeiten auf eine psychiatrische oder psychologische Behandlung bei akuten, aber nicht schwerwiegenden Fällen.

Studie: Veränderung von Schizophrenie-Diagnosen nach Cannabislegalisierung

Waren die Liberalisierung von medizinischem Cannabis und die Legalisierung von nichtmedizinischem Cannabis in Kanada mit Veränderungen von Cannabiskonsumstörungen in Verbindung mit Schizophrenie verbunden? Die Ergebnisse einer aktuellen Studie deuten darauf hin, dass der Zusammenhang zwischen Cannabiskonsumstörungen und Schizophrenie ein wichtiger zu berücksichtigender Aspekt bei der Legalisierung von Cannabis darstellt.

Drogenbericht 2024: Österreich bleibt ein Hochkonsumland für Alkohol und Nikotin

Die Gesundheit Österreich GmbH (GÖG) hat die jährlichen Drogenberichte «Epidemiologiebericht Sucht 2024» und «Bericht zur Drogensituation 2024» veröffentlicht. Laut Dr. Martin Busch, dem Leiter des Kompetenzzentrums Sucht an der GÖG zeige sich die Situation in Österreich insgesamt weitgehend stabil, was aber auch bedeute, «dass wir ein Hochkonsumland für Alkohol und Nikotin bleiben.» Bei den neuen Nikotinprodukten (in erster Linie Nikotinbeutel, aber auch E-Zigaretten) ist allerdings eine Zunahme zu beobachten.

DIVERSES

Sammlung anlässlich des Weltgesundheitstages

Mit dem Motto Healthy beginnings, hopeful futures stellt der diesjährige Weltgesundheitstag die Gesundheit von Müttern und Neugeborenen ins Zentrum. Kinder sollen sich bestmöglich entwickeln können – dafür brauchen Familien vor, während und nach der Geburt körperlich und emotional Unterstützung. Die Artikel-Sammlung auf prevention.ch thematisiert den gesunden Start ins Leben.

ChatGPT auf der Couch

Belastende Nachrichten und traumatische Geschichten führen zu Stress und Angst – nicht nur bei Menschen, sondern auch bei KI-Sprachmodellen wie ChatGPT. Forschende der Universität Zürich (UZH) und der Psychiatrischen Universitätsklinik Zürich (PUK) zeigen nun, dass auch die Therapie quasi menschlich funktioniert: Denn ein erhöhtes „Angstniveau“ von GPT-4 lässt sich mit achtsamkeitsbasierten Entspannungstechniken wieder „beruhigen“.

Nationale Aktionswoche für Kinder von Eltern mit Suchterkrankung

In der Schweiz wachsen schätzungsweise 100'000 Kinder in einem Elternhaus auf, das von Alkohol oder anderen Substanzen schwer belastet ist. Die jährliche, von Sucht Schweiz koordinierte nationale Aktionswoche fand heuer vom 17. bis zum 23. März statt. Eine beachtliche Anzahl Aktivitäten haben in diesem Jahr den Fachleuten und der Bevölkerung gezeigt, wie solche Kinder erkannt und wie ihnen konkret geholfen werden kann.

VERANSTALTUNGEN
Die laufend aktualisierte Agenda mit Veranstaltungen aus dem Suchtbereich finden Sie direkt auf den Seiten von Infodrog.

STELLENANGEBOTE
Beachten Sie auch unsere Stellenangebote, eine Kooperation mit dem Verein sozialinfo.ch

REDAKTION

Deutschschweiz

Dr. Walter Rohrbach