Newsletter | August 2023

NEWS
 August 2023

Austauschtagung «Ältere Menschen mit einer Abhängigkeit: Zusammenarbeit in der Versorgung» am 21.09.2023 in Zürich

Anhand von Referaten und Good-Practice-Beispielen von Organisationen aus verschiedenen Fachbereichen werden Modelle der kooperativen Versorgung diskutiert. Akteur:innen der Alterspflege, der Suchthilfe und der medizinischen Grundversorgung tauschen sich in Bezug auf Zusammenarbeitsmodelle und Herausforderungen aus.

SuchtMagazin Nr. 3&4/2023: Geschäftsmodell Sucht

Im aktuellen SuchtMagazin adressieren wir den Zusammenhang der Suchtpolitik mit der Ausgestaltung verschiedener Marktregulierungen. Ausserdem werden die Marktstrategien und Entwicklungen in verschiedenen Branchen aufgezeigt:  Beispielsweise wie sich die Gaming-Branche entwickelt hat oder mit welchen Marketingstrategien die E-Zigarettenfirmen ihren Absatz steigern. Das Magazin ist ab sofort erhältlich.

Suchtformen im Überblick

Welches sind häufig konsumierte psychoaktive Substanzen und abhängig machende Verhaltensweisen? Welche Probleme gehen damit einher? Wie sehen die Massnahmen der Prävention, der Therapie und Schadenminderung sowie der Regulierung aus? Detaillierte Informationen erhalten Sie unter der jeweiligen Suchtform bei Infodrog auf der Webseite.

Ferienzeit – Reise­zeit: Bestimmungen und Grenzwerte

Für die Reisezeit haben wir für Sie die wichtigsten Reisebestimmungen zusammengestellt: Beispielsweise welche Alkoholgrenzwerte in Europa im Strassenverkehr gelten oder welche Reisebestimmungen für Personen in einer Opioidagonistentherapie (OAT) gültig sind.

Mobiles Drug Checking an Festivals

Auf der Webseite mit den Substanzwarnungen finden Sie – neben wichtigen Informationen zu Pillen, die zu hoch dosiert sind oder gefährlich Stoffe enthalten – wann und wo ein mobiles Drug Checking zu finden ist.

Tagung «Misch­konsum bei Jugendlichen. Praxis­ansätze und Forschungs­resultate» am 9.11.2023 in Bern

Was ist bekannt zur Verbreitung und den Hintergründen von Mischkonsum und Medikamentenkonsum bei Jugendlichen? Wie können Jugendliche von Angeboten der Prävention, Schadensminderung und Beratung besser erreicht werden? Was sind Beispiele guter Praxis? Die kostenlose Tagung gibt Ihnen die Gelegenheit, sich über aktuelle Erkenntnisse aus Praxis und Forschung zu informieren und sich mit Akteuren aus dem Jugendbereich zu vernetzen.

SUCHTPOLITIK

Cannabis-Teillegalisierung in Luxemburg

Im Luxemburgischen Parlament wurde im Juni ein Gesetz beschlossen, dass es Erwachsenen erlaubt, bis zu vier Cannabis-Pflanzen privat anzubauen. Auch der private Konsum zu Hause ist künftig nicht mehr strafbar. Die Strafbarkeit von Konsum und Besitz im öffentlichen Raum bleibt jedoch aufrecht, ebenso bleibt der Handel verboten.

Winterthur erarbeitet neue Suchtpolitik 2023 bis 2027

Wie die Stadt Winterthur mitteilt, wurde die Suchtpolitik mit der Strategie für die Jahre 2023 bis 2027 zum vierten Mal erarbeitet. Sie konzentriert sich auf zwölf Handlungsschwerpunkte, die in den kommenden Jahren angegangen werden sollen. So soll die Beratung und Prävention gestärkt werden, um insbesondere Jugendliche vor problematischem Konsum zu bewahren. Künftig zum Thema werden auch ältere Suchtkranke, die stationäre Pflege benötigen.

Deutschland: DHS kritisiert Kürzungspläne im Bundeshaushalt 2024

Auch die Suchtprävention ist von den Kürzungen im Etat des Bundesgesundheitsministeriums massiv betroffen. Die Kürzungen von rund 13,2 Mio. Euro im Jahr 2023 auf 9,2 Mio. Euro in 2024 betreffen die Aufklärungsmassnahmen auf dem Gebiet des Drogen- und Suchtmittelmissbrauchs. Die Einsparungen werden dramatische Folgen haben, warnt die Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen (DHS).

ALTER & JUGEND

Mini-Guide: ältere Menschen und Substanzkonsum

Dieser von der Europäischen Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht (EMCDDA) angebotene Mini-Leitfaden befasst sich mit dem Substanzkonsum der alternden Bevölkerung in Europa. Der Guide gibt einen Überblick über die wichtigsten Aspekte, die bei der Planung oder Durchführung von Massnahmen im Gesundheits- und Sozialbereich für ältere Drogenkonsumierende zu berücksichtigen sind, und zeigt die Verfügbarkeit und Wirksamkeit der Massnahmen auf.

Verstärkte Mediennutzung: Zunahme der Suchtgefahr?

Zuletzt hat es verstärkt Diskussionen darüber gegeben, ob eine gesteigerte Mediennutzung auch mit einer höheren Gefahr für das Entwickeln einer Mediensucht einhergeht. Der freie Artikel von proJugend erklärt, wie Mediensüchte wissenschaftlich definiert werden und welche Risikofaktoren für das Zustandekommen einer suchtartigen Mediennutzung eine Rolle spielen.

ALKOHOL

Pilotprojekt zur Alkoholprävention im Kanton Thurgau

Wie viel Alkohol trinken Sie? Hatten Sie deswegen schon einmal ein schlechtes Gewissen? Diese und andere Fragen wurden Patient:innen auf zwei Abteilungen im Spital Münsterlingen am Bodensee gestellt. Egal, ob sie wegen eines Beinbruchs oder Magenschmerzen im Spital waren. Denn Alkoholsucht bleibt oft unentdeckt. Ein Spital im Thurgau schaut darum genauer hin und könnte Vorbild für andere werden.  

NIKOTIN & TABAK

Faktenblätter: Meinung und Wissen über Tabak & Werbeeinnahmen

Das Bundesamt für Gesundheit hat zwei neue Faktenblätter veröffentlicht. Das eine zeigt die Einnahmen der Tabakproduktewerbung in den Medien auf. Das andere präsentiert die Meinung der Bevölkerung zu Gesetzen und Wissen über die Schädlichkeit von Tabak im Jahr 2022.

CANNABIS, THC & CBD

Leiturteil des Bundesgerichts: Cannabis bis 10 Gramm keine Einziehung

Wenn die Polizei bei jemandem Kokain oder Heroin findet, werden die Drogen eingezogen und verbrannt. Nun sagt das Bundesgericht aber: Findet die Polizei bei einer Person kleine Mengen von Cannabis, muss sie dieses der Person zurückgeben. Die Begründung des Bundesgerichtes lautet: Das Cannabis dürfe nicht eingezogen werden, weil keine Straftat vorliege. Denn der Besitz von bis zu zehn Gramm Cannabis für den Eigenkonsum sei ja erlaubt.

Cannabis: Die Schweiz experimentiert mit der kontrollierten Abgabe

Mehrere Schweizer Städte beteiligen sich derzeit an Cannabisprojekten. In Bern, Luzern und Biel beteiligen sich 1091 Personen an der Studie, welche zwei Gruppen miteinander vergleicht: eine Gruppe bezieht das Cannabis weiterhin auf dem Schwarzmarkt, die andere Gruppe wird die Substanz stattdessen in Apotheken kaufen können. Reto Auer, Koordinator der Studie, erklärt, dass das Hauptziel der Untersuchung die Schadensbegrenzung ist.

WEITERE SUBSTANZEN & SUBSTANZÜBERGREIFENDE INFOS

Podcast zum Thema K.O.-Tropfen

K.O.-Tropfen, die heimlich ins Getränk gemischt werden, Opfer willenlos machen und oft mit sexualisierter Gewalt enden. Welche Substanzen als K.O.-Tropfen zum Einsatz kommen, wie sie im Körper wirken und warum die Täter so schwer überführt werden können, darüber sprechen der Gerichtsmediziner Dr. Christian Reiter und Falter-Chefredakteur Florian Klenk im Podcasts Klenk+Reiter.

Gefährlichkeit von Cannabis und anderen Substanzen

Die Legalisierung von Cannabis ist in vielen Ländern beschlossene Sache, andere zögern noch. Doch zu Cannabis, Marihuana, Hanf und Co. kursieren weltweit viele Mythen - vier davon wurden in einem Artikel einem Faktencheck unterzogen. Ein weiter Artikel bieten einen Überblick über legale und illegale Rauschgifte und was für Gefahren diese beinhalten.

Todesfall während Partyferien

Partyferien endeten für einen 22-jährigen Schweizer tödlich. Die mexikanische Presse berichtet, dass der junge Mann in der Nacht auf Sonntag leblos in einem Hotelzimmer in Playa del Carmen aufgefunden wurde. Der Schweizer soll an einer Überdosis gestorben sein.

GELD- UND GLÜCKSPIEL

Glücksspielsucht - wer Pech hat, hat am Anfang Glück

Timo ist verheiratet, hat einen Sohn und einen festen Job. Doch im Schatten seines Alltags lebt er vor allem für den Moment, wenn er auf das Glück und den großen Gewinn setzt. Dafür lügt er und übergeht immer wieder seine eigenen moralischen Grenzen. Timo ist glücksspielsüchtig. Die Podcast-Sendung Quarks Storys erzählt, wie er in die Abhängigkeit rutschte, erklärt, welche Mechanismen ihn dort hielten und zeigt, wie er aus dem Doppelleben entkam.

Statistik Geldspielaufsicht

Die interkantonale Geldspielaufsicht (Gespa) hat die Gross- und Kleinspielstatistik 2022 veröffentlicht. Der Bruttospielertrag aus grossen (interkantonal, automatisiert oder online durchgeführten) Lotterien und Sportwetten betrug 2022 1,17 Milliarden Franken. Dies entspricht einer Zunahme von 7 % im Vergleich zum Vorjahr. Pro Einwohner resultierte eine Nettoausgabe von 133 Franken für grosse Lotterien und Sportwetten.

FORSCHUNG & STATISTIK

Psilocybin zur Behandlung von Magersucht erprobt

Wissenschaftler:innen haben die Wirkung von Psilocybin auf Patientinnen mit Magersucht untersucht. Die Studienteilnehmenden vertrugen die psychoaktive Substanz aus Pilzen wie »magic mushrooms« gut. Zugleich stellten sie bei vier ihrer zehn Patientinnen sogar eine deutliche Verbesserung der Krankheitssymptome auch noch nach drei Monaten fest.

Schädigung Dritter durch Alkohol: niedrige Einkommen sind besonders betroffen

Alkoholkonsum kann nicht nur den Konsument:innen selbst, sondern auch anderen schaden. Die wissenschaftliche Untersuchung mit Daten aus 32 europäischen Ländern zeigt, dass Frauen und Menschen mit niedrigem Einkommen überproportional stark davon betroffen sind. Alkoholkontrollmassnahmen, die auf einen hohen Konsum, insbesondere bei Männern, abzielen, sowie vorgelagerte Maßnahmen zur Verringerung von Ungleichheiten sind erforderlich, um die gesundheitliche Belastung durch Alkohol zu verringern.

Zusammenhang Cannabiskonsum und Schizophrenie

Eine aktuelle Studie hat fast sieben Millionen Einträge aus fünf Jahrzehnten im dänischen Gesundheitsregister ausgewertet, um zu prüfen, wie so genannte Cannabiskonsumstörungen und Schizophrenie zusammenhängen. Die Studie zeigt, dass offenbar bei jungen Männern zwischen 21 und 30 Jahren das Risiko besonders hoch ist, durch Cannabiskonsum eine Schizophrenie zu entwickeln. Allerdings ist die genaue Wechselwirkung noch unklar.

Anabolikakonsumierende für Befragung gesucht

Das Zentrum für Suchtmedizin Arud, die Drogeninformationsstelle Zürich und das Institut für Hausarztmedizin der Universität Zürich führen eine webbasierte Forschungsumfrage durch. Es sollen die Konsumtrends von Zürcher Fitnessstudiomitglieder:innen, welche anabole androgene Steroide konsumieren, sowie deren medizinische Versorgung und den Bedarf an Unterstützungsangeboten untersucht werden. Die Ergebnisse dieser Studie werden der zukünftigen Forschung und der Umsetzung von Dienstleistungsangeboten für Konsument:innen von anabolen Steroiden dienen.

SCHADENSMINDERUNG

Am 28. Juli war Welt-Hepatitis-Tag

Dieser Tag erinnert daran, dass Hepatitis ein weltweites Problem der öffentlichen Gesundheit ist, das zu schweren Erkrankungen wie Leberkrebs führen kann. Der Konsum von psychoaktiven Substanzen stellt ein besonders hohes Risiko einer Infektion dar, weshalb Infodrog eine nationale Sensibilisierungskampagne zum Thema Hepatitis C durchführt, die sich an Suchtfachleute und Drogenkonsumierende richtet.

Deutschland: Naloxon rettet Leben - Positionspapier Take-Home Naloxon

Die Zahl der drogenbezogenen Todesfälle in Deutschland ist in den letzten 10 Jahren gestiegen. Im Jahr 2021 waren 1826 und im Jahr 2022 waren 1990 Drogentodesfälle zu verzeichnen. Der Anteil der Todesfälle im Zusammenhang mit Opioiden ist stets die häufigste Todesursache, daher wird eine flächendeckende Umsetzung von Take-Home Naloxon in Deutschland zur Reduktion von opioidbedingten Drogentodesfällen gefordert.

Deutschland: Diskussion um Drug Checking aufgrund Todesfälle

Drei junge Mädchen sind in Deutschland mutmaßlich an den Folgen einer Ecstasypille namens «Blue Punisher» gestorben. Diese Ereignisse führen aktuell zu Debatten rund um das Drug Checking und über die Gefahren von Ecstasypillen in Deutschland.

DIVERSES

Angehörigenarbeit in der Suchthilfe

Gerade zwei aktuelle Beiträge thematisieren die Angehörigenarbeit: Ein Positionspapier argumentiert, wieso Verbesserungen in der Praxis in Deutschland notwendig sind. Ein Fachartikel zeigt auf, dass die Angebotspalette an Unterstützungsmöglichkeiten in Deutschland nach wie vor zu wünschen übrig lässt und Stigmatisierungsängste neben strukturellen Barrieren und Zugangshürden u. a. ein Grund dafür sind, dass Angehörige die bereits bestehenden Angebote nur selten bis gar nicht nutzen.

Podcast: Polizei im Suchtalltag

Repression ist eine der vier Säulen der Schweizer Drogenpolitik. In der dem Podcast SuchtTalk von der Suchtprävention Aargau erzählt der Kantonspolizist Ruedi Bärtschi aus dem Einsatz im Polizeialltag und seinen Erfahrungen im Umgang mit Personen mit einer Suchterkrankung.

Stadt-Bern: Fachstelle Cyberstalking

100 Whatsapp-Nachrichten pro Tag und Sexspielzeuge vom Ex-Freund. Cyberstalking nimmt zu. Die Stadt Bern unterstützt Opfer mit einer eigens dafür geschaffenen Fachstelle und nimmt damit eine Pionierrolle ein.

So überschuldet ist die Schweiz – eindrückliche Zahlen der Fachstellen

Über 5000 überschuldete Personen suchen jährlich bei Fachstellen Hilfe. Viele können ihre Schulden ihr Leben lang nicht abbezahlen. Im Zentrum der Schulden steht oft ein kritisches Lebensereignis wie gesundheitliche Probleme, ein Unfall, ein Jobverlust oder eine Trennung. Ein weiteres Problem: 17 Prozent der Ratsuchenden sind Working Poor.

VERANSTALTUNGEN
Die laufend aktualisierte Agenda mit Veranstaltungen aus dem Suchtbereich finden Sie direkt auf den Seiten von Infodrog.

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REDAKTION

Deutschschweiz

Dr. Walter Rohrbach