Newsletter | Februar 2024

NEWS
 Februar 2024

QuaTheSI-online: Klient:innen­zufrieden­heits­befragung 2024 – melden Sie sich jetzt an

Möchten Sie in Ihrer Organisation in Erfahrung bringen, ob Ihre Klientel mit den aktuellen Angeboten und den Mitarbeitenden zufrieden ist und wo für die Zukunft noch Verbesserungspotenzial besteht? Dann zögern Sie nicht und melden Ihre Organisation bis zum 31. März 2024 für die anstehende nationale Klient:innenzufriedenheitsbefragung 2024 mittels QuaTheSI-online an.

Faktenblatt Kiffen, sniffen, spicken & Co. 2023

Das Faktenblatt zur Auswertung des Fragebogens «Freizeitdrogenkonsum» liefert eine kurze Übersicht über die wichtigsten Erkenntnisse aus dem gleichnamigen Bericht. Grafiken zu Konsumhäufigkeit, zu soziodemographischen Angaben sowie zu Problemen im Zusammenhang mit dem Konsum von psychoaktiven Substanzen sind im Faktenblatt übersichtlich dargestellt.

SUCHTPOLITIK

Gründung «Europäischer Hafen-Allianz» gegen den Drogenhandel

Über die grossen europäischen Häfen gelangt tonnenweise Kokain nach Europa. Mit einer neu gegründeten «Europäischen Hafen-Allianz» will die EU im Kampf gegen den illegalen Drogenhandel die Kräfte bündeln. Das Bündnis von knapp 20 Häfen wurde im belgischen Antwerpen aus der Taufe gehoben. Neben nationalen Ermittlungsbehörden unterstützen auch Europol, die Grenzschutzagentur Frontex und private Schifffahrtsverbände die Allianz. Bei der Auftaktveranstaltung waren Vertreter von 16 der wichtigsten europäischen Containerhäfen vertreten, darunter neben Antwerpen auch Rotterdam, Hamburg, Algeciras und Marseille.

KOKAIN | CRACK

Lugano: Crackkonsumierende decken sich in Italiens Wäldern ein

In Lugano entwickelt sich eine offene Drogenszene – auch wegen billigem Kokain und Heroin aus Italien. Jonas kennt sich in der Szene aus: Der junge Mann war jahrelang abhängig von Kokain und zog im Sommer von Zürich nach Lugano für einen Neuanfang. Doch der Plan ging nicht auf: «Es ist eine dreckige Szene hier, schlimmer als in Zürich.» Der Stoff kommt aus den italienischen Drogenwäldern nahe der Schweizer Grenze.

Podcast mit Medizinerin Dr. Evelyn Roth zum Thema Kokain

Die aktuelle Folge des MINDZONE-Podcasts hat Dr. Evelyn Roth zum Gast. Sie ist angehende Fachärztin im Bereich Psychiatrie und Psychotherapie und arbeitet auf der Suchtstation einer psychiatrischen Klinik im Allgäu. In ihrer Doktorarbeit hat sie sich intensiv mit der Droge Kokain auseinandergesetzt. Welche Erfahrungen und Einschätzungen sie als Expertin zu Wirkungen, Langzeitrisiken und Harm-Reduction-Strategien in Zusammenhang mit Kokain hat, erfahrt man in dem Podcast.

Kokainrekord: Die Drogenschwemme nimmt kein Ende

180 Tonnen Kokain: So viel haben die Zollbehörden im vergangenen Jahr in den Häfen an der belgischen und niederländischen Nordseeküste beschlagnahmt. Ein neuer Rekord. Die Kontrollen seien besser geworden, sagen die Behörden. Deshalb würde auch die beschlagnahmte Menge Kokain steigen. Überprüfen lässt sich diese Analyse der Behörden nicht. Klar ist, dass die Nachfrage nach Kokain in Europa enorm ist.  Aber wer konsumiert das weisse Pulver in der Schweiz?

WEITERE SUBSTANZEN & SUBSTANZÜBERGREIFENDE INFOS

Kaum hochriskanter Mischkonsum bei jungen Menschen im Kanton Schwyz

Schwyz hat erstmals Jugendliche und junge Erwachsene im Kanton online zu ihrem Suchtmittelkonsum befragt. Obwohl die Auswertung der Resultate kein dringender Handlungsbedarf mit sich zieht, lassen sich Handlungsempfehlungen für die Ebenen Politik, Prävention und Intervention ableiten. Bspw. zeigt die Umfrage, dass ein Drittel der Befragten ein anonymes Online-Beratungsangebot oder Projektwochen in der Schule zum Thema Suchtmittel als sinnvoll erachtet.

Der lange Weg von der illegalen Droge zum Medikament

Depression gilt als Volkskrankheit – neun Prozent der Schweizer Bevölkerung leiden laut Bundesamt für Statistik an einer Depression. Lange Zeit fehlten neue Ansätze für eine medikamentöse Behandlung. Studien deuten darauf hin, dass LSD oder Psilocybin bei psychischen Leiden helfen. Der Weg zum Medikament ist allerdings teuer.  Ein Beitrag der SRF-Sendung 10vor10 thematisiert diese Behandlungsansätze.

«Wir sollten uns auf eine neuartige Opioid-Welle vorbereiten»

Rund 70'000 Fentanyl-Tote, allein in den USA im Jahr 2022. In der Schweiz sind bislang nur Einzelfälle bekannt. Doch: Gemäss Marc Vogel und Hannes Strasser ist es nur eine Frage der Zeit, bis die Substanz auch hierzulande gehandelt und konsumiert wird. Warum das so ist, erklären der Chefarzt für Abhängigkeits-Erkrankungen an den Universitären Psychiatrischen Kliniken (UPK) Basel und der Leiter des Suchtambulatoriums im Interview. Sie appellieren: Jetzt sei die Zeit, um sich auf ein Szenario von wachsendem Fentanyl-Konsum vorzubereiten.

Cannabis Vaporizer: mehr über Produkte, Geräte und Risiken erfahren

Ein wissenschaftlicher Artikel bietet einen Überblick über die verschiedenen Methoden des Verdampfens und Vaporisierens von Cannabis sowie über die entsprechende Terminologie. Das Autorenteam will damit sowohl Fachleuten als auch Konsumentinnen und Konsumenten zuverlässige Informationen zur Verfügung stellen, mit dem Ziel den risikoarmen Cannabiskonsum zu fördern.

FORSCHUNG & STATISTIK

Medikamentenkonsum nimmt seit 30 Jahren kontinuierlich zu

2022 nahm mehr als die Hälfte der Bevölkerung (55%) über einen Zeitraum von sieben Tagen ein Medikament ein. Der Konsum steigt seit 30 Jahren kontinuierlich an. Insbesondere der Gebrauch von Schmerzmitteln ist von 12% im Jahr 1992 auf 26% im Jahr 2022 gestiegen. Dies sind Ergebnisse der neu publizierten Standardtabellen zur «Schweizerischen Gesundheitsbefragung» des Bundesamts für Statistik (BFS). 110 Tabellen informieren zu Themen des Gesundheitsverhaltens, des Gesundheitszustands sowie zur Inanspruchnahme von Leistungen des Gesundheitssystems der Schweizer Wohnbevölkerung ab 15 Jahren.

Einnahme von psychoaktiven Medikamenten in der Schweiz im Jahr 2022

Im Jahr 2022 konsumierten in der Schweiz 2,1 % der Bevölkerung fast täglich Schlaf- oder Beruhigungsmittel. 0,9 % der Bevölkerung nahm fast täglich starke opioidhaltige Schmerzmittel ein. 1,9 % der Bevölkerung gaben an, in den letzten 12 Monaten mindestens einmal Medikamente zur Verbesserung der Aufmerksamkeit oder Leistungssteigerung eingenommen zu haben. Die Informationen stammen aus der Erhebung Gesundheit und Lifestyle aus dem Jahr 2022.

Suchthilfestatistik act-info ist im Dezember erschienen

Das Monitoringsystem act-info erhebt laufend Daten über die Klient:innen in den Einrichtungen der Suchthilfe. Es stellt somit eine der wichtigsten Informationsquellen zur Epidemiologie des Substanzmissbrauches und der Abhängigkeitserkrankungen dar. Opioide und Alkohol bildeten auch 2022 nach wie vor die häufigsten Probleme der betreuten Personen.

Deutschland: Online-Portal mit Faktenüberblick zu Sucht und Drogen

Ab Mitte Dezember 2023 ist das neue und informative Digitalportal für Daten um Sucht und Drogen online. Zentrale Daten, vielfältige Fakten und Informationen rund um Sucht und Drogen werden aktuell und kompakt bereitgestellt. Der Schwerpunkt des Portals liegt auf der interaktiven, grafischen Darstellung von wissenschaftlichen Daten. Nutzende können die Informationen, die sie interessieren, aussuchen und nach verschiedenen Kriterien grafisch zusammenstellen – etwa nach Geschlecht und Alter.

SUCHTHILFE

Empfehlungen zur Stärkung der Sozialen Arbeit in der Suchthilfe

Die Hochschule für Soziale Arbeit FHNW, AvenirSocial, der Fachverband Sucht und SAGES haben Empfehlungen zur Stärkung der Sozialen Arbeit in der interprofessionellen Suchthilfe erarbeitet. Die Empfehlungen wurden von über 70 Fachpersonen aus Wissenschaft und Praxis erstellt und geben Antworten darauf, welche Grundlagen und Rahmenbedingungen von Fachleuten, Institutionen und Entscheidungsträger:innen berücksichtigt bzw. angepasst werden müssen, um Sucht wieder verstärkt auch als soziales Problem zu verstehen und zu bearbeiten, in einer Zeit, in der u. a. aufgrund von finanzpolitischen Überlegungen die Suchthilfe und -prävention  immer mehr an medizinische Strukturen angebunden wird.

SRF-Beitrag: Provisorische Kontakt- und Anlaufstelle in Zürich

Die provisorische Kontakt- und Anlaufstelle für Drogenabhängige im Zürcher Kasernenareal wird seit dem ersten Tag fast überrannt. Konsumiert wird vor allem Crack oder Freebase. Die SRF-Sendung Schweiz Aktuell porträtiert die Anlaufstelle und einige Konsumenten.

SCHADENSMINDERUNG

10 Jahre Schweizer Hepatitis-Strategie

Vor 10 Jahren, am 16. Januar 2014, wurde der Grundstein gelegt für die zivilgesellschaftliche Initiative Schweizer Hepatitis-Strategie. Damals trafen sich 30 Persönlichkeiten aus Medizin, Wirtschaft, Politik und Betroffenenorganisationen am runden Tisch in Bern. Alt-Bundesrätin Ruth Dreifuss war anwesend genau so wie der ehemalige UNAIDS-Direktor Michel Kazatchkine. Initiiert wurde das Meeting vom damaligen Swiss Experts in Viral Hepatitis (SEVhep)-Präsidenten Andreas Cerny.

Diamorphinbehandlung – ist die Hexenjagd eröffnet?

Die aktuelle Ausgabe des Drogenkurier gibt unter anderem einen Einblick in die diamorphingestützte Substitutionsbehandlung und zeigt die Entwicklung in Deutschland auf. Ausserdem wird der Gesetzesentwurf zur Cannabislegalisierung, der den Besitz von bis zu 25 Gramm Cannabis zum Eigenkonsum straffrei machen soll, thematisiert.

DIGITALISIERUNG

Digitale Suchtberatung: gemeinsame Finanzierung der Länder der Plattform DigiSucht

Digitale Angebote sind auch aus der Suchtberatung nicht mehr wegzudenken. Deshalb finanziert das Hessische Ministerium für Soziales und Integration (HMSI) seit dem 1. Januar 2024 gemeinsam mit anderen Bundesländern die deutschlandweite Online-Beratungsplattform DigiSucht. Das auf Betreiben Hessens zustande gekommene Engagement der Länder schließt nahtlos an die durch das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) geförderte Entwicklungs- und Modellphase der Plattform an und stellt ihren Weiterbetrieb sicher.

Chatbots im Gesundheitsbereich

Um die Jahreswende 2020–2021 hielt die Künstliche Intelligenz (KI) in Form von Gesprächsrobotern Einzug im Gesundheitswesen, etwa bei Versicherern. Doch Spitäler sind häufig noch skeptisch. Eine Ausnahme bildet das Universitätsspital Genf, das die Plattform RAFAEL nutzt. Der Beginn einer Trendwende?

VERANSTALTUNGEN
Die laufend aktualisierte Agenda mit Veranstaltungen aus dem Suchtbereich finden Sie direkt auf den Seiten von Infodrog.

STELLENANGEBOTE
Beachten Sie auch unsere Stellenangebote, eine Kooperation mit dem Verein sozialinfo.ch

REDAKTION

Deutschschweiz

Dr. Walter Rohrbach