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Newsletter | März 2022

 

 

 

 

 

Inhalt: AktuellSuchtpolitikKinder & Jugendliche | Cannabis | Suchtformen & SubstanzinfosInternational | Forschung | Institutionen | Diverses | Agenda | Infoset-Redaktion |

Aktuell

 
 
 

Das Suchtportal Infoset ist auf Infodrog umgezogen
Die Plattform für das gesamte Spektrum der schweizerischen Suchtarbeit Infoset ist auf die Webseite www.infodrog.ch umgezogen. Wie bisher erhalten Sie auch auf der neuen Plattform die täglichen Nachrichten, die Agenda, das Stellenportal sowie das Wissen zu Suchtpolitik und den Suchtformen. Und mit dem neuen Newsfilter lassen sich die Inhalte schneller suchen und finden.

Den zukünftigen Newsletter erhalten Sie von Infodrog
Auch im neuen zukünftigen Gewand des Newsletters ab April 2022 erhalten Sie wie bisher die aktuellen Nachrichten, die Agenda und das Stellenportal aus dem Suchtbereich. Sie müssen nichts machen und erhalten den nächsten Newsletter im April im frischen Look. Wir wünschen Ihnen viel Spass beim Entdecken und eine anregende Lektüre!

 

 

 
SuchtMagazin 1/2022: Corona-Pandemie
Die erste Ausgabe des SuchtMagazin im neuen Jahr widmet sich den vielfältigen Folgen der Corona-Pandemie für den Suchtbereich und bildet ein breites Spektrum an Erfahrungen, Auswirkungen und Situationen während dieser schwierigen Zeit ab: Der Suchtbereich hatte infolge der Corona-Pandemie und der verordneten Massnahmen mit verschiedenen Einschrän­kungen zu kämpfen und musste sich umorganisieren. Ausserdem zeigen die Resultate einer repräsentativen Onlineumfrage, wie die Bevölkerung in der Schweiz durch die Krise gegangen ist und wie sich z. B. die Lebens­qualität oder der Alkoholkonsums während dieser Zeit verändert hat. Die Taskforce «Sucht und Covid-19» gewährt in einem weiteren Beitrag einen Einblick in ihre Arbeit. Dies und weitere spannende Artikel gibt es zu entdecken in der aktuellen Ausgabe.
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www.suchtmagazin.ch

 

Blended Counseling

Symposium «Online-Beratung, Blended Counseling, digitale Selbsthilfe» am 16. Mai 2022
Blended Counseling – bis vor kurzem noch ein exotischer Begriff – wird zunehmend in Fachdiskursen thematisiert und findet sich bereits im Angebotsportfolio von einigen Suchtfachstellen. Die Selbstmanagement-Förderung, welche in der Lebenswelt der Betroffenen ansetzt, ist ohne digitale Unterstützung kaum mehr zu denken, da die Lebenswelten und die Kommunikationsgewohnheiten der Zielgruppen längst digitalisiert sind. Welche Praxiserfahrungen liegen vor zu diesen Entwicklungen, die mit der Corona-Krise beschleunigt wurden? Was wissen wir aus der Forschung zu den Wirkpotenzialen? Und wohin führt die Reise? Das Symposium wird von Infodrog in Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für Gesundheit organisiert und findet am 16. Mai 2022 von 13:00 bis 17:45 Uhr in Bern statt.

Das Programm sowie weitere Informationen und  Anmeldung auf www.infodrog.ch.

 

 

 

Suchtpolitik

Volksinitiative «Ja zum Schutz der Kinder und Jugendlichen vor Tabakwerbung» klar angenommen: Die Stimmbevölkerung hat sich mit über 55% für Kinder ohne Tabak ausgesprochen. Das Initiativkomitee und die breite Trägerschaft freuen sich, dass die Schweizerinnen und Schweizer diesen Meilenstein in der Prävention befürworten und danken Volk und Ständen für dieses deutliche Ergebnis. Endlich kann eine der wirksamsten Massnahmen zum Schutz der Kinder und Jugendlichen vor Tabak in der Schweiz gesetzlich verankert werden. Bundesrat und Parlament sind nun in der Verantwortung für eine rasche Umsetzung. Mehr Informationen auf www.admin.ch

Blogbeitrag: JA zur Initiative «Kinder ohne Tabak»! Im Blogbeitrag der Arud (Zentrum für Suchtmedizin) ist die Position für die kommende Abstimmung eindeutig: «Am 13. Februar 2022 haben wir die historische Chance, mit der Annahme der Initiative ‹Kinder ohne Tabak› unsere Jugend endlich effektiver vor dem Rauchen zu schützen. Die Initiative möchte Tabakwerbung verbieten, die Kinder und Jugendliche erreicht – denn Werbung beeinflusst nachweislich deren Konsumverhalten». Der Blogbeitrag argumentiert anhand nachprüfbarer Quellen und zeigt wichtige Fakten auf und kann. Der Blogbeitrag auf www.arud.ch.

Deutschland: Gemeinsames Positionspapier zur Cannabisregulierung: Die Deutsche Gesellschaft für Suchtforschung und Suchttherapie hat gemeinsam mit Anderen ein gemeinsames Positionspapier zur geplanten Cannabis-Regulierung veröffentlicht. Damit reagieren Sie auf die drogenpolitischen Pläne der Bundesregierung: SPD, Grüne und FDP wollen den Verkauf von Cannabis zu Genusszwecken an Erwachsene in lizensierten Geschäften erlauben. Um gesundheitlichen und sozialen Schäden vorzubeugen, halten die Verfassenden strukturelle Maßnahmen beim staatlich regulierten Cannabisverkauf für unerlässlich. Positionspapier (pdf, 2 S.) auf www.dg-sucht.de

Bericht über die Einflussnahme von Alkoholkonzernen: Alkoholkonzerne und ihre Lobbygruppen arbeiten systematisch daran, globale Alkoholpolitiken zu untergraben: Der Bericht des Centre for Alcohol Policy Research (CAPR) stellt fest, dass die Alkoholkonzerne absichtlich darauf hingearbeitet haben, den Entwurf der Weltgesundheitsorganisation (WHO) für den globalen Alkoholaktionsplan 2022-2030 zu verwässern, um so die Umsetzung der globalen Strategie zur Verringerung des schädlichen Alkoholkonsums zu verhindern. Der Bericht (Englisch, pdf, 66S.) auf www.fare.org.au.

Kinder & Jugendliche

Berner Schülerin starb an Überdosis: So gefährlich ist das Medikament Sevre-Long: Ihre Eltern hatten nichts von ihrem Drogenkonsum bemerkt – und jetzt ist Kate T. (†16) tot. Bei der Obduktion wurden die Wirkstoffe zweier Medikamente festgestellt. Eines davon ist das Heroin-Substitut Sevre-Long, das gemäss Thilo Beck Chefarzt Psychiatrie des Zentrums für Suchtmedizin Arud nicht ungefährlich ist. Der Artikel auf www.blick.ch; Faktenblatt Medikamente und Mischkonsum von Infodrog.

USA: Mehr Mädchen aufgrund von Essstörungen in der Notaufnahme: Während der Pandemie meldeten Notaufnahmen in den Vereinigten Staaten eine Zunahme der Besuche von Mädchen im Teenageralter, die mit Essstörungen und anderen Problemen wie Angst, Depression und Stress zu kämpfen hatten. Der Bericht mit Daten vom «Centers for Disease Control and Prevention» liefert neue Details über die Arten von psychischen Problemen, die eine ganze Generation von Jugendlichen betreffen. Artikel (Englisch) auf www.nytimes.com; Bericht (Englisch) auf www.cdc.gov.

Bundesweite Aktionswoche für Kinder aus suchtbelasteten Familien in Deutschland: Diese Woche findet in Deutschland die Aktionswoche für Kinder aus suchtbelasteten Familien statt. Rund drei Millionen Kinder und Jugendliche wachsen in Deutschland mit mindestens einem suchtkranken Elternteil auf. Mit mehreren Dutzend Veranstaltungen wollen Einrichtungen der Sucht- und Jugendhilfe sowie Verbände und Initiativen in ganz Deutschland dem Thema die notwendige Aufmerksamkeit verschaffen, Wissen vermitteln und betroffenen Familien und den Kindern Wege zu Hilfe und Genesung weisen. Was wann und wo passiert auf der Webseite www.coa-aktionswoche.de.

Cannabis

Untersuchung: Konsum von Cannabis und Ecstasy am stärksten von COVID-19 betroffen: Neue Umfrageergebnisse, die von der EU-Drogenbeobachtungsstelle (EMCDDA) veröffentlicht wurden, zeigen, dass Cannabis und Ecstasy die Drogenkonsummuster sind, die am stärksten von den COVID-19-Beschränkungen betroffen sind: Cannabis wurde den Berichten zufolge häufiger konsumiert, während MDMA, Kokain und Amphetamine weniger konsumiert wurden. Fast 50 000 Erwachsene nahmen an der Erhebung in 21 EU-Mitgliedstaaten und der Schweiz teil. Die Pressemitteilung (pdf, 2 S.) auf www.emcdda.europa.eu.

Deutschland: Zunahme von Krankenhausbehandlungen wegen Cannabiskonsum: Die Forscher:innen haben die Entwicklung der Krankenhausdiagnosen zwischen den Jahren 2000 und 2018  in Deutschland untersucht. Den Ergebnissen zufolge ist ein fast steter Anstieg bei der Häufigkeit von Cannabis-Diagnosen zu beobachten. Sowohl die absolute als auch die relative Häufigkeit der Krankenhausbehandlungen wegen Cannabiskonsum hat zugenommen. Im Untersuchungszeitraum gab es eine 4,8-fache Zunahme bei der Anzahl an Hauptdiagnosen in Zusammenhang mit Cannabis. Der Artikel auf www.drugcom.de; Die Studie (auf Englisch) auf www.academic.oup.com.

Verschiedene Substanzen / substanzübergreifende Infos

Illegale Arzneimittelimporte 2021: Deutlich mehr Sendungen als im Vorjahr: Im Jahr 2021 haben Swissmedic und das Bundesamt für Zoll und Grenzsicherheit (BAZG) 9'421 illegale Arzneimittelimporte sichergestellt. Nach wie vor werden am meisten Potenzmittel beschlagnahmt. Die Mehrheit der Fälle konnte im vereinfachten Verfahren abgewickelt und die betreffenden Medikamente vernichtet werden. Neu bieten vor allem kriminelle polnische Zwischenhändler Waren aus Asien an. In jedem zweiten illegal angebotenen Präparat ist nicht drin, was draufsteht. Die Medienmitteilung auf www.admin.ch.

LSD zum Frühstück: Beim so genannten Microdosing nehmen Menschen regelmäßig kleinste Mengen psychoaktiver Substanzen ein: nur etwa ein Zehntel der Dosis, von der man üblicherweise »high« wird. Weltweit nehmen immer mehr Menschen winzige Mengen an LSD zu sich, bevor sie sich auf den Weg zur Arbeit machen. Kreativer, konzentrierter, glücklicher – so lautet das Versprechen des Microdosing. Was ist dran an der Behauptung? Der Artikel auf www.spektrum.de.

Ist moderater Alkoholkonsum gesund? Studie widerlegt Mythos: Gegen ein Feierabendbier oder ein Glas Wein zum Essen ist doch nichts einzuwenden, oder? Eine neue Studie liefert ernüchternde Ergebnisse: Auch moderates Trinken kann sich negativ auf die Gesundheit auswirken. Denn schon wenig Alkohol erhöht das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Der Artikel dazu auf www.rnd.de; Zusammenfassung der Studie (auf Englisch) auf www.clinicalnutritionjournal.com.

Was vom Drogenelend am Zürcher Platzspitz übrig geblieben ist: Vor 30 Jahren wurde in Zürich der «Needle Park» geräumt: Hunderte Drogentote, abertausende Süchtige, Millionen Spritzen und ein unvorstellbares Elend: Der Zürcher Platzspitz beim Hauptbahnhof wuchs ab Mitte der 1980er-Jahre zur grössten Drogenszene Europas. Süchtige aus der Schweiz und dem Ausland trafen sich und konsumierten Heroin. Heute sind Neueinsteiger:innen beim Heroin selten – dennoch gibt es junge Menschen, die der Droge verfallen. Angefangen habe es als 15-Jähriger mit Medikamentenmissbrauch, erzählt ein Betroffener. Der Beitrag auf www.srf.ch.

International

Glasgow: Europas Drogenhölle: Nirgendwo in Europa sterben mehr Menschen am Drogenmissbrauch als in Schottland. Was läuft da schief? Grossbritannien-Korrespondent Niklaus Nuspliger ist nach Schottland gereist um diese Fragen zu beantworten und zu Gast beim Podcast «NZZ Akzent». Im Zentrum Glasgows sei das Drogenelend besonders sichtbar, erzählt er. Etwa rund um den Hauptbahnhof oder an der geschäftigen Argyle Street trifft er an jeder Strassenecke auf Drogensüchtige. Der traurige Rekord ist die Folge von sozialen Problemen, politischem Versagen – und einem tödlichen Mix aus Heroin, Kokain und Strassen-Valium. Der Podcast auf www.podcast.de.

Bekämpfung der Drogenprobleme in Europa: Alexis Goosdeel ist der Direktor der Europäischen Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht (EBDD). Im Gespräch spricht er über die Drogenproblematik in Europa und darüber, wie sich die EBDD auf die neuen Herausforderungen einstellt: «Der Konsum illegaler Drogen hat sich seit Beginn der Arbeit der Beobachtungsstelle vor über 25 Jahren bis zur Unkenntlichkeit verändert. Das Drogenphänomen ist inzwischen wesentlich komplexer geworden und umfasst ein viel breiteres Spektrum von Substanzen, Verhaltensweisen und Personen. Insgesamt ist die Situation äußerst besorgniserregend und es ist unwahrscheinlich, dass sie sich in den nächsten Jahren grundlegend ändern wird». Der Artikel (auf Englisch) auf www.emcdda.europa.eu.

Forschung

Befragung über die sexuelle Gesundheit: Mit der Befragung möchte die Fachhochschule Nordwestschweiz (FHNW) mehr über die sexuelle Gesundheit von Menschen in der Schweiz erfahren. Das Ziel ist, herauszufinden was es braucht, damit Menschen sich möglichst gut gegen sexuell übertragbare Krankheiten schützen und ihre sexuelle Gesundheit bewahren und stärken können. Die Studie wird im Auftrag des Bundesamts für Gesundheit (BAG) und im Rahmen der Umsetzung des Nationalen Programms HIV und andere sexuell übertragbare Infektionen durchgeführt. Informationen zur Umfrage auf www.sexhealth.ch.

Wodka, Benzos & Co: Umfrage zu Mischkonsum bei Jugendlichen: Das Schweizer Institut für Sucht- und Gesundheitsforschung ISGF führt eine Onlinebefragung zu Mischkonsum durch und sucht aus diesem Grund 14- bis 20-Jährige, die ab und zu verschiedene Substanzen gleichzeitig konsumieren. Fachpersonen, die in Kontakt stehen mit Jugendlichen, können die Studie unterstützen, indem sie Jugendliche motivieren, an dieser Befragung teilzunehmen. Hier geht es zur Umfrage; weitere wichtige Informationen zum Mischkonsum (Dossier Infodrog) auf  www.infodrog.ch.

Institutionen

Erfolgsfaktoren und Stolpersteine der betrieblichen Suchtprävention: Von der richtigen Zusammensetzung einer Steuerungsgruppe Suchtprävention bis zur gründlichen Schulung von Führungskräften gibt es viele Faktoren, die über Erfolg oder Misserfolg von betrieblichen Suchtpräventionsprogrammen entscheiden. Berichte aus der Praxis zahlreicher Unternehmen benennen diese und bilden einen guten Orientierungspunkt für Organisationen, die Suchtprävention in ihre Unternehmenskultur integrieren wollen. Die wichtigsten Erfolgsfaktoren auf www.stepcheck.at.

Symposium «Online-Beratung, Blended Counseling, digitale Selbsthilfe» am 16. Mai 2022: An der Veranstaltung werden aktuelle Forschungserkenntnisse und Praxiserfahrungen mit Blended Counseling und digitalem Selbstmanagement in der Suchtberatung präsentiert. In einem Expert:innen-Podium diskutieren wir darüber, wie die Zukunft der Online-Suchthilfe gestaltet werden kann. Das Symposium wird von Infodrog in Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für Gesundheit organisiert. Melden Sie sich jetzt an! Anmeldung auf www.infodrog.ch.

Diverses

So geht es der Schweizer Bevölkerung während der Pandemie: Nach bereits zwei Jahren ist die COVID-19-Pandemie ein nach wie vor omnipräsentes Thema in der Gesellschaft. Nebst Auswirkungen auf die Wirtschaft und das Gesundheitssystem erfährt die Bevölkerung seit Beginn der Pandemie auch Beeinträchtigungen im Bereich der psychischen Gesundheit. Um dies, insbesondere durch Beobachtungen im direkten eigenen Umfeld, zu untersuchen, hat LINK nun im Januar 2022 eine zweite bevölkerungsrepräsentative Befragung durchgeführt. Die Resultate auf www.link.ch.

Agenda

Der vollständige Veranstaltungskalender ist neu auf der Website von Infodrog erhältlich.

Redaktion Infoset

Französischsprachige Version
Hier finden Sie Informationen, die speziell auf die Romandie zugeschnitten sind. Sie können die Seite direkt besuchen unter der Adresse: https://www.infodrog.ch/fr/. Oder abonnieren Sie den französischsprachigen Newsletter gleich online: https://www.infodrog.ch/fr/abonnement-newsletter.html.

Beachten Sie auch die Stellenangebote, eine Kooperation mit dem Verein sozialinfo.ch:
https://www.infodrog.ch/de/stellenportal.html

Redaktionsadresse Infoset Deutschschweiz
Dr. Walter Rohrbach

Tel. +41(0)31 385 00 16
E: office@infodrog.ch
W: www.infodrog.ch
 

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