Newsletter | Januar 2025

NEWS
Januar 2025

Die besten Wünsche für 2025!

Das Infodrog-Team wünscht Ihnen alles Gute für das Neue Jahr 2025!

Tagung «Substanzkonsum bei Jugend­lichen: News aus Forschung und Praxis» – Die Präsentationen sind verfügbar

Die Tagung vom 17. Dezember 2024 präsentierte aktuelle Informationen aus Forschung und Praxis zum Thema Substanzkonsum bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Ein Schwerpunkt wurde auf den Konsum von Kokain und Ketamin gelegt. Darüber hinaus wurden auch die Zusammenhänge zwischen psychischer Gesundheit und Substanzkonsum angesprochen. Die Präsentationen sind auf der Webseite von Infodrog einsehbar.

SuchtMagazin Nr. 6/2024: Prävention – Integrative Behandlung & weitere aktuelle Themen

Kennen Sie die Möglichkeiten der systemisch-lösungsorientierten Beratung, insbesondere für Personen mit einer Alkoholabhängigkeit? Treffen Sie persönlich Ihre Trinkentscheidungen bei Alkohol, abgestützt auf öffentliche Informationsbotschaften? Zudem können Sie in der Ausgabe nachlesen, inwiefern die Förderung der Lebenskompetenz von Schüler:innen suchtpräventiv wirkt und weshalb F+F ein wichtiges Potenzial zur Stärkung der organisationalen Gesundheitskompetenz darstellt. Diese und weitere spannende Themen werden im aktuellen SuchtMagazin behandelt.  

ALKOHOL

Dry January: auch dieses Jahr

Während der Aktion «Dry January» trinken weltweit Millionen von Menschen im Januar keinen Alkohol. 70% der Teilnehmenden fühlen sich dabei gesünder und trinken auch danach weniger. Machen Sie in Ihrem Netzwerk auf die Kampagne aufmerksam oder nehmen Sie im Januar selbst teil. Interessierte können zusätzlich bei der Wirkungsanalyse mitmachen.

Nach der Pensionierung begannen die Alkoholprobleme

In der Schweiz hat eine Viertelmillion Menschen eine Alkoholerkrankung. Andi Zai (69) war einer von ihnen – und damit in bester Gesellschaft. Aus der neusten Schweizerischen Gesundheitsbefragung geht hervor, dass jeder dritte Mann ab 65 und zwei von fünf Männern ab 75 Jahren täglich Alkohol trinken – das ist viermal so viel wie in der Gesamtbevölkerung. Das Rauschtrinken hat bei Senior:innen deutlich zugenommen. Die Pensionierung ist der Punkt, an dem der Alkoholkonsum gemäss Gesundheitsbefragung bei vielen «sprunghaft» ansteigt.

Alkoholkonsum während der Festtage

Während der Festtage rückt das Thema Alkohol wieder in den Vordergrund – Aperos und Festivitäten laden zum Konsum ein. Zu diesem Anlass verweisen wir auf die kostenlose App «NoA-Coach», deren Kernstücke ein Trinktagebuch sowie ein digitaler Coach in Form eines Chatbots sind. Wenn Sie die App regelmässig nutzen (zwei bis fünf Minuten pro Tag), erhalten Sie Informationen und Tipps, die zunehmend auf Ihre persönliche Situation zugeschnitten sind.

CANNABIS

Verlängerung der Basler Cannabisstudie «Weed Care»

Im Januar 2023 startete in Basel die Studie zum regulierten Cannabisverkauf «Weed Care» mit 378 Teilnehmenden. Diese können seither in Apotheken sechs Cannabisprodukte kaufen. Bisher wird das Pilotprojekt erfolgreich durchgeführt. Nun wird die Studie verlängert, um mehr Erfahrungen mit risikoärmeren Konsumformen zu sammeln.

Cannabis und Schadensminderung

Zum Thema «Cannabis und Schadensminderung» hat Sucht Schweiz neue Informationsmaterialien entwickelt. Diese richten sich einerseits an Cannabiskonsumierende, andererseits auch an Fachpersonen aus verschiedenen Bereichen, die im Rahmen ihrer Arbeit mit der Thematik in Berührung kommen. Die Publikationen stehen Interessierten in Form eines Informationsblatts, eines Flyers und eines Plakats (A2) zum Download und zum Bestellen zur Verfügung.

WEITERE SUBSTANZEN & SUBSTANZÜBERGREIFENDE INFOS

spectra-Ausgabe zur Tabakprävention in der Schweiz

Seit dem 1. Oktober 2024 gilt in der Schweiz das neue Tabakproduktegesetz (TabPG). Es umfasst Verkaufs- und Werbevorschriften für Tabakprodukte sowie Meldepflichten für Unternehmen – diese neuen Bestimmungen gelten auch für E-Zigaretten. Dies ist ein Lichtblick im Hinblick auf eine stärkere Tabakprävention. Die Magazin spectra adressiert in der Dezember-Ausgabe die Tabakprävention.

Positionspapier SSAM: Opiodwelle Schweiz

Die Schweiz könnte vor einer neuen Opioidwelle stehen – höchste Zeit für vorbereitende Massnahmen. Dies der Titel des Positionspapiers der Schweizerischen Gesellschaft für Suchtmedizin. Im Papier wird auf aktuelle Entwicklungen eingegangen, welche befürchten lassen, dass hochpotente Opioide sich im kommenden Jahr auch auf dem hiesigen Schwarzmarkt verbreiten werden.

FORSCHUNG | STATISTIK

Suchthilfestatistiken act-info sind erschienen

act-info (addiction, care and therapy information) ist ein seit 2004 existierendes, gesamtschweizerisches Klient:innenmonitoringsystem für den Bereich der Suchthilfe und umfasst Informationen über die Klientel der Angebote der ambulanten und stationären Behandlung von Problemen mit legalen und illegalen Substanzen sowie von Verhaltenssüchten. Die Jahresberichte für 2023 sind verfügbar.

Int. Vergleich: Gesundheitsverhalten und Gesundheitssystem der Bevölkerung ab 65 Jahren

Das Obsan untersucht verschiedene Aspekte der Gesundheit und des Gesundheitssystems der Wohnbevölkerung ab 65 Jahren in der Schweiz und vergleicht diese International. Mit spannenden Einblicken, bspw. beim Medikamentenkonsum: «In der Schweiz konsumieren knapp acht von zehn befragten Personen 65+ mindestens ein rezeptpflichtiges Medikament – im internationalen Vergleich der kleinste Anteil».

Deutschland: 11. Alternativer Drogen- und Suchtbericht 2024

Der Alternative Drogen- und Suchtbericht (ADSB) 2024 ist erschienen. Für die Ampelkoalition gibt es im Report Lob: Die Regierung habe einige wichtige Projekte angeschoben und mit der Entkriminalisierung des Cannabiskonsums einen Paradigmenwechsel vollzogen. Trotzdem sei die Steuerung der Drogenpolitik in Deutschland völlig unzulänglich. Die zuständigen Regulierungsbehörden kommen nicht mit der Geschwindigkeit, den Dynamiken und Herausforderungen der illegalen und legalen Drogenmärkte zurecht.

SCHADENSMINDERUNG

Schadensminimierung muss strafende Drogenpolitik ersetzen

The Lancet Global Health – eine führende Zeitschrift zu globaler Gesundheit spricht sich im aktuellen Editorial ganz klar gegen die Repression aus: «Der so genannte Krieg gegen die Drogen ist gescheitert. Trotz der repressiven Massnahmen hat der Missbrauch, der illegale Anbau sowie die Produktion und Herstellung der Substanzen ein Rekordniveau erreicht. Die Netzwerke des Drogenhandels sind immer raffinierter und gewalttätiger geworden, und die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem Drogenkonsum hat zugenommen.»

«Die Sucht begleitet dich ein Leben lang»

«Ich war 17 oder 18 als ich das erste Mal ziemlich abgestürzt bin und dann ‹uff dr Gass› landete», erzählt Natali (44) im Housing First-Büro der Heilsarmee in Basel, ihr Dackel Odin wuselt aufgeregt um ihre Beine. Seither lebt sie mit ihrer Sucht, mal auf der Strasse, mal in einer Wohnung. Vor gut zwei Jahren ist ein wenig Ruhe eingekehrt: Natali lebt zusammen mit ihrem Partner in einer Wohnung von Housing First – einem Projekt, das Menschen nach langjähriger Obdachlosigkeit zu einer eigenen Wohnung verhilft. Nach vier erfolgreichen Jahren ist das Pilotprojekt seit anfangs Dezember in den Regelbetrieb übergegangen.

Nach der Obdachlosigkeit: eigene Wohnung als Lieblingsort

Nicht alle haben Glück, sich da, wo sie wohnen, zuhause zu fühlen, sagt Janita-Marja Juvonen. Die Sozialaktivistin lebte jahrelang unter einer Brücke. Sie erzählt von ihrem langen Weg ins «wohnende Leben». Nachdem Janita eingezogen war, ging sie eine ganz Woche lang nicht raus. «Ich habe es total genossen, in einer leeren Wohnung zu sitzen und Ruhe zu haben», erinnert sie sich. Die Wohnung ermöglichte Janita noch etwas: wegzukommen vom Heroin, von dem sie schwer abhängig war.

DIVERSES

Podcast zum Deutschen Suchtkongress 2024

Damit möglichst viele Betroffene und Interessierte an den gewonnenen Erkenntnissen des Suchtkongresses teilhaben können, gibt es dazu eine spannende Podcastfolge, produziert von Mika vom SodaKlub und Judith vom Podcast Let’s Talk About Sucht, Baby. Gemeinsam werfen die beiden einen Blick auf den Kongress, der im September 2024 in Köln stattgefunden hat. Sie rekapitulieren, was sie zum Thema Stigmatisierung gehört haben und gehen der Frage nach, wie man Betroffene besser in den wissenschaftlichen Diskurs einbinden könnte.

VERANSTALTUNGEN
Die laufend aktualisierte Agenda mit Veranstaltungen aus dem Suchtbereich finden Sie direkt auf den Seiten von Infodrog.

STELLENANGEBOTE
Beachten Sie auch unsere Stellenangebote, eine Kooperation mit dem Verein sozialinfo.ch

REDAKTION

Deutschschweiz

Dr. Walter Rohrbach