Newsletter | Juni 2023

NEWS
 Juni 2023

QuaTheDA-Symposium «Qualität – digital»: Die Präsentationen sind online

Das letzte QuaTheDA-Symposium fand am 30. Mai 2023 statt. Der Titel dieses sechsten Symposiums lautete «Qualität – digital». Es wurden verschiedene digitale Tools für die Qualitätssicherung vorgestellt, und die Teilnehmenden setzten sich mit der Qualitätssicherung von digitalen Dienstleistungen in der Suchtarbeit auseinander.

Plattform Cannabis – Zwischen Profit und Gesundheitsschutz

Die diesjährige Cannabisplattform findet am Mittwoch, den 21. Juni 2023 von 13:15 bis 17:15 Uhr statt. Die Veranstaltung wird unter dem Titel «Zwischen Profit und Gesundheitsschutz: Eine kritische Diskussion zur Cannabisregulierung» stehen und sowohl vor Ort als auch online (hybrid) stattfinden. Der physische Veranstaltungsort ist die Welle 7, Schanzenstrasse 5, 3008 Bern.

Online-Informationsveranstaltung zum Beratungszentrum Rauchstopp

Der Tabakpräventionsfonds (TPF) hat Infodrog und die Krebsliga damit beauftragt, die bisherige Rauchstopplinie in ein modernes Beratungszentrum Rauchstopp zu überführen. Die Infrastruktur, die derzeit aufgebaut wird, kann auch von regionalen Akteuren genutzt werden. Genauer über das Angebot informiert wird an einer Onlineveranstaltung am 7. Juni 2023.

JUGENDLICHE

«Parlons puff», eine Kampagne von Jugendlichen

In Zusammenarbeit mit Unisanté, dem Jugendrat und einer Begleitgruppe aus Fachleuten aus dem Gesundheits- und Bildungsbereich bietet die Stadt Lausanne eine neue Kampagne zur Sensibilisierung für die neue Generation von Einweg-E-Zigaretten, die Puff Bars, an.

USA: Warnung vor Gesundheitsrisiken durch Social Media für Kinder

In den USA hat ein hoher Beamter des Gesundheitswesens vor den negativen Folgen sozialer Netzwerke für das psychische Befinden von Jugendlichen gewarnt. Vivek Murthy leitet als Surgeon General den öffentlichen Gesundheitsdienst und hat Politik, Industrie und Gesellschaft jetzt aufgefordert, mehr dafür zu tun, dass soziale Netzwerke für Kinder und Jugendliche weniger schädlich sind.

SUCHTPOLITIK

Legales Kokain: Eine kontroverse Idee bekommt Aufschwung

Legal Kokain kaufen, sicher und einfach – die Stadt Bern kann sich vorstellen, so einen Versuch zu wagen. Bern bietet sich nun als Testort an und soll andere Städte ins Boot holen. Doch Experten sind skeptisch.

Bundesrat: Werbeverbot für Tabakprodukte und E-Zigaretten

Der Bundesrat möchte Jugendliche vor dem Tabakkonsum schützen. Nach Annahme der Volksinitiative «Kinder und Jugendliche ohne Tabakwerbung» hat er an seiner Sitzung vom 24. Mai 2023 beschlossen, die Werbung für Tabakprodukte und elektronische Zigaretten an Orten und in Medien, zu denen Jugendliche Zugang haben, zu verbieten. Betroffen sind insbesondere die Printmedien, unter bestimmten Voraussetzungen die Online-Werbung sowie Festivals. Die entsprechende Botschaft wird an das Parlament überwiesen.

Neuvergabe von Spielbankenkonzessionen: Keine neue Konzession für den Raum Schaffhausen

Im Herbst 2023 vergibt der Bundesrat neue Spielbankenkonzessionen für die Jahre 2025 bis 2045. Die Eidgenössische Spielbankenkommission (ESBK) hat sämtliche 29 eingegangenen Konzessionsgesuche formell geprüft. 28 Gesuche erfüllen die Anforderungen und werden nun inhaltlich bewertet. Einzig das Gesuch für die Zone Schaffhausen erfüllt die Anforderungen nicht.

Cannabis: Pilotprojekt Genf

Im Rahmen der in Vernier (GE) durchgeführten Studie wird untersucht, inwieweit ein Programm für den regulierten Zugang zu Cannabis die Kenntnisse über die Substanz und die damit verbundenen Probleme verbessern und die gesundheitlichen und sozialen Risiken, die üblicherweise mit dem Konsum von Betäubungsmitteln einhergehen, vermindern kann.

Grünes Licht für das Cannabis-Pilotprojekt der Uni Bern

Der Bund hat die Studie der Universität Bern für den regulierten Verkauf von Cannabis in Bern, Biel und Luzern bewilligt. Damit kann das Pilotprojekt im Herbst 2023 starten.

Belgien: Der hohe Gesundheitsrat empfiehlt allgemeines Verbot von Zigarettenfiltern

Filter in Zigaretten schaden mehr als sie nützen: Sie verhindern die schädlichen Auswirkungen des Rauchens nicht und fördern den Rauchgenuss durch ein angenehmeres Mundgefühl. Die Filter sind zudem kaum biologisch abbaubar, was bedeutet, dass die giftigen Zigarettenstummel die Umwelt über Jahre hinweg verschmutzen. Der hohe Gesundheitsrat in Belgien befürwortet daher ein allgemeines Verbot von Zigarettenfiltern, sowohl auf nationaler als auch auf europäischer Ebene.

ALKOHOL

Aktionstag am 25. Mai 2023: Alkohol gegen Stress – Stress mit Alkohol

Am 25. Mai 2023 war Nationaler Aktionstag Alkoholprobleme. Mit dem Motto «Alkohol gegen Stress – Stress mit Alkohol» lädt dieser Tag die Bevölkerung zum Nachdenken über dieses Thema ein. Gleichzeitig machen regionale Sucht-Fachstellen auf ihre Präventions- und Hilfsangebote aufmerksam.

WEITERE SUBSTANZEN & SUBSTANZÜBERGREIFENDE INFOS

Darum hat sich die Zahl der Crack-Konsumierenden in Genf in einem Jahr verdoppelt

Genf sieht sich mit einer «beunruhigenden Zunahme» des Crack-Konsums konfrontiert. Zwischen 2021 und 2022 hat sich die Zahl der Konsument:innen von Crack verdoppelt, wie das Departement für Sicherheit, Bevölkerung und Gesundheit in einer Pressemitteilung bekannt gab.

Das Comeback der Cannabismedizin

Cannabis oder Hanf (die Begriffe sind gleichbedeutend) ist eine der ältesten Kulturpflanzen der Erde. Sie versorgt uns mit Öl, Papier, Brennstoff, Baumaterial und Kleidung. Sie liefert in ihren Samen ein hochwertiges Nahrungsmittel und Tierfutter. Und in ihrem Harz eine Fülle von Inhaltsstoffen, die sie zu einer vielseitigen Heilpflanze machen.

FORSCHUNG & STATISTIK

Übersichtsstudie zu image- und leistungssteigernden Substanzen im Sport in der Schweiz

Image- und leistungssteigernde Substanzen werden im Sport weltweit häufig eingesetzt, um das Körperbild zu verbessern und Leistungsziele zu erreichen. Angesichts des zunehmenden Forschungsinteresses und des Konsums dieser Substanzen und des Mangels an Daten über die Situation in der Schweiz wurde eine Übersichtsstudie über den Konsum und die Konsument:innen dieser Substanzen in der Schweiz durchgeführt.

Studie: Konsum von Tabak-, Nikotin- und Cannabisprodukten in der Schweiz

Eine aktuelle Studie untersucht den Konsum von Tabak-, Nikotin- und Cannabisprodukten von Personen im Alter zwischen 15 und 21 Jahren in der Schweiz. Die Online-Befragung zeigt, dass am häufigsten der tägliche Konsum von Tabakzigaretten in handelsüblichen Packungen (14,2 %) ist, Snus (4,1 %) und Cannabis zum Rauchen (3,6 %) seltener angegeben werden. Die meisten Teilnehmenden (54,8 %) gaben an, dass sie im letzten Monat mindestens ein Produkt mindestens einmal konsumiert hatten.

Studie: Auswirkungen der Cannabisverfügbarkeit

Bei Alkohol ist die Regulierung der Verfügbarkeit ein wirksames Mittel zur Verringerung des Konsums und der Schäden. Aber wie sieht es dabei für den Cannabiskonsum und -schäden aus? Eine Studie hat verschiedene Studie dazu ausgewertet und zeigt, dass eine Zunahme beim Cannabiskonsum bei den Gruppen am stärksten ausgeprägt ist, die vor der Legalisierung weniger mit Cannabis in Berührung gekommen sind. Der Zusammenhang zwischen der Verfügbarkeit von legalem Cannabis und Indikatoren für riskanten Konsum war weniger konsistent.

Nationale Studie zu Online-Aktivitäten von Jugendlichen: rund drei Prozent mit problematischem Gaming

Gemäss dem heute veröffentlichten Teil der nationalen Schülerinnen- und Schülerstudie (HBSC) vom Jahr 2022 spielten etwa ein Sechstel der 15-jährigen Schulkinder täglich online Videogames. Unter allen, die solche Games spielen, haben etwa 3% eine problematische Nutzung. Mehr als 80% der 15-Jährigen nutzten die sozialen Netzwerke täglich, etwa 7% weisen eine problematische Nutzung auf.

Studie: Alterswohnungen und Angebote des betreuten Wohnens für ältere Menschen in der Schweiz

Intermediäre Strukturen gewinnen in der Alters- und Langzeitpflege in der Schweiz zunehmend an Bedeutung. Ziel dieser Studie ist es, durch eine direkte Befragung der Anbieter einen vertieften Einblick in diese Strukturen zu geben. So bietet der Bericht sowohl neue als auch nützliche Informationen zur Grösse der Institutionen und deren Standorte, zur Trägerschaft und Finanzierung, zum Wohnungs- und Dienstleistungsangebot sowie zu den Bewohnerinnen und Bewohnern.

Deutschland: erneuter Anstieg drogenbedingter Todesfälle

Die Zahl der Drogentoten in Deutschland ist 2022 weiter angestiegen: 1'990 Menschen sind an den Folgen ihres Missbrauchs illegaler Drogen gestorben. Das sind fast neun Prozent mehr als im Vorjahr. Wie in den vorherigen Jahren sind Heroin und Langzeitfolgen des Drogenkonsums die Haupttodesursachen. Der Beauftragte der Bundesregierung für Sucht- und Drogenfragen Burkhard Blienert nennt die Zahlen "schockierend und alarmierend".

Deutschland: technischer Bericht über die Effekte einer Cannabislegalisierung

Im Auftrag des Bundesgesundheitsministeriums hat das Institut für interdisziplinäre Sucht- und Drogenforschung (ISD) internationale Erfahrungen mit den unterschiedlichen Ansätzen einer Legalisierung von Cannabis zusammengetragen und ausgewertet. Empfohlen wird, den legalen Markt effektiv zu regulieren und den Jugendschutz zu stärken, um möglichen negativen Entwicklungen vorzubeugen.

SUCHTARBEIT

Wirkungsorientierung in der Sozialen Arbeit

Der Fachdiskurs der Sozialen Arbeit beschäftigt sich zunehmend mit dem Einsatz wirkungsorientierter Instrumente. Im Text plädieren die Autor:innen dafür – trotz mitunter vorgetragener methodischer Bedenken –, mittels praktikabler Verfahren in die wirkungsorientierte Praxisforschung einzusteigen. Am Beispiel der Suchthilfe wird deutlich: Es geht um Beeinträchtigungen und Ressourcen in der gesamten Lebenswelt, in der auch die Soziale Arbeit mehrdimensional ansetzt.

SCHADENSMINDERUNG

Neues Faktenblatt: Schadensminderung in der Schweiz im Jahr 2022

Der Bericht «Global State of Harm Reduction 2022» zeigt auf, wie weltweit auf drogenbedingte Gesundheitsschäden, einschliesslich HIV und virale Hepatitis, reagiert wird. Ein Kapitel gibt einen Überblick über die aktuellen Angebote zur Schadensminderung in der Schweiz. Der Zugang zu sterilem Material für den Konsum von Drogen sowie zu Drogenkonsumräumen bleibt eine Herausforderung. Zudem bestehen immer noch Hindernisse bei der Bereitstellung von schadensmindernden Angeboten für Jugendliche.

Neue Drug-Checking-Auswertungen DIZ Zürich

Die neuen Auswertungen des Drug Checking vom Drogeninformationszentrums (DIZ) der Stadt Zürich sind online erhältlich. Es gibt Auswertungen zu den Substanzen MDMA, Kokain, Cannabis, Amphetamin und LSD. Ausgewertet wurden die Analysen für das Jahr 2022.

INSTITUTIONEN

Neues Beratungszentrum Rauchstopp

Der Tabakpräventionsfonds (TPF) hat Infodrog und die Krebsliga damit beauftragt, die bisherige Rauchstopplinie in ein modernes Beratungszentrum Rauchstopp zu überführen. Die Infrastruktur, die derzeit aufgebaut wird, kann auch von regionalen Akteuren genutzt werden. Genauer über das Angebot informiert wird an einer Onlineveranstaltung am 7. Juni 2023.

Freie Stelle beim BAG: Wissenschaftliche:r Mitarbeiter:in Drogenpolitik

Interessieren Sie sich für die Schweizer Drogenpolitik, Fragen der Prävention von nicht-übertragbaren Krankheiten und für die Regulierung von Cannabis? Das Bundesamt für Gesundheit sucht eine:n Wissenschaftliche:n Mitarbeiter:in.

DIVERSES

Aktuelle Zahlen zur psychischen Gesundheit in der Schweiz

Ein neuer Bericht vom Schweizerischen Gesundheitsobservatorium (Obsan), wertet aktuelle Zahlen der Erhebung vom Herbst von 2022 aus. Der Bericht zeigt, dass psychische Probleme in der Schweiz keine Seltenheit sind und in den letzten 12 Monaten von 35% erlebt wurden. Bei 13% der Bevölkerung in der Schweiz zeigen sich Symptome einer Essstörung. Auch der problematische Alkohol- und Cannabiskonsum und der Zusammenhang mit psychischen Symptomen wird aufgezeigt.

ChatGPT: Noch kein Allheilmittel

Das Programm ChatGPT weckt weltweit Hoffnungen und Sorgen: In vielen Branchen und Lebensbereichen kann es künftig den Alltag umkrempeln – auch in der Medizin. Expert:innen sehen großes Potenzial, warnen aber vor zu schneller Einführung und unkritischer Nutzung. Ausserdem diskutiert die SRF-Sendung Club das Thema Künstliche Intelligenz.

Ratgeber Sucht

Eine Sucht hat nichts mit einem Mangel an Disziplin zu tun. Vielmehr ist es eine ernste, aber behandelbare Erkrankung. Es gibt Faktoren, die die Entwicklung einer Sucht begünstigen. Je ausgeprägter diese sind, desto grösser das Suchtrisiko. Wie eine Sucht bekämpfen? Im Ratgeber Sucht erfahren Sie mehr. Helsana, die grösste Schweizer Krankenkasse, hat die Stiftung Sucht Schweiz als beratende Instanz für ihren Ratgeber «Sucht» beigezogen.

VERANSTALTUNGEN
Die laufend aktualisierte Agenda mit Veranstaltungen aus dem Suchtbereich finden Sie direkt auf den Seiten von Infodrog.

STELLENANGEBOTE
Beachten Sie auch unsere Stellenangebote, eine Kooperation mit dem Verein sozialinfo.ch

REDAKTION

Deutschschweiz

Dr. Walter Rohrbach