Newsletter | Juni 2025

NEWS
Juni 2025

Save the Date: 29.01.2026 – Tagung Mischkonsum bei Jugendlichen

Die Tagung bietet ein Update aus Praxis und Forschung zu aktuellen Konsumphänomenen und Substanztrends bei Jugendlichen sowie zur Versorgungssituation. Weitere Informationen folgen.

VapeCheck – neue Videos zur Kampagne VapeCheck sind veröffentlicht

Influencer:innen posten während zwei Wochen auf TikTok und Instagram neue Videos zum Thema Vapen. Die Beiträge sind auch gesammelt auf den VapeCheck-Kanälen zu finden. Fachpersonen sind eingeladen, die Inhalte zu teilen und in ihrer Arbeit einzusetzen.

31. Mai 2025 - Welttag ohne Tabak

Am 31. Mai war der Welttag ohne Tabak. Bei der Kampagne 2025 wollen die WHO und Gesundheitsexpert:innen aus aller Welt gemeinsam auf die schädlichen Praktiken der Tabakindustrie aufmerksam machen. Die Kampagne kann ausserdem ein guter Anlass sein, um mit dem Rauchen aufzuhören. Das Beratungsteam von stopsmoking bietet dazu wertvolle Unterstützung an.

NEU: Leitlinien «Online-Streetwork»

«Klassische» aufsuchende Arbeit findet auf der Strasse bzw. im öffentlichen Raum statt, aufsuchende Arbeit kann aber auch in virtuellen Räumen stattfinden (Online-Streetwork). Analog zum klassischen Streetwork werden auch durch Online-Streetwork Personen aller Altersgruppen und mit sehr unterschiedlichen Lebenserfahrungen angesprochen. Infodrog hat zum Online-Streetwork Leitlinien erstellt.

Lesen Sie unser neues Wissensdossier zu Lachgas

Erfahren Sie mehr über Lachgas (Distickstoffmonoxid, N₂O) im Wissensteil von Infodrog: Informieren Sie sich über die Wirkung und die möglichen Folgen des Konsums. Zudem finden Sie wichtige Hinweise zur Schadensminderung und Prävention. Wir haben umfassende Informationen zu dieser Substanz für Sie zusammengestellt.

SUCHTPOLITIK

Petition: Kürzungen Suchthilfe

Die von Bundesrat und Parlament beschlossenen Sparmassnahmen führen zu massiven Kürzungen im Bundesamt für Gesundheit (BAG). In den Bereichen Sucht und Nichtübertragbare Krankheiten (NCDs) sind für das Jahr 2025 knapp einen Viertel des Budgets davon betroffen. Da die Probleme bereits heute zunehmen, sind diese Entscheide unverantwortlich. Jeder Abbau im Suchtbereich führt zu einer Verschärfung der Probleme und zu Kosten, welche die Einsparungen bei weitem übersteigen werden. Die Suchtfachorganisationen in der Schweiz schlagen Alarm und lancieren eine Petition.

Parlament stimmt für Verbot von Einweg-E-Zigaretten – Zeichen für Umwelt- und Jugendschutz

Der Ständerat hat ein klares Verkaufsverbot für sogenannte Puffs, also Einweg-E-Zigaretten, beschlossen. Damit folgt er dem Nationalrat, der bereits im Juni 2024 mit grosser Mehrheit eine entsprechende Motion von Nationalrat Christophe Clivaz (VS, Les Verts) angenommen hatte. Obwohl der Bundesrat die Ablehnung dieser Motion empfohlen hatte, sendet das Parlament damit ein starkes Signal zugunsten des Jugend- und Umweltschutzes.

Social Media erst ab 16 und ein Handyverbot in Schulen?

Gerade junge Menschen bemerken zunehmend, dass früher Social-Media-Konsum massiv schaden kann. Daher wird die Forderung nach einem U16-Verbot sozialer Plattformen nach australischem Vorbild lauter. Was sagt die Jugendforschung und welche Überlegungen gibt es dazu in der Schweiz und Deutschland? Zwei Watson-Beiträge adressieren das Thema.

CRACK | KOKAIN

Runder Tisch zu Kokain und Opioiden

Der Kokainkonsum in Form von Crack stellt die Suchtarbeit vor Herausforderungen. Personen, die Kokain rauchen, sind oft von einem schnellen sozialen Abstieg und von Ausgrenzung betroffen. Dies belastet zunehmend die Kontakt- und Anlaufstellen und den öffentlichen Raum in mehreren Städten. Am dritten Runden Tisch des Bundesamts für Gesundheit (BAG) vom Dienstag, 20.5.2025 haben sich Städte, Kantone und Fachverbände über die jüngsten Entwicklungen und Lösungsansätze ausgetauscht.

Crack: Städteinitiative Sozialpolitik für eine wirksame Suchtpolitik

Als Antwort auf den zunehmenden Konsum von Crack und anderen Kokainprodukten im öffentlichen Raum veröffentlicht die Städteinitiative Sozialpolitik heute eine praxisorientierte Orientierungshilfe mit konkreten Handlungsoptionen für Schweizer Städte und Gemeinden.

Kokain – Zwischen Höhenflug und Absturz

Kokain ist als Partydroge und Aufputschmittel weit verbreitet. Viele scheinen ihren Konsum im Griff zu haben. Trotzdem gilt Kokain als eine der gefährlichsten Drogen. Was macht das weisse Pulver mit Körper und Geist? Und welche Gefahren birgt der Konsum? Diesen Fragen widmet sich die Sendung Puls von SRF, die unter anderem den schweren Weg zurück ins Leben aufzeigt – aber auch die Prävalenz und die Veränderungen der letzten Jahre wird adressiert.

FORSCHUNG | STATISTIK

Erste Erkenntnisse der Zürcher Cannabis-Studie

Die «Cannabis Research Zürich-Studie» untersucht die Auswirkungen eines regulierten Zugangs zu Cannabis. Nun wurden erste Erkenntnisse publiziert. 4400 Personen machen bislang bei der Studie mit, sie sind zwischen 18 und 80 Jahre alt und kommen alle aus dem Kanton Zürich. Paul-Lukas Good, Studienleiter und Präsident des Vereins Swiss Cannabis Research und Thilo Beck von der Arud sprechen im «TalkTäglich» über die ersten Ergebnisse.

Kokainauswertung DIZ: 1. Quartal 2025

Das Drogeninformationszentrum (DIZ) veröffentlicht vierteljährlich Auswertungen zu den getesteten Kokain-Proben. Im ersten Quartal 2025 wurden 494 als Kokain deklarierte Proben zur Analyse abgegeben. In diesem Quartal betrug der durchschnittliche Kokaingehalt der analysierten Proben 87.8 %. Der Kokaingehalt der untersuchten Proben variierte stark und lag zwischen 27.5 % und 100 %. Im ersten Quartal 2025 waren 19.4 % der analysierten Kokainproben mit mindestens einer pharmakologisch wirksamen Substanz gestreckt. Dies bedeutet erneut einen starken Rückgang an gestreckten Kokainproben, die im DIZ analysiert werden.

Studie: Digital Seniors 2025

Die aktuelle Studie «Digital Seniors 2025» zeigt deutlich: Nahezu alle Senior:innen nutzen heute das Internet. Besonders auffällig ist ein unerwarteter Wandel im Mediennutzungsverhalten – mit wichtigen Implikationen für den Service public. Trotz des kleiner werdenden digitalen Grabens sind weiterhin gezielte Angebote notwendig, um älteren Menschen die digitale Teilhabe zu sichern.

Studie: Analyse von Konsumgruppen und ihre Implikationen für die Gesundheitsförderung

Entwicklungstrends im Konsum psychoaktiver Substanzen verdeutlichen stetig steigende Zahlen. Der unveränderte prohibitionsorientierte Umgang damit hat Konsument:innen durch Stigmatisierung und Ausgrenzung für die Gesellschaft unsichtbar gemacht. Die Ergebnisse einer Online-Querschnittserhebung an Freizeitdrogenkonsument:innen betonen eine deutliche Heterogenität unter Freizeitdrogenkonsument:innen und unterstreichen erneut die Notwendigkeit speziell zugeschnittener konsument:innenorientierter und niederschwelliger Ansätze. Aktuell ist die Sigmund Freud Privatuniversität wieder auf der Suche nach Substanzkonsument:innen für eine neue Befragung.

Forschungsprojekt Spital und Sucht

Ein aktuelles Projekt soll der Schaffung einer verstärkten Kooperation zwischen Akutspitälern und Suchtfachorganisationen und einer optimierten Behandlung von Menschen mit einer Abhängigkeitserkrankung dienen. Der vorläufige Forschungsbericht «Förderer und Hindernisse der interprofessionellen Zusammenarbeit im Suchtbereich» steht Interessierten zum Download zur Verfügung (auf Französisch mit Zusammenfassung auf Deutsch).

WISSEN

Podcast: Können Anabole Steroide (AAS) süchtig machen?

Anabole Steroide sind Hormone. Sie wirken anders als die psychoaktiven Substanzen. Es kommt zu keinem Rauschzustand sofort nach dem Konsum. Trotzdem verändert der andauernde AAS Gebrauch die Verfügbarkeit unterschiedlicher Botenstoffe und führt zu psychischen Veränderungen. Der Podcast Psychoaktiv geht auf die Suchtentwicklung bei Konsum von Anabolen Steroiden genauer ein und schaut die verschiedenen Aspekten gründlich an.

Ein Chatbot für Suchtfragen?

Kann ein KI-basierter Chatbot Fragen aus dem Bereich der Suchthilfe korrekt beantworten und Ratsuchende angemessen unterstützen? Diese Frage soll im Rahmen des SuchtGPT Projektes beantwortet werden. Mit Hilfe großer Sprachmodelle (Large Language Models, LLMs) soll im SuchtGPT Projekt ein Chatbot realisiert werden, der Fragen aus dem Bereich der Suchthilfe möglichst korrekt und qualitätsgesichert beantworten kann. Durch die Einbindung von domänenspezifischem Fachwissen und methodischen Hinweisen zur Gesprächsführung soll der Chatbot auf die individuellen Bedürfnisse der Nutzenden eingehen und sie angemessen bei ihren Anliegen unterstützen können.

Bericht: Präventionsstrategien

Der Bericht richtet sich an alle, die mit Jugendlichen arbeiten oder sie unterstützen und enthält Empfehlungen für die Prävention und Verringerung des Substanzkonsums von Jugendlichen in Kanada. Die Ergebnisse beruhen auf Konsultationen mit mehreren Jugendbeiräten und -ausschüssen, die unterschiedliche Hintergründe und Lebenserfahrungen repräsentieren. Die Erkenntnisse, die junge Menschen mitgeteilt haben, sollen als Orientierungshilfe dienen und praktische Handlungsmöglichkeiten aufzeigen.

migesplus.ch: die Plattform wurde angepasst und ergänzt

Die Plattform migesplus ist für all jene gedacht, die sich für benachteiligte Menschen engagieren. Ob Fachkräfte und Freiwillige – die Herausforderungen sind oft dieselben. Deshalb wurden auf migesplus die Inhalte ergänzt und angepasst. Nun ist migesplus auch für Freiwillige – insbesondere im Migrationsbereich – eine wertvolle Hilfe.

INSTITUTIONEN | KAMPAGNEN

Aids-Hilfe Schweiz: 40 Jahre Jubiläum

Im Jahr 2025 feiert die Aids-Hilfe Schweiz ihr 40-jähriges Bestehen. HIV/Aids hat die Geschichte der Welt und der Schweiz verändert. Tausende von Menschen sind in der Schweiz an Aids gestorben und viele Schicksale sind bis heute von HIV geprägt. Geschichte und Gegenwart der Aids-Hilfe Schweiz ist ein 40-jähriger Einsatz für Menschlichkeit, Fürsorge und der Kampf um gesundheitliche Chancengleichheit und sexuelle Selbstbestimmung – besonders für Menschen, denen das bis heute verwehrt bleibt.

Heroingestützte Therapie in Bern

Seit 30 Jahren begleitet die Fachstelle Koda Menschen, die heroinsüchtig sind. Fast seit Beginn dabei ist Pit Reichen. Jeder Tag von ihm beginnt gleich. Mit dem Bus fährt er von Köniz nach Bern, steigt in einem beigen Gebäude im Monbijou in den zweiten Stock, drückt den Zeigefinger auf ein Lesegerät und nimmt im Wartezimmer Platz. Ruhig sitzen kann Pit Reichen zu diesem Zeitpunkt nicht. Er spürt «dr Aff», wie er sagt – die Entzugserscheinungen des Heroins.

Nationaler Aktionstag Alkoholprobleme

Das Verhältnis zum Alkohol ist in unserer Gesellschaft ein zwiespältiges: Auf der einen Seite wird Alkoholkonsum oft normalisiert. Auf der anderen Seite stossen Menschen mit einem problematischen Alkoholkonsum oder einer Alkoholabhängigkeit oft auf wenig Verständnis und werden stigmatisiert. Mit dem diesjährigen Motto will der Aktionstag das zwiespältige Verhältnis zu Alkohol in unserer Gesellschaft thematisieren und insbesondere zur Entstigmatisierung von Menschen mit einer Alkoholabhängigkeit beitragen.

VERANSTALTUNGEN
Die laufend aktualisierte Agenda mit Veranstaltungen aus dem Suchtbereich finden Sie direkt auf den Seiten von Infodrog.

STELLENANGEBOTE
Beachten Sie auch unsere Stellenangebote, eine Kooperation mit dem Verein sozialinfo.ch

REDAKTION

Deutschschweiz

Dr. Walter Rohrbach