Newsletter | März 2023

NEWS
 März 2023

Save the Date: Tagung «Misch­konsum bei Jugendlichen. Praxis­ansätze und Forschungs­resultate» am 9.11.2023 in Bern

Was ist bekannt zur Verbreitung und den Hintergründen von Mischkonsum und Medikamentenkonsum bei Jugendlichen? Wie können Jugendliche von Angeboten der Prävention, Schadensminderung und Beratung besser erreicht werden? Was sind Beispiele guter Praxis? Die kostenlose Tagung gibt Ihnen die Gelegenheit, sich über aktuelle Erkenntnisse aus Praxis und Forschung zu informieren und sich mit Akteur:innen aus dem Jugendbereich zu vernetzen.

SuchtMagazin Nr. 1/2023: Stigmatisierung und Diskriminierung

In der ersten Ausgabe des Jahres thematisiert das SuchtMagazin die Stigmatisierung und Diskriminierung von Menschen mit einer Suchterkrankung. Im Kern geht es bei der Stigmatisierung darum, aufgrund äusserer Merkmale Menschen mit negativen Bewertungen zu belegen und damit in eine Randgruppenposition zu drängen. Eine Position, welche für Betroffene gravierende Folgen haben kann.

Dank der Agenda auf Infodrog – die Veranstaltungen für den Suchtbereich auf einen Blick!

Auf der Agenda von Infodrog finden Sie Weiterbildungen und Konferenzen für den Suchtbereich übersichtlich dargestellt. Gerne laden wir Sie dazu ein, auf unserer Agenda nach Veranstaltungen zu stöbern.

Der Suchtindex in neuem Kleid: Gerne präsentieren wir Ihnen das erneuerte Verzeichnis der Schweizer Suchthilfeangebote

Infodrog hat den «suchtindex» erneuert. Der Suchtindex ist eine Datenbank, die den Grossteil der Suchthilfeangebote der Schweiz umfasst. Neu haben Nutzer:innen die Möglichkeit, eine eigene Merkliste zu erstellen und diese oder andere Suchergebnisse mit anderen zu teilen. Wie bisher umfasst die Datenbank zu jedem Angebot eine kurze Beschreibung. Infodrog bittet alle Institutionen, die im Suchtindex eingetragen sind, ihre Daten zu prüfen und Aktualisierungen online vorzunehmen.

Bericht zur Schadensminderung: Monitoring Data Report 2022

Das Ziel des Monitoringberichts Civil Society Monitoring of Harm Reduction in Europe 2022 ist die Verbesserung der Kenntnisse und Informationen in Europa in bestimmten Bereichen der Schadensminderung aus der Perspektive der Organisationen der Zivilgesellschaft. Infodrog hat am Bericht mitgearbeitet und Informationen zum Stand der Schadensminderung in Bern bereitgestellt und ermöglicht damit den Vergleich von verschiedenen Städten in unterschiedlichen Ländern.

SUCHTPOLITIK

Analyse der EKSN: Regulierung psychoaktiver Produkte in der Schweiz

Eine neue Analyse der Eidgenössischen Kommission für Fragen zu Sucht und Prävention nichtübertragbarer Krankheiten (EKSN) thematisiert die Regulierung von psychoaktiven Substanzen. Die Analyse kommt unter anderem zum Schluss, dass aktuell die Regulierung nicht kohärent und wenig geeignet ist, die gesundheitlichen Schäden psychoaktiver Produkte zu minimieren.

Essay: Das internationale Drogenregime kann Menschenrechte verletzen

In einem wissenschaftlichen Essay wird argumentiert, dass die aus der Drogenkriminalisierung resultierende Gewaltkriminalität eine Verletzung des Menschenrechts auf Leben und Sicherheit darstellen kann. Dabei wird aufgezeigt, inwieweit politische Entscheidungstragende und Bürger:innen, die sie ermächtigen, moralisch für unbeabsichtigte, aber vorhersehbare Folgen der von ihnen umgesetzten Politik verantwortlich sind.

Substanzen in China und Australien: Zigaretten, Crystal Meth und co.

Eine Packung Zigaretten kostet in Australien heute umgerechnet 40 Fr. Ein hoher Preis, welcher in den nächsten Jahren auf bis zu 100 Fr. steigen wird. Dies ist nur eine der Massnahmen, mit denen die Regierung versucht, den Konsum einer der beliebtesten Drogen der Australierinnen und Australier einzudämmen.

British Columbia legalisiert Besitz von harten Drogen

Helfen statt kriminalisieren: Zunächst für drei Jahre wird im Rahmen eines Modellprojekts der Besitz kleiner Mengen harter Drogen in der kanadischen Provinz British Columbia legalisiert. Erwachsene dürfen bis zu zweieinhalb Gramm Kokain, Amphetamine, Heroin oder andere Opioide für den Eigenbedarf mit sich führen. Mit dem Modellprojekt will die Politik der Drogenkrise Herr werden.

ALKOHOL & TABAK

Projekt Gemeinsam rauchfrei: Tabak-Prävention und Rauch-Stopp für alle

Das Projekt Gemeinsam rauchfrei ist für die Bevölkerung mit wenig finanziellen, zeitlichen oder sprachlichen Ressourcen. In den Workshops erhalten Raucherinnen und Raucher nötige Informationen über die Gefahren des Rauchens und zum Schutz vor Tabak-Rauch. Die Workshops werden in neun Sprachen angeboten und sind für die Teilnehmenden gratis.

Projekt: Alkoholprävention mit Menschen mit Behinderung

Bis anhin wurden Menschen mit Behinderungen kaum von der Alkoholprävention angesprochen. Aktuell gibt es nur wenig Ressourcen für angepasste Instrumente, welche sie über die Gefahren und Risiken zu informieren und sensibilisieren. Im Rahmen des Projektes werden in der ersten Phase zahlreiche Interviews durchgeführt. Zum einen mit Sportgruppen- und -camps Teilnehmenden mit Behinderung und zum anderen mit den Leitenden dieser Angebote.

ANABOLIKA

Schöner, stärker – kränker?

Anabolika: Sie machen muskulös, aber auch krank und süchtig: anabol-androgene Steroide. Trotzdem werden die illegalen Medikamente von Schweizer Männern genutzt. Nicht selten nehmen sie die Nebenwirkungen bewusst in Kauf – bis sie schliesslich bei der Hausärztin oder dem Hausarzt landen.  

Mediziner will Anabolikaabhängige behandeln dürfen

Der Chefarzt des Zürcher Suchtmedizinzentrums Arud fordert eine Gesetzesanpassung über die Betreuung anabolikaabhängiger Menschen. «Das Gesetz ist sogar so ausgelegt, dass nur schon eine Beratung von Anabolikakonsumenten strafbar sein könnte», sagte Philip Bruggmann.

WEITERE SUBSTANZEN & SUBSTANZÜBERGREIFENDE INFOS

Schweizer Suchtpanorama 2023 ist erschienen

Das Schweizer Suchtpanorama nimmt alljährlich eine Standortbestimmung vor, liefert Fakten und stellt Massnahmen zur Problemverminderung zur Diskussion. Im aktuellen Suchtpanorama wird festgestellt, dass das Parlament mit dem Volkswillen nicht Schritt hält.

Webinar C-EHRN: Start des vierten europäischen Jahresberichts

Das «Correlation - European Harm Reduction Network» (C-EHRN) veranstaltet ein Diskussions-Webinar zur Vorstellung seines vierten Jahresberichts. Dieser befasst sich mit dem Monitoring der Zivilgesellschaft zum Thema Harm Reduction in Europa und konzentriert sich auf drei Hauptthemen: Schadensminderung, Hepatitis C und neue Trends bei psychoaktiven Substanzen. Die Online-Veranstaltung findet am 23. Februar 2023 von 16.00 bis 17.00 Uhr statt.

Heilende Drogen – So helfen LSD und Psilocybin

Bewusstseinserweiternde Drogen mischen die Welt der Psychopharmaka auf: LSD und Psilocybin versprechen Linderung bei Ängsten und Depressionen, Trauma-Folgen oder Kopfschmerzen. Oft versagen hier gängige Therapien. Das macht die lang verpönten halluzinogenen Substanzen zu Hoffnungsträgern.

FORSCHUNG & STATISTIK

Neue Studie: Datenanalyse von zehn Jahren Drug-Checking Zürich

Das Drug Checking ist eine Massnahme zur Schadensminimierung für Menschen, die illegale Substanzen konsumieren. Unregulierte Drogenmärkte führen zu Substanzen mit unerwartetem und sehr unterschiedlichem Inhalt. Eine retrospektive Datenanalyse des Drogeninformationszentrum Zürich (DIZ) hat unter anderem gezeigt, dass sich die Zahl der untersuchten Proben in den letzten zehn Jahren um das 2,5-fache erhöht hat.

Studie: Online- Glücks- und Geldspiele in der Schweiz

Sucht Schweiz und GREA veröffentlichen die zweite Welle der eGames-Studie zum Online-Geldspielverhalten in der Schweizer Bevölkerung. Sie folgt vier Jahre nach einer ersten Welle und nach Inkrafttreten des neuen Geldspielgesetzes (BGS). Die Ergebnisse zeigen, dass sich der Anteil der problematischen Spielerinnen und Spieler sich von 2,3 Prozent (2018) auf 5,2 Prozent (2021) verdoppelt hat. Aus diesem Grund lancieren die Kantone die gemeinsame Präventionskampagne gambling-check.ch.

DIVERSES

Ausstellung Rausch im Bernischen Historischen Museum

Aktuell gibt es im Bernischen Historischen Museum eine Ausstellung mit dem Titel «RAUSCH – EXTASE – RUSH» zu sehen. Wie der Titel sagt, wird dem Phänomen Rausch nachgegangen. Warum streben wir nach ekstatischen Gefühlen und was fasziniert uns so daran? Die Ausstellung ist bis im August 2023 in Bern und zieht nachher weiter.

Teilnehmende an Studie zur Risikoeinschätzung von illegalen Substanzen gesucht

Hilf mit, mehr über das Risikobewusstein von Konsument:innen von illegalen Substanzen und deren Umgang mit den mit dem Konsum verbundenen Risiken zu erfahren. Die Liverpool John Moores Universität sucht Teilnehmende, die über Ihren Konsum von illegalen Substanzen Auskunft geben.

VERANSTALTUNGEN
Die laufend aktualisierte Agenda mit Veranstaltungen aus dem Suchtbereich finden Sie direkt auf den Seiten von Infodrog.

STELLENANGEBOTE
Beachten Sie auch unsere Stellenangebote, eine Kooperation mit dem Verein sozialinfo.ch

REDAKTION

Deutschschweiz

Dr. Walter Rohrbach