Newsletter | März 2025

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März 2025

SuchtMagazin Nr. 1/2025: Menschen mit Suchterfahrung

Im aktuellen SuchtMagazin lassen wir Menschen mit Suchterfahrung selbst zu Wort kommen. Ihre Geschichten zeigen eindrucksvoll, wie eine Abhängigkeitserkrankung das Leben verändert, welche Unterstützungsangebote hilfreich waren bzw. sind und wo die bestehenden Strukturen des Suchthilfesystems an Grenzen stossen. Neben den persönlichen Einblicken erwarten Sie sechs weitere Beiträge, die sich ebenfalls mit dem Einbezug von Menschen mit Suchterfahrungen beschäftigen.

Die QuaTheDA-Weiterbildungen 2025 sind online – melden Sie sich jetzt an

Die neuen Programme der QuaTheDA-Weiterbildungen 2025 liegen vor. Infodrog bietet im September 2025 zwei Kurse an. Weitere Informationen dazu finden Sie auf der Website von QuaTheDa.

Update von alterundsucht.ch: Links und Praxisinstrumente ergänzt

Alterundsucht.ch ist eine Wissensplattform für ältere Menschen, für Angehörige und für Fachleute, die ältere Menschen betreuen, begleiten oder beraten. Ein Besuch der Website lohnt sich aktuell besonders: es gab einige Ergänzungen und Anpassungen.

SUCHTPOLITIK

Nationalratskommission will Cannabis legalisieren

Die öffentliche Gesundheit und der Jugendschutz sollen im Zentrum einer neu ausgerichteten Cannabispolitik stehen. Erwachsenen soll ein strikt geregelter Zugang zu Cannabis ermöglicht werden. Damit der Konsum nicht gefördert wird, sollen Cannabisprodukte nicht gewinnorientiert verkauft und mit einer Lenkungsabgabe belegt werden. Dies sieht die Vorlage vor, welche die Kommission für soziale Sicherheit und Gesundheit des Nationalrates (SGK-N) ausgearbeitet hat.

SEX UND SUBSTANZEN

Chemsex und seine Relevanz in der Drogen- und Suchtberatung

Das Phänomen Chemsex wurde 2020 als neue Herausforderung für die Suchthilfe beschrieben und früher als ein spezielles Thema der Communityberatungen behandelt. Inzwischen hat es auch eine Relevanz in der Drogen- und Suchtberatung erlangt. Ein aktueller Artikel widmet sich dem Überblick über das Phänomen Chemsex und beschreibt praxisorientierte Ansätze für die Beratung von Männern*, die Chemsex praktizieren und Beratungsstellen aufsuchen.

Sex im Kopf

Menschen nutzen seit Urzeiten Substanzen, um ihre sexuelle Performanz zu verbessern. Diese wirken meist auf das Gehirn. Das Ziel: intensivere Gefühle und mehr Ausdauer beim Liebesspiel. Denn Sex spielt sich in erster Linie im Kopf und nicht in den Genitalien ab. Um Sex vermeintlich besser und intensiver zu erleben, greifen immer mehr Menschen auf stimulierende Substanzen, Medikamente und Drogen zurück. Die ZDF-Sendung Scobel widmet sich diesem Thema.

WEITERE SUBSTANZEN & SUBSTANZÜBERGREIFENDE INFOS

Synthetische Opioide in Bayern: bereits acht Todesfälle

Die Bayerische Akademie für Sucht- und Gesundheitsfragen informiert über eine besorgniserregende Entwicklung in Bayern: Seit 2024 wurden mindestens acht Todesfälle und schwere Intoxikationen im Zusammenhang mit synthetischen Opioiden, insbesondere Nitazen-Derivaten, festgestellt. Die mit diesen Substanzen verbundenen Gesundheitsrisiken sind erheblich und stellen eine akute Gefahr für Konsumierende dar.

Wie Crack die Schweiz erobert

Vor 30 Jahren wurde die offene Drogenszene am Letten in Zürich geschlossen. Doch auch heute kämpfen Schweizer Städte mit Problemen – nicht mehr mit Heroin, sondern mit Crack. Suchtexperte Frank Zobel darüber, wieso der Konsum zunimmt und wie das Problem gelöst werden kann.

Handbuch Praxis Suchtmedizin neue Einträge zu Synthetische Opioide, Cathinone und Pregabalin

Das Online-Handbuch der Praxis Suchtmedizin Schweiz beinhaltet neu eine Seite zu den hochpotenten synthethischen Opioiden Fentanyl und Nitazene. Auch gibt es neue Seiten zu Cathinone und zu Pregabalin, wo wichtige Informationen bspw. zur Wirkung, Epidemiologie, Safer Use und Verlinkungen zu weiteren wichtigen Dokumenten zur jeweiligen Substanz zu finden sind.

ONLINE | BILDSCHIRM

Deutschland: Leitlinien zu Internetnutzungsstörung

Zahlreiche Expert:innen haben sich mit verschiedenen Aspekten von Internetsucht befasst, die sich nun in der Leitlinie wiederfinden: Dabei geht es um die Behandlung und es finden sich auch Standards zur Diagnostik. Aus der Sicht des Fachverband Medienabhängigkeit e.V. stellt die Leitlinie einen extrem wichtigen Meilenstein für das Themenspektrum Internetsucht dar und ist sowohl für die Praxis als auch für die Betroffenen der nächste Schritt zu einer umfassenderen Versorgung.

Die Legende von der Paracetamol-Challenge

Es klang alarmierend: Auf Tiktok fordern sich Jugendliche angeblich dazu heraus, mit einer Überdosis Schmerz­mittel im Spital zu landen. Doch diese Geschichte erzählt nicht von einer verdorbenen Jugend – sondern von Behörden und Medien, die mit dem Internet überfordert sind.

Gefährlicher Tiktok-Trend: Paracetamol-Challenge

Mehrere Westschweizer Kantone warnen vor der sogenannten «Paracetamol-Challenge», die derzeit in sozialen Netzwerken wie Tiktok grassiert. Dabei fordern sich Jugendliche gegenseitig heraus, hohe Dosen des Schmerzmittels Paracetamol einzunehmen – oft mit fatalen Folgen. Solche Medikamenten-Challenges scheinen ein wiederkehrender Trend zu sein.

FORSCHUNG | STATISTIK

Suchtpanorama 2025: Das Geschäft mit der Sucht

Sucht Schweiz kritisiert im neusten Suchtpanorama, dass die Suchtmittelbranchen einen grossen Teil ihres Umsatzes auf dem Buckel von Menschen mit einem problematischen Konsum machen würden. Bei der Tabakindustrie stamme der grösste Teil des Einkommens von Menschen mit Nikotinabhängigkeit. Doch auch beim Alkohol werde ein erheblicher Teil des Umsatzes durch Menschen mit problematischem Konsum generiert.

Neue Studie: Alkohol- und tabakbedingte Todesfälle

Als alkoholbedingt galten bisher Todesursachen, die nur nach Alkoholkonsum auftreten können oder die nach höherem Alkoholkonsum häufiger waren als nach geringerem oder nach Abstinenz. Eine neue Studie, welche in Norddeutschland Alkoholkonsum und Tabakrauchen präzise erfasste und 20 Jahre später die ärztlichen Todesbescheinigungen der Verstorbenen analysierte, lässt nun bisherige Schätzungen als viel zu niedrig in Frage stellen: Mehr als 70 % der Verstorbenen hatten mindestens eine alkohol- oder tabakbedingte Erkrankung in der Todesbescheinigung. Die Daten deuten darauf hin, dass Tabakrauchen nicht, wie bisher angenommen, eine höhere Bedeutung als Alkoholkonsum für die restliche Lebenserwartung hat.

DIVERSES

Weltweit steigende Inhaftierungsraten

Noch nie befanden sich weltweit so viele Personen im Freiheitsentzug wie im Jahr 2024 (11.5 Millionen). Und noch nie waren so viele Länder mit überfüllten Einrichtungen konfrontiert. Die Gründe für diese Entwicklungen sind vielseitig. Ein Grund ist auch der härtere Umgang mit Drogendelikten. Dies zeigt der Bericht Global Prison Trend 2024.

Erklärung der Akteure Plattform SELF

Die Teilnehmenden des Workshop SELF (Selbstmanagement-Förderung bei nichtübertragbaren Krankheiten, Sucht und psychischen Erkrankungen) vom 2.9.2024 haben gemeinsam mit dem Betroffenen-Angehörigen-Rat SELF eine Erklärung verabschiedet. Sie alle teilen die Vision, dass der Einbezug von Betroffenen und Angehörigen im Versorgungssystem der Schweiz auf allen Ebenen zur Norm werden soll. Dazu werden 12 notwendige Massnahmen formuliert, für welche sich die Akteure engagieren.

Sucht im Alter: Artikel im Magazin ARTISET

Gemeinsam mit dem Alterszentrum Willisau hat der Fachverband Sucht 2022 das Konzept «Früherkennung und Frühintervention bei älteren Menschen in einer Altersinstitution» entwickelt. Im Magazin ARTISET ist nun ein Artikel dazu erschienen.

VERANSTALTUNGEN
Die laufend aktualisierte Agenda mit Veranstaltungen aus dem Suchtbereich finden Sie direkt auf den Seiten von Infodrog.

STELLENANGEBOTE
Beachten Sie auch unsere Stellenangebote, eine Kooperation mit dem Verein sozialinfo.ch

REDAKTION

Deutschschweiz

Dr. Walter Rohrbach