Newsletter | Mai 2022

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Mai 2022

Symposium «Online-Beratung, Blended Counseling, digitale Selbsthilfe» findet in Bern statt

An der Veranstaltung werden aktuelle Forschungserkenntnisse und Praxiserfahrungen mit Blended Counseling und digitalem Selbstmanagement in der Suchtberatung präsentiert. In einem Expert:innen-Podium diskutieren wir darüber, wie die Zukunft der Online-Suchthilfe gestaltet werden kann. Das Symposium findet am 16. Mai 2022 vor Ort in Bern statt. Melden Sie sich noch bis zum 9. Mai an!

Peersymposium 2022

Was sind Chancen und Risiken von Peerarbeit im Nachtleben? Welche aktuellen Trends gibt es auf dem Substanzmarkt? Zu welchen Szenen und Konsumgruppen haben wir nur eingeschränkt Zugang? Am 4. Juni 2022 führt Infodrog gemeinsam mit SubsDance (Peerverein in Basel) und Safer Dance Basel ein Peersymposium für Fachpersonen und Peers durch. Die Veranstaltung setzt sich vertieft mit dem Phänomen Freizeitdrogenkonsum auseinander und beleuchtet dabei insbesondere Chancen und Risiken von Peerarbeit.

Standards Drug Checking: Modul Früherkennung + Frühintervention

Ziel des Moduls «Früherkennung + Frühintervention» der Drug Checkings-Standards ist es, die Idee der Früherkennung und Frühintervention (F+F) im Drug Checking zu integrieren. Personen, die von Drug Checking-Angeboten erreicht werden, konsumieren häufig in riskanter Weise und es bietet sich an, das im Rahmen eines Drug Checkings obligatorische Beratungsgespräch im Sinne der Früherkennung und Frühintervention systematisch zu nutzen.

SuchtMagazin Nr. 2/2022: Schadensminderung

Sie erinnern sich wahrscheinlich noch an die offenen Drogenszenen in den 1980er- und 1990er-Jahren. In diesem Kontext entstand die Schadensminderung als Antwort auf das grassierende Drogenelend. Seither hat sich die Schadensminderung zwar etabliert, viele offene Fragen sind jedoch geblieben oder stellen sich neu. Einigen dieser Fragen widmet sich die aktuelle Ausgabe des SuchtMagazins.

ALKOHOL

Alkohol in der Migros? Mehr als die Hälfte sagt Nein

Vor der Abstimmung der Genossenschaften zeigt eine exklusive Umfrage, was die Kund:innen zum Thema Alkohol meinen. Die Resultate überraschen. Im Rahmen einer repräsentativen Umfrage im Auftrag von «20 Minuten» und Tamedia wurde bei Schweizer:innen nachgefragt, wie sie zur Alkoholfrage stehen. Mehr als die Hälfte der befragten Personen lehnt sie ab. 46 Prozent sind klar dagegen, 12 Prozent der Befragten sind eher dagegen.

«Prinzessin»: Schweizer Kinodrama über die Sucht und deren Überwindung

Wir sind im Jahr 1985. Der alkoholsüchtige Josef lebt alleine und verwahrlost in einem heruntergekommenen Haus mit Garten. Als seine alleinerziehende jüngere Schwester mit ihrer 4-jährigen Tochter Nina in die zweite Wohnung des Hauses einzieht, entwickelt sich eine unerwartete Freundschaft zwischen Josef und dem vernachlässigten kleinen Mädchen. Fünfunddreissig Jahre später treffen die beiden wieder aufeinander. Nina steckt in Schwierigkeiten und der mittlerweile 82-Jährige Josef macht sich auf den Weg, ihr zu helfen. Der Zürcher Regisseur und Drehbuchautor Peter Luisi hat einen hoffnungsvollen Film über zwei suchtkranke Menschen geschaffen.

Alkoholerziehung – eine unterschätzte Methode der Suchtprävention

Eltern spielen in der psychischen Entwicklung ihrer Kinder die wichtigste Rolle. Neben den genetischen Einflüssen, die bei Sucht etwa 50% der Risiken einer Suchterkrankung ausmachen, sind es vor allem die psychosozialen Faktoren, die das Verhalten der Kinder entscheidend beeinflussen.

Alkohol: Erfolgreiche Frauen und die Sucht

Es sind Frauen, die beruflich erfolgreich sind und mitten im Leben stehen. Und doch haben sie ein Geheimnis in sich getragen: Sie sind oder waren alkoholabhängig. So wie die Schauspielerin Mimi Fiedler, die Geschäftsfrau Sandra Fricke, die Journalistin Nathalie Stüben oder die dreifache Mutter Gaby Guzek.

CANNABIS

In Basel-Stadt startet im Spätsommer das Cannabis-Projekt

In Basel-Stadt beginnt der erste Pilotversuch zur kontrollierten Abgabe von Cannabis an Erwachsene. Das Projekt startet im kommenden Spätsommer mit knapp 400 Teilnehmenden. Sie sollen im Rahmen der Studie verschiedene Cannabisprodukte wie getrocknete Cannabisblüten und Haschisch in ausgewählten Basler Apotheken kaufen können, wie das Gesundheitsdepartement Basel-Stadt mitteilte.

«Puls»: Cannabis – Von der Hippiedroge zum medizinischen Hype

Ende Sommer wird Cannabis vom verbotenen Rauschmittel zum legalen Medikament. Der Wirkstoff THC ist nur in wenigen Bereichen als wirksam anerkannt – etwa bei chronischen Schmerzen. Wie gross ist das medizinische Potenzial von Cannabis wirklich? Die SRF-Sendung Puls thematisiert die medizinische Verwendung von Cannabis.

Dokumentation: Medizinisches Cannabis im Kreuzfeuer

Es geht um Menschen mit Krebs, Parkinson oder chronischen Schmerzen. Sie alle können in Deutschland seit 2017 mit medizinischem Cannabis behandelt werden. Trotz fehlender fundierter klinischen Studien zur Wirkung und zu unberechenbaren Nebenwirkungen. Doch wie erfolgreich ist die Therapie? Und woher kommt der Glaube, dass medizinisches Marihuana eine Wunderdroge sei?

WEITERE SUBSTANZEN & SUBSTANZÜBERGREIFENDE INFOS

Lachgas soll als Partydroge verboten werden

Basel-Stadt fordert den Bund zum Handeln auf. Auslöser ist ein tödlicher Autounfall auf der A2. Der Unfall auf der A2 bei Arisdorf BL im November hat über die Kantonsgrenzen hinaus bewegt: Jugendliche filmten sich dabei, wie sie im Auto Lachgas konsumierten. Wenig später verlor der Fahrer die Kontrolle über seinen Wagen und prallte gegen die Leitplanke. Vier Insassen verletzten sich bei dem Unfall schwer, ein 18-Jähriger kam ums Leben. Nun kommen aus Basel gleich zwei Forderungen nach einem Verbot von Lachgas als Partydroge. Der Kanton Basel-Stadt zum Beispiel macht Druck beim Bund. «Wir haben mit dem Bundesamt für Gesundheit Kontakt aufgenommen und haben beantragt, dass eine klare Regelung im Bundesrecht aufgenommen wird», sagt Anne Tschudin, Sprecherin des Basler Gesundheitsdepartements.

Neue Abwasseranalyse zum Drogenkonsum veröffentlicht

Die EMCDDA hat im März die neue Studie zur europaweiten Abwasseranalyse veröffentlicht. Die neuesten Abwasserdaten stellen die Konsummuster in 75 europäischen Städten aus 25 Ländern dar und zeigen bei den meisten Drogen einen Anstieg der Zahl der nachgewiesenen Fälle. St. Gallen nimmt dabei im Kokainranking den zweiten Platz ein. Allerdings ist den Forschenden ein Fehler unterlaufen, am Rang ändert sich allerdings nichts.

ESSSTÖRUNGEN

Informationspapier Essstörungen

Die Bayerische Akademie für Sucht- und Gesundheitsfragen hat ihr Informationsblatt zu Essstörungen überarbeitet. Darin finden sich wichtige Informationen zum Thema bspw. Prävalenz, Komorbidität und Mortalität, wissenschaftlich aufgearbeitet.

Gute Erfolge mit Psychotherapie bei Magersucht

Forschende der Universitätskliniken Heidelberg und Tübingen haben in der Fachzeitschrift «Lancet Psychiatry» die Ergebnisse einer Nachuntersuchung zur weltweit größten Psychotherapiestudie für ambulante Magersucht-Patientinnen veröffentlicht. Erfreulich dabei ist, dass ein Großteil der Patientinnen fünf Jahre nach Therapieende vollkommen oder zumindest teilweise beschwerdefrei war.

FORSCHUNG & STATISTIK

DHS Jahrbuch: Zahlen & Fakten zu Sucht in Deutschland

Das DHS Jahrbuch Sucht 2022 der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen (DHS) liefert die neuesten Zahlen und Fakten zum Konsum legaler und illegaler Drogen in Deutschland. Renommierte Expert:innen aus Forschung und Praxis informieren über aktuelle Trends bei einzelnen Suchtstoffen, zu abhängigem Verhalten und über die Versorgung Suchtkranker. Die Pressemitteilungen gibt einen Überblick über die wichtigsten Resultate.

Wer sind die Kokainkonsumierenden?

Kokainsicherstellungen erreichen jedes Jahr neue Rekordhöhen. Bisher kommen Konsumierende in der Suchthilfe nicht häufiger an. Wer sind also die Konsumierenden von Kokain? Die Untersuchung vom Zentrum für Interdisziplinäre Suchtforschung (ZIS) der Universität Hamburg gibt Antwort auf diese Fragen.

BETROFFENE

Verschreibung von Hepatitis-C-Medikamenten durch Hausärzt:innen

Die letzte Zugangsbarriere zu den hochwirksamen Hepatitis-C-Medikamenten ist am 1. Januar 2022 gefallen: Die Therapien, die Hepatitis C fast in allen Fällen heilen, können neu auch durch Hausärztinnen und Hausärzte verschrieben werden.

BEHANDLUNG & PRÄVENTION

Jetzt bewerben: Preis «Gesunde Gemeinde»/«Gesunde Stadt» 2023

Engagiert sich Ihre Gemeinde/Stadt aktiv für gesunde Lebensbedingungen oder setzt beispielhafte Massnahmen um, welche die Bevölkerung zu einem gesundheitsbewussten Verhalten bewegen? Die Preisträger:innen werden landesweit bekannt gemacht und gewürdigt. Es steht insgesamt eine Preissumme von Fr. 15'000.- zur Verfügung. Daraus werden drei bis vier Preise vergeben. Die Bewerbungsfrist ist der 30. November 2022.

Studie: Erfolgsfaktoren von mHealth-Applikationen

Wie können mobile Gesundheits-Apps Prävention und Behandlung in den Bereichen NCD, psychische Gesundheit und Sucht unterstützen? Ziele setzen – Verhalten beobachten – Rückmeldung geben: Diese zentralen Merkmale zeichnen erfolgreiche mHealth-Applikationen aus. So die Hauptergebnisse einer umfassenden Literaturstudie der ETH Zürich und der Universitäten St. Gallen und Zürich im Auftrag des BAG.

DIVERSES

Informationsvideos zu Verschwörungstheorien

In letzter Zeit sind Begriffe wie «Fake News» und «Verschwörungstheorien» immer alltäglicher geworden. Die Anhänger:innen dieser Verschwörungsmythen verfolgen dabei häufig das Ziel, einfache und vermeintlich richtige und alleingültige Antworten auf existentielle Herausforderungen und Fragestellungen der Menschheit zu liefern, die oftmals mit gefährlichem Gedankengut einhergehen. Fünf Informationsvideos zu Verschwörungstheorien für Jugendliche, Eltern und Fachkräfte klären auf.

VERANSTALTUNGEN
Die laufend aktualisierte Agenda mit Veranstaltungen aus dem Suchtbereich finden Sie direkt auf den Seiten von Infodrog.

STELLENANGEBOTE
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REDAKTION

Deutschschweiz

Dr. Walter Rohrbach