Newsletter | November 2024

NEWS
November 2024

SuchtMagazin Nr. 5/2024: Junge Menschen heute

Obwohl viele junge Menschen die vielfältigen Herausforderungen der heutigen Zeit erfolgreich meistern, fühlt sich ein wachsender Teil der Kinder und Jugendlichen psychisch belastet – die Zahlen dazu sind eindrücklich. Im aktuellen SuchtMagazin befassen sich verschiedene Beiträge u. a. mit der psychischen Gesundheit von jungen Menschen sowie den Auswirkungen der Sozialen Medien auf diese vulnerable Entwicklungsphase. Ausserdem zeigt ein Überblicksartikel auf, was in der Prävention wirkt.

Monitoring der stationären Einrichtungen in der Schweiz: Bericht 2023

Der Bericht 2023 «Monitoring der Einrichtungen für stationäre Suchttherapie» wurde ist erhältlich. Nach einigen Jahren des Rückgangs und der Stabilisierung ist die Auslastung der stationären Therapieplätze 2023 auf 83 % gestiegen. Beim begleiteten Wohnen ist die Belegungsrate im Jahr 2023 leicht gesunken und liegt bei 91.7 %.

Kampagne «hepatitis C» – Daten Weiterbildungen und neue Materialien

Die neue Kampagne hepatitis C von Infodrog folgt dem von der WHO gesetztem Ziel, das Virus bis 2030 zu eliminieren. Dazu führt Infodrog in den drei Sprachregionen Weiterbildungen für Fachpersonen aus dem Suchtbereich durch und ist offen für Personen mit oder ohne medizinische Ausbildung. Neue Materialien für Fachpersonen und Klient:innen stehen ebenfalls zur Verfügung. Sowohl die Weiterbildungen als auch die Materialien sind kostenlos. Die Kampagne wird vom BAG finanziert.  

SUCHTPOLITIK

Informationsbroschüre: Cannabisgesetze in Deutschland, Frankreich und der Schweiz

Am 1. April 2024 wurden der Anbau, der Besitz und der Konsum von Cannabis in Deutschland in einem kontrollierten Rahmen legalisiert. Doch was bedeutet dies konkret für die Bürger:innen und welche Risiken birgt der Konsum von Cannabis? Erfahren Sie mehr über das neue Gesetz in Deutschland und das Verbot von Freizeit-Cannabis in Frankreich sowie in der Schweiz in der aktuellen Informationsbroschüre.

JUGEND

Jugendliche, Bildschirme und psychische Gesundheit

Neue Daten des WHO-Regionalbüros für Europa deuten auf einen starken Anstieg der problematischen Nutzung sozialer Medien bei Jugendlichen hin, wobei die Raten von 7 % im Jahr 2018 auf 11 % im Jahr 2022 gestiegen sind. In Verbindung mit der Erkenntnis, dass 12 % der Jugendlichen durch problematisches Spielverhalten gefährdet sind, gibt dies Anlass zu grosser Sorge über die Auswirkungen der digitalen Technologie auf die psychische Gesundheit und das Wohlbefinden junger Menschen.

Alles wichtige zum Jugendschutz: Alkohol-, Tabak- und Nikotinprodukte

In welchem Kanton gelten welche Regeln bezüglich Alkohol? Wo finde ich dazu wichtige Informationen? Auf age-check.ch finden Sie alle wichtige Informationen zum Jugendschutz bei Alkohol-, Tabak- und Nikotinprodukte und können Kurse zum Thema Jugendschutz gebucht werden.

Studie Schweizer Jugendliche: Konsumkombination und Interventionen

Eine aktuelle Studie weist auf die Kombination von Alkohol mit Cannabis und/oder anderen Substanzen (z. B. Benzodiazepine oder harte Drogen) bei Schweizer Jugendlichen hin. Auch zeigt die Untersuchung, dass die formellen Unterstützungs- und Beratungsangebote von den Jugendlichen als wenig einfühlsam und wenig relevant wahrgenommen werden. Deshalb sollten künftige Interventionen unbedingt die Lebenswirklichkeit der Jugendlichen berücksichtigen und nicht nur darauf abzielen, den Substanzkonsum zu reduzieren, sondern auch die umfassenderen psychosozialen Faktoren angehen.

ALKOHOL

«Im Alter wird öfter täglich getrunken»

Nach Schätzungen sind rund 300'000 Menschen in der Schweiz von Alkohol abhängig. Weit mehr pflegen einen riskanten Konsum. Experte Sven Anders,  Leiter der Zürcher Fachstelle zur Prävention des Suchtmittelmissbrauchs (ZFPS), zeigt auf, wie eine Abhängigkeit verhindert werden kann.

Nez Rouge sucht wieder Freiwillige

Nez Rouge will die Anzahl der durch reduziertes Fahrvermögen (Müdigkeit, Alkohol, Drogen, Medikamente usw.) verursachten Verkehrsunfälle verringern. Nez Rouge fördert das Prinzip des 'Designated Driver': Innerhalb der Gruppe wird im Voraus ein fahrtüchtiger Fahrer bestimmt, der die anderen sicher nach Hause fährt. Tausende freiwillige Bürger:innen engagieren sich in ihrer Region, um unsere Strassen sicherer zu machen. Auch dieses Jahr werden wieder Freiwillige gesucht.

TABAK | NIKOTIN

Unterstützung für Rauchstopp Beratung

Schon einmal vom Beratungsangebot stopsmoking gehört? Es bietet Ratsuchenden neu noch mehr Möglichkeiten für eine individuelle Unterstützung beim Rauchstopp oder beim Nikotinausstieg. Die Profis des Beratungsangebotes unterstützen nicht nur wie bisher per Telefon 0848 000 181, sondern zusätzlich auch schriftlich und gesichert über das Internet. Wollen Sie auf dem Laufenden bleiben und über alle Entwicklungen des Beratungsangebotes stopsmoking Bescheid wissen? Dann schreiben Sie sich ein für die Infos.

Studie: hohe Nikotindosen in tabakfreien Nikotinbeuteln

Ein Forscherteam hat eine Studie zu den Auswirkungen von tabakfreien Nikotinbeuteln veröffentlicht. Diese zeigt, dass diese neuen, für den oralen Konsum gedachten Produkte hohe Nikotinmengen abgeben können – bei einigen untersuchten Produkten sogar höhere Dosen als bei Tabakzigaretten. In vielen europäischen Ländern sind diese Nikotinbeutel bereits legal erhältlich und auch in Deutschland, vor allem bei Jugendlichen, weit verbreitet.

GLÜCKSSPIEL | GELDSPIEL

Studie: Geldspielverhalten in der Schweiz

Die Eidgenössische Spielbankenkommission (ESBK) und die interkantonale Geldspielaufsicht (Gespa) liessen das Geldspielverhalten in der Schweiz untersuchen. Den Studienergebnissen zufolge haben 63.7 % der im Jahr 2022 befragten Personen schon einmal an Geldspielen teilgenommen. Populär sind insbesondere die Schweizer Lotteriespiele. Mehrheitlich haben die befragten Personen mit einer tiefen Frequenz und mit Einsätzen unter 10 Franken pro Monat gespielt. Aussagen über eine Änderung der Problemlast durch Geldspiele seit der letzten Erhebung im Jahr 2017 können nur beschränkt gemacht werden.

The Lancet: Bericht zum Gambling

Die «Lancet Public Health Commission on gambling» hat einen Bericht über das Glückspiel veröffentlicht. Die Kommission geht davon aus, dass die weltweite Glücksspielindustrie in den nächsten Jahren rasant wachsen wird, wobei die Nettoverluste der Verbraucher:innen bis 2028 voraussichtlich fast 700 Milliarden US-Dollar erreichen werden. Das Wachstum der Branche wird durch den Aufstieg des Online-Glücksspiels, die weit verbreitete Zugänglichkeit von Glücksspielmöglichkeiten über Mobiltelefone, die zunehmende Legalisierung und die Einführung des kommerziellen Glücksspiels in neuen Gebieten angekurbelt.

WEITERE SUBSTANZEN & SUBSTANZÜBERGREIFENDE INFOS

Wäre die Schweiz für eine Opioid-Welle gewappnet?

Immer wieder tauchen hochpotente synthetische Opioide auf dem europäischen Schwarzmarkt auf. Es gibt Grund zur Annahme, dass sich die Drogen auch bald in der Schweiz verbreiten werden. Suchtmedizinerinnen und -mediziner fordern Massnahmen.

Wachsende Drogenszene in der Romandie setzt Behörden unter Druck

Der zunehmende Drogenhandel auf Westschweizer Strassen beschäftigt die städtischen Gesundheits- und Sicherheitsdispositive. Das Westschweizer Fernsehen RTS hat mit einem Drogendealer und einem Konsumenten gesprochen.

Podcast: Doping im Fitnesscenter

Der Anabolika-Konsum in der Schweiz boomt. Der Podcast «Apropos» des Tagesanzeigers zeigt den Muskelwahn, mögliche körperliche und psychische Konsequenzen der angewendeten Substanzen und geht der Frage nach warum so viele Männer zu Anabolika greifen.

SCHADENSMINDERUNG

Arte-Dokumentation zu Crack: auch die K&A Zürich wird vorgestellt

Es ist billig und macht extrem süchtig: Crack. Das Kokain, aus dem Crack hergestellt wird, flutet Europa und ist so leicht zu bekommen wie noch nie. Konsumiert wird die Droge in vielen Städten, mitten in der Öffentlichkeit. In Deutschland fühlen sich Anwohner:innen von der Politik im Stich gelassen, während die Schweiz neue Wege in der Drogenpolitik beschreitet.

Präsentationen: Fachtagung Schadensminderung

Die Fachtagung Schadensminderung, organisiert vom Zentrum für Suchtmedizin Arud zum Thema «Jugendliche mit Mischkonsum, synthetische Opioide und Crack-Konsum», fand am 03. Oktober 2024 statt. Die Folien der Präsentation sind jetzt auf der Webseite einsehbar.

Sendung Infrarouge zum Strassenhandel

Strassendeals, Crack-Konsum im öffentlichen Raum und ein wachsendes Unsicherheitsgefühl in der Bevölkerung: Die Lage spitzt sich zu. Dies geht so weit, dass die Stadtpräsidenten von Lausanne, Vevey und Yverdon in einem Brief an den Waadtländer Staatsrat eine außer Kontrolle geratene Situation anprangern. Ein Staatsrat, der im selben Atemzug neue Massnahmen ankündigt. Auch in Genf bringt die Zunahme des Crack-Konsums das Gesundheits- und Sozialwesen in Schwierigkeiten. Ist die Drogenpolitik noch zeitgemäss? Dies wird in der Sendung Infrarouge diskutiert.

DIVERSES

11. Oktober war internationaler Mädchentag

Am 11. Oktober ist der internationale Mädchentag. Der Tag ist ein geeigneter Anlass, um auf das Sensibilisierungsprojekt SPIEGELBILDER aufmerksam zu machen. Bei diesem Projekt soll der Dialog zwischen jungen Frauen gefördert und sie durch einen positiven Austausch gestärkt werden. Junge Frauen sind mit ungesunden Schönheitsidealen, sexualisierten Rollenbildern bis hin zu Belästigungen und Gewalt konfrontiert. Ein positives Körperbild, Selbstakzeptanz und ein gesundes Selbstbewusstsein sind zentrale Schutzfaktoren für die psychische Gesundheit von jungen Frauen.

VERANSTALTUNGEN
Die laufend aktualisierte Agenda mit Veranstaltungen aus dem Suchtbereich finden Sie direkt auf den Seiten von Infodrog.

STELLENANGEBOTE
Beachten Sie auch unsere Stellenangebote, eine Kooperation mit dem Verein sozialinfo.ch

REDAKTION

Deutschschweiz

Dr. Walter Rohrbach