Newsletter | September 2025

NEWS
September 2025

29.01.2026 – Tagung «Substanzkonsum bei Jugendlichen: News aus Forschung und Praxis»

Die Tagung vermittelt den aktuellen Wissensstand sowie Beobachtungen aus der Praxis zum Substanzkonsum bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Der Fokus liegt auf der zunehmenden Bedeutung sedierender Substanzen, neuen digitalen Kontaktformen sowie innovativen Ansätzen.

«Kiffen, sniffen, spicken & Co. – Neue Erkenntnisse aus der Welt der psychoaktiven Substanzen». Bericht 2025

Der Bericht präsentiert die Befragung anlässlich einer Beratung mit oder ohne Drug Checking von 2024 sowie die Auswertung des Onlinetools für Substanzwarnungen. Die Auswertung zeigt unter anderem, dass mit Drug Checking mehrheitlich eine sehr spezifische Gruppe von Konsumierenden erreicht wird.

27.09.2025 – Peertagung 2025: Chancen und Risiken von Peerarbeit, Trends im Substanzmarkt und schwer erreichbare Konsumgruppen sind Themen der Tagung

Was sind Chancen und Risiken von Peerarbeit im Nachtleben? Welche aktuellen Trends gibt es auf dem Substanzmarkt? Zu welchen Szenen und Konsumgruppen haben wir nur eingeschränkt Zugang? Das sind nur einige der Themen, die an der Tagung zur Sprache kommen werden.

Neu: QuaTheDA-Qualitätsempfehlungen Online-Beratung

Neu erarbeitete Empfehlungen und eine Checkliste zu Online-Beratung und Blended Counseling wurden auf der Webseite QuaTheDA publiziert. Anhand der Empfehlungen und Checkliste können Institutionen bestehende Prozesse und Konzepte überprüfen.

Freier Artikel SuchtMagazin: It's not the Bildschirmzeit!

In ihrem pointierten Beitrag im aktuellen SuchtMagazin zeigen Alexandra Papadopoulos und Peter Schneider, warum die Fixierung auf Screen Time als Ursache psychischer Krisen bei Jugendlichen zu kurz greift. Statt moralischer Panik braucht es eine kritische Analyse der digitalen Medienarchitekturen – und kontextbezogene Hilfen für Betroffene.

SUCHTPOLITIK

Cannabisregulierung: Vernehmlassung eröffnet

Mit ihrer Vorlage will die Kommission für soziale Sicherheit und Gesundheit des Nationalrates (SGK-N) die Cannabispolitik neu ausrichten. Die öffentliche Gesundheit und der Jugendschutz sollen dabei im Mittelpunkt stehen. Erwachsene sollen legal Zugang zu Cannabis erhalten. Anbau, Herstellung und Verkauf sollen klar geregelt werden, ohne den Konsum zu fördern.

GREA: Antwort zum Cannabisproduktegesetz (CannabisG)

Anlässlich der Vernehmlassung des neuen Cannabisproduktegesetz (CannabisG) hat die GREA (Groupement Romand d'Études des Addictions) ihre Antwort veröffentlicht. Obwohl die GREA insgesamt zufrieden ist, schlägt sie einige Änderungen vor, um das Regulierungsprojekt weiter zu verbessern. Ausserdem hat sie auch 10 Fact-Sheets zur Regulierung von Cannabisprodukten veröffentlicht.

Publikation: Zukunft Cannabis

Der Umgang mit Cannabis befindet sich an einem Wendepunkt: In den nächsten Jahren wird in der Schweiz und Deutschland entschieden, welche Rolle Cannabis in der Gesellschaft künftig zukommt. Wer darf die Pflanze wozu verwenden, wer darf von ihr profitieren? Eine aktuelle Publikation mit dem Titel «Zukunft Cannabis» liefert eine Übersicht über die wichtigsten Fragen, die es für den Wandel des gesellschaftlichen Umgangs mit Cannabis zu beantworten gilt.

AT-Schweiz: Die UNO soll Zigarettenfilter verbieten

Im August 2025 haben sich Staaten aus aller Welt in Genf versammelt, um ein internationales Abkommen zu erarbeiten. Diese Sitzung führte jedoch nicht zu einem endgültigen Vertragsentwurf. In diesem Zusammenhang haben sich Organisationen aus dem Bereich der Tabakprävention dafür eingesetzt, dass ein Verbot von Zigarettenfiltern in das Abkommen aufgenommen wird, da diese der Umwelt besonders schaden und keine positiven Auswirkungen auf die Gesundheit von Raucherinnen und Rauchern haben.

Glücksfresser Smartphone – Helfen Jugendlichen nur noch Verbote?

Jugendliche sind immer unglücklicher und leiden häufig an psychischen Problemen. Ein Hauptverdächtiger: das Smartphone. «Puls» geht der Frage nach, welche Rezepte helfen, damit Kinder in der digitalisierten Welt gesund und glücklich aufwachsen können.

ALTER

Fachartikel: Wie mit Sucht umgehen?

In der Juni-Ausgabe des Magazins GERONTOLOGIE CH ist der Artikel «Wie mit Sucht umgehen?» erschienen. Darin stellt der Fachverband Sucht zwei Hilfsmittel vor, die in den letzten Jahren erarbeitet wurden: der Berufsethische Leitfaden zum Umgang mit älteren Menschen mit einer Abhängigkeit und das Konzept der Früherkennung und Frühintervention in Altersinstitutionen.

JUGENDLICHE

Jugendliche und mentale Gesundheit: Kann KI helfen?

Stress, Ängste, Selbstzweifel – psychische Belastungen sind bei Jugendlichen verbreitet. Doch Therapieplätze sind oft knapp und mit langen Wartezeiten verbunden. Können digitale, auf künstliche Intelligenz (KI) basierende Tools Hilfe bieten?

CANNABIS

EUDA: Cannabis Miniguide update

Der aktualisierte Miniguide der Drogenagentur der Europäischen Union (EUDA) bietet einen Überblick über die wichtigsten Aspekte, die bei der Planung oder Umsetzung von gesundheitlichen und sozialen Massnahmen im Zusammenhang mit Cannabisproblemen zu berücksichtigen sind. Zudem werden die Auswirkungen auf Politik und Praxis betrachtet.

ALKOHOL

Alkoholverbot am Bahnhof Brugg

Wer im Aargauer Städtchen Brugg unterwegs ist und im öffentlichen Raum ein Bier trinken will, muss aufpassen, wo er dies tut. Die Brugger Stadtregierung hat auf ihrem zentralen Neumarktplatz ein Alkoholkonsumverbot verhängt. Doch es gibt auch Kritik – mit Repression würden die Probleme mit Drogen- und Alkoholabhängigen nicht gelöst, sondern lediglich verlagert.

FORSCHUNG | STATISTIK

«Kiffen, sniffen, spicken & Co. – Neue Erkenntnisse aus der Welt der psychoaktiven Substanzen»

Der Bericht präsentiert die Befragung anlässlich einer Beratung mit oder ohne Drug Checking von 2024 sowie die Auswertung des Onlinetools für Substanzwarnungen. Die Auswertung zeigt unter anderem, dass mit Drug Checking mehrheitlich eine sehr spezifische Gruppe von Konsumierenden erreicht wird: Männer mit einem Hochschulabschluss im jungen bis mittleren Erwachsenenalter.

Studie: Gelspielwerbung bei Jugendlichen

Jugendliche im Alter von 16 bis 18 Jahren sind sowohl in der Stadt Genf als auch im Internet einer Vielzahl von Anreizen ausgesetzt, die mit Glücks- und Geldspielen in Verbindung stehen. Dies ergab eine Studie von Sucht Schweiz im Auftrag des Departements für Gesundheit und Mobilität des Kantons Genf.

Bericht: Suchtprävention im Setting Schule

Heute muss die Wirksamkeit der Prävention grundlegend überdacht werden. Sucht Schweiz hat eine Bestandsaufnahme der aktuellen Situation bezüglich evidenzbasierter Prävention im Setting Schule durchgeführt. Der Bericht zeigt, dass Prävention in der Schule wirkt, aber dass Präventionsmassnahmen gewisse Bedingungen erfüllen müssen, um ihre Wirksamkeit zu entfalten.

Frankfurt: Jugendliche konsumieren immer weniger Cannabis

Stadt Frankfurt veröffentlicht erste Auswertung für das Jahr 2024, der am ISFF der Frankfurt UAS durchgeführten MoSyD-Studie. Daten zeigen historischen Tiefststand bei der Verbreitung von Cannabis unter Jugendlichen. Zuletzt probierten noch 22 Prozent der 15- bis 18-Jährigen mindestens einmal in ihrem Leben Cannabis. Damit halbierte sich die Konsumzahl in den vergangenen zehn Jahren und sank auf den niedrigsten Stand seit Beginn der Studie im Jahr 2002.

Untersuchung: Väter mit Abhängigkeitserkrankungen

Eine Dissertation an der Hochschule Bielefeld untersucht, welche Wechselwirkungen Vaterschaft und problematischer Drogenkonsum haben, um herauszufinden, wie Väter im Rahmen der Suchthilfe in ihrer Vaterschaft unterstützt werden können. Dazu wurden 15 leitfadengestützte Einzelinterviews und 94 schriftliche Befragungen durchgeführt, die spannende Ergebnisse liefern: bspw., dass viele der betroffenen Väter keine Vorbilder für eine gelingende Vaterschaft hatten.

THERAPIE

Wenn KI-Chatbots Therapeut:innen ersetzen

Immer mehr Menschen holen sich emotionale Hilfe bei künstlicher Intelligenz. Laut einer Studie können Chatbots bei psychischen Problemen messbar helfen. Doch das kann auch gefährlich sein. Die Redaktorin Malin Hunziker erklärt im Podcast «NZZ Akzent», wie die Therapie-Chatbots funktionieren. Und sie erzählt auch von ihren eigenen Erfahrungen mit Therapie-Chatbots: wo diese an ihre Grenzen stossen und wo die Risiken liegen.

Patient thematisiert Kinderporno-Konsum – und wird angezeigt

Ein Psychiatrie-Patient erzählt in der Therapie, dass er Kinderpornos konsumiere. Daraufhin lässt sich die Klinik von den Schwyzer Behörden vom Arztgeheimnis entbinden und zeigt den jungen Mann an. Dieser wehrt sich und bekommt nun vom Bundesgericht in einem Leitentscheid Recht: Nur bei Lebensgefahr dürfen Behörden Therapeut:innen hinter dem Rücken des Patienten von der Schweigepflicht entbinden.

SOCIAL MEDIA & ONLINE/BILDSCHIRM

Arte-Beitrag: Social-Media-Verbot für Teenager?

Wer Zigaretten kaufen will, muss in Deutschland mindestens 18 sein. Aber den Gefahren von Sozialen Medien – vom Suchtpotenzial bis hin zu Cybergrooming – sind Kinder häufig schon in sehr jungen Jahren ausgesetzt. Zwar schreibt die EU bereits Alterskontrollen und Vorschriften für Plattformen wie TikTok oder Instagram vor. Aber bei der Umsetzung hapert es. Mehrere Mitgliedsstaaten fordern jetzt ein vollständiges Social-Media-Verbot für alle unter 15 Jahren.

Kaufsucht-Betroffene: «Es ist wie ein Zwang»

Sie trägt einen violetten Schal über den Schultern und violette Hosen. Bluse, Schuhe und Tasche sind gelb. Dazu roter Lippenstift und Silberschmuck. Valeria Huber (Name geändert) fällt mit ihrem extravaganten Stil sofort auf. Häufig bekomme sie deshalb Komplimente von Unbekannten, sagt die 47-Jährige. Das freut sie: «Es ist sicherlich auch ein Grund, weshalb ich kaufe.» In der Schweiz ist jede 20. Person kaufsüchtig. Betroffene kämpfen mit Schulden und die Sucht führt zu Konflikten.

DIVERS

Nitazene: muss sich die Schweiz vorbereiten?

Neue, hochpotente Opioide, sogenannte Nitazene, breiten sich in Europa aus. Hannes Strasser, leitender Arzt am Suchtambulatorium der Universitären Psychiatrischen Kliniken Basel, erklärt, was diese Substanzen so gefährlich macht, und warum die Schweiz gut daran tut, sich zu rüsten.

Arte-Doku: Ich, süchtig

Sucht ist eine Krankheit. Der Irrglaube, Abhängige seien nur willensschwach, hält sich aber hartnäckig. Fest steht: Die Krankheit bleibt Menschen mit einer Suchterkrankung ein Leben lang – selbst wenn sie aufhören zu konsumieren, bleiben sie abhängig. Wie lebt es sich mit dieser Krankheit? Darüber zu sprechen ist schwer. Denn mit der Sucht kommt die Scham. In der Dok-Folge öffnen sich drei Menschen.

VERANSTALTUNGEN
Die laufend aktualisierte Agenda mit Veranstaltungen aus dem Suchtbereich finden Sie direkt auf den Seiten von Infodrog.

STELLENANGEBOTE
Beachten Sie auch unsere Stellenangebote, eine Kooperation mit dem Verein sozialinfo.ch

REDAKTION

Deutschschweiz

Dr. Walter Rohrbach