Chancengerechtigkeit bedeutet, dass keine ungerechten, vermeidbaren oder überwindbaren Unterschiede zwischen sozial, wirtschaftlich, demografisch oder geografisch definierten Bevölkerungsgruppen bestehen. Sie bedeutet die Verteilung bestimmter Ressourcen für die Personen, die diese brauchen, um an die gleichen Chancen zu gelangen. Chancengleichheit dagegen meint die gleichmässige Verteilung von Ressourcen.

Gesundheitliche Chancengerechtigkeit bedeutet dementsprechend, dass in Bezug auf den Gesundheitsstatus keine Unterschiede bestehen. Sie setzt voraus, dass jede Person eine faire Chance hat, ihr volles Gesundheitspotenzial zu nutzen, und dass niemand bei der Ausschöpfung dieses Potenzials benachteiligt ist.

Ungleichheiten im Gesundheitsbereich werden grundlegend durch soziale Gesundheitsdeterminanten beeinflusst. Ansätze, die auf die sozialen Gesundheitsdeterminanten und die Gesundheitsförderung ausgerichtet sind, legen einen Schwerpunkt auf die gesundheitliche Chancengerechtigkeit und die soziale Gerechtigkeit. Gesundheitsförderung ist eine umfassende und anpassungsfähige Antwort auf die ungerechte Chancenverteilung in der Gesellschaft und unterstützt Massnahmen, die bei den für diese Fehlverteilung mitverantwortlichen Gesundheitsdeterminanten ansetzen. Eine zentrale Gesundheitsförderungsstrategie besteht darin, alle Menschen zu befähigen, ihr Gesundheitspotenzial durch einen fairen und gerechten Zugang zu Gesundheitsressourcen voll auszuschöpfen.

Ähnliche Begriffe sind Gesundheitsdisparität und gesundheitliche (Un-)Gleichheit. Disparität bezieht sich auf faktische Unterschiede, Ungleichheit auf vermeidbare Unterschiede und Ungerechtigkeit auf unfaire Unterschiede.