Empowerment
Empowerment bedeutet im Deutschen «Befähigung» oder «Ermächtigung». Die Begriffe sind bedeutungsoffen und unspezifisch. Eine einheitliche, allgemein akzeptierte Definition fehlt bis heute. Ein Grundkonsens besteht darin, dass Empowerment als Lernprozess gesehen wird, der neue Handlungsspielräume eröffnet und damit zu einer grösseren Selbstbestimmung der Lebensgestaltung führt. In einem solchen Prozess entdecken oder entwickeln Menschen, Gruppen und Organisationen eigene oder kollektive Ressourcen und erschliessen sich so neue Erfahrungen und Fähigkeiten. Der Fokus liegt auf den Stärken, Ressourcen, Kompetenzen und auf dem Handlungswissen für die eigene Gesundheit und die Gesundheit anderer. Empowerment bedeutet somit eine klare Abwendung von einer defizitär orientierten Perspektive. Es verlässt die hierarchische oder paternalistische Ebene vieler sozialer und gesundheitlicher Dienstleistungen, die Hilfe für andere als Hilfe und Fürsorge für Schwächere ansieht.
In der Gesundheitsförderung ist Empowerment als Prinzip in der Ottawa-Charta verankert. Mit der Handlungsstrategie «befähigen und ermöglichen» sollen Menschen die Chance haben, ihr Gesundheitspotenzial selbstbestimmt verwirklichen zu können. Das Konzept entstammt der US-amerikanischen Gemeindepsychologie und hat Eingang in die Gesundheitsförderung, Selbsthilfe, Psychiatrie, Jugendhilfe, Organisationsentwicklung und Entwicklungszusammenarbeit gefunden.
Quellen:
Bundesamt für Gesundheit (Hrsg.) (2022): Früherkennung und Frühintervention. Harmonisierte Definition. Bern: Schweizerische Eidgenossenschaft. https://www.bag.admin.ch/dam/bag/de/dokumente/npp/f-f/f-f-harmonisierte-definition.pdf.download.pdf/F-F%20Harmonisierte%20Def_D_VF.pdf, Zugriff 04.11.2022.
Zitiervorschlag
Infodrog (JJJJ). Empowerment. Präventionslexikon: https://www.infodrog.ch/de/wissen/praeventionslexikon/empowerment.html, Zugriff 14.12.2024.