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Nachsorge

Die Nachsorge im Suchtbereich bezieht sich auf die Begleitung, Betreuung und Unterstützung von Personen nach einer intensiveren Behandlungsphase (Entzug/stationäre Sucht- oder Sozialtherapie). Die Betroffenen befinden sich in einem stabilisierten Suchtzustand der Abstinenz oder des kontrollierten Konsums. Die Nachsorge umfasst Massnahmen und Aktivitäten, die Betroffene auf ihrem Weg zur Selbstständigkeit beziehungsweise zur physischen, psychischen und sozialen Festigung unterstützen. Dabei stehen psychosoziale Massnahmen gegenüber medizinisch-therapeutischen Massnahmen im Vordergrund. Die Nachsorge ist Teil einer Gesamtbehandlung und hilft unter anderem bei der sozialen und beruflichen Integration, bei der Umsetzung von Rückfallpräventionsstrategien, bei der Bewältigung von Risikosituationen sowie bei der Vermittlung in weiterführende Angebote.

Das Konzept Nachsorge lässt sich in vier Dimensionen unterteilen:

  • Instrumente (Recovery Management, Check-ups, Smartphone-Apps, telefonische Begleitung, Hausbesuche, Einzel- und Gruppensitzungen, Familiengespräch)
  • Institutionelles Setting (ambulant, teilstationär, stationär)
  • Themen beziehungsweise Wirksamkeitsdimensionen (Rückfallprävention, materielle Sicherheit, Gesundheitszustand, soziales Netz, Aktivitäten und Partizipation)
  • Unterstützungssysteme beziehungsweise involvierte Akteure (professionelle Suchthilfe, soziale Dienste, Selbsthilfe, primäre Gesundheitsversorgung)

Die Nachsorge findet vorwiegend ambulant statt. Teilstationäre Nachsorgeangebote münden in der Regel in der ambulanten Nachsorge. Die Intensität der institutionellen Begleitung ist während der Nachsorge geringer und die Ausgestaltung sowie die Dauer der Unterstützung erfolgt jeweils im Einzelfall und flexibel. Eine lückenlose Anbindung zwischen den Nachsorgeleistungen und dem vorgängigen Behandlungssetting wird durch eine Fallbegleitung sichergestellt. Zudem wird die Vernetzung mit anderen Unterstützungssystemen und Hilfsangeboten sowie der Selbsthilfe gefördert.

Quellen:

Bundesamt für Gesundheit (Hrsg.) (2022): Faktenblatt Nachsorge im Suchtbereich: Literaturanalyse und Konzepterarbeitung für die Schweiz. Bern: Schweizerische Eidgenossenschaft. https://www.bag.admin.ch/dam/bag/de/dokumente/npp/faktenblaetter/faktenblaetter-sucht/faktenblatt-nachsorge-suchtbereich.pdf.download.pdf/Faktenblatt_Nachsorge_Suchtbereich.pdf, Zugriff 27.06.2023.

Krizic, I. (2022): Nachsorge im Suchtbereich – Literaturanalyse und Konzepterarbeitung für die Schweiz (Forschungsbericht Nr. 138). Lausanne: Sucht Schweiz. https://www.bag.admin.ch/dam/bag/de/dokumente/npp/forschungsberichte/forschungsberichte-sucht/nachsorge-suchtbereich.pdf.download.pdf/Nachsorge_Suchtbereich.pdf, Zugriff 27.06.2023.

Zitiervorschlag

Infodrog (JJJJ). Nachsorge. Präventionslexikon: https://www.infodrog.ch/de/wissen/praeventionslexikon/nachsorge.html, Zugriff 09.11.2024.

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