Newsletter | Oktober 2023

NEWS
 Oktober 2023

Faktenblatt Drug Checking: Warum Sub­stan­zen ge­testet werden sollten, Fakten und Mythen

Alles, was Sie über Drug Checking wissen sollten, finden Sie in diesem Faktenblatt. Das Faktenblatt liefert Antworten auf Fragen was Drug Checking ist und wie es funktioniert, wo es Drug-Checking-Angebote gibt, wie es um die schadensmindernde Wirkung von Drug Checking steht und vieles mehr. Zudem wird mit Mythen aufgeräumt, die Drug Checking umranken.

Monitoring der stationären Einrichtungen in der Schweiz: Bericht 2023

Der Jahresbericht 2023 «Monitoring der stationären Suchttherapieeinrichtungen» wurde soeben veröffentlicht. Er bietet einen Überblick über die Belegung der stationären Therapieplätze und des betreuten Wohnens in der Schweiz im Jahr 2022. Die durchschnittliche Belegung in der stationären Suchttherapie lag bei 80%.

SafeZone.ch – Factsheet 2023: 26 % mehr Beratungen durchgeführt

Rund 2’100 Personen haben 2022 ein Beratungsangebot von SafeZone.ch in Anspruch genommen (+26%). Die Anfragen betrafen zumeist Alkohol, Verhaltenssüchte, Kokain und Cannabis. Weitere Auswertungen finden Sie in unserem aktuellen Factsheet.

Online-Umfrage unter Fach­personen:«Cannabis und Jugendschutz: Präventive Mass­nahmen in einem regulierten Markt»

Das BAG hat Infodrog mandatiert, in den Kantonen in Erfahrung zu bringen, welche präventiven und cannabisspezifischen Massnahmen im ausserschulischen Bereich sie zum Schutz Minderjähriger eingeführt haben oder planen. Fachpersonen, Organisationen und Dienste sind eingeladen, den Fragebogen von Infodrog dazu auszufüllen.

VapeCheck: Die Präventions-Kampagne ist gestartet! Social Media-Videos für Jugendliche und Unterlagen für Fachpersonen...

Mehrere Deutschschweizer Kantone haben sich zusammengeschlossen, um gemeinsam die Social-Media-Kampagne VapeCheck umzusetzen. Dabei veröffentlichen national und lokal bekannte Influencer:innen Fakten zum Thema Vapen. Verbreitet wird die Kampagne gemeinsam mit Akteur:innen der Kinder und Jugendarbeit, welche Jugendliche motivieren sollen eigene Produktionen zu gestalten und zu veröffentlichen.

SuchtMagazin: Call for Papers

Das SuchtMagazin ist auf der Suche nach Fachbeiträgen, Praxisbeispielen und Projektporträts für die Ausgabe zum Thema KI und Sucht, welche im April 2024 erscheinen wird. Senden Sie einen kurzen Abstract mit einer Schilderung des geplanten Beitrages an die Redaktion. Wir freuen uns auf Ihre Vorschläge.

SUCHTPOLITIK

Jugendschutz im Bereich Film und Videospiele – Stellungnahme der Fachverbände

In der Stellungnahme zur Verordnung über den Jugendschutz in den Bereichen Film und Videospiele (JSFVV) fordern die Fachverbände Sucht und GREA die Regulierung der Mikrotransaktionen, das sind Zahlungen innerhalb von Videospielen, mit denen Kinder schon früh in Kontakt kommen und in Zusammenhang mit einer Suchtentwicklung stehen.

Frankreich plant Verbot von Einweg-E-Zigaretten

Die französische Regierung will die sogenannten «Vapes» bald verbieten, weil sie sowohl ein Gesundheits- als auch Umweltrisiko sind. Das Verbot soll offenbar Teil eines grösseren Anti-Rauch-Programms der französischen Regierung werden.

Aufforderung an Singapur, Hinrichtungen zu stoppen

Die Global Commission on Drug Policy bringt ihre tiefe Bestürzung über die Entscheidung Singapurs zum Ausdruck, Personen, die wegen Drogenhandels verurteilt wurden, weiterhin hinzurichten. Singapur hat seit März 2022 15 Menschen wegen Drogendelikten hingerichtet, was einem Durchschnitt von einer Hinrichtung pro Monat entspricht.  Die Weltkommission erneuert ihren dringenden Appell an die Regierung Singapurs, alle Hinrichtungen zu stoppen und sich für eine wirksamere und humanere Reform der Drogenpolitik im Einklang mit dem internationalen Recht zu entscheiden. Erschreckend ist, dass in 32 Ländern der Welt weiterhin Hinrichtungen wegen Drogendelikten vollstreckt werden.

NIKOTIN & TABAK

Vernehmlassung zur Verordnung über Tabakprodukte und elektronische Zigaretten (TabPV)

Der Fachverband Sucht hat seine Stellungnahme zur Verordnung über Tabakprodukte und elektronische Zigaretten (TabPV) verfasst. Der Verordnungsentwurf bietet im Vergleich zur geltenden Regulierung einige Verbesserungen und wird aus diesem Grund mit Vorbehalten unterstützt. Die vorgesehene Regulierung ist jedoch bei weitem nicht ausreichend und die Schwächen des neuen Tabakproduktegesetzes sind auch in der Verordnung deutlich zu erkennen. Der tabakpolitische Handlungsbedarf bleibt gemäss Fachverband Sucht auch nach den anstehenden Revisionen gross.

Greenwashing – Umweltproblematik in Zusammenhang mit Tabakprodukten benennen

Die Umweltproblematik im Zusammenhang mit Tabakprodukten beschränkt sich nicht auf das Wegwerfen von Zigarettenstummeln in die Natur, sondern betrifft die gesamte Produktionskette, vom Tabakanbau bis zum Endverbrauch der Produkte. Die Fakten auf der neuen Website Transparency and Truth, finanziert über den Tabakpräventionsfonds.

Neue Webseite Vapefree.info unterstützt Eltern und Lehrkräfte

Die neue Plattform Vapefree.info informiert Eltern und Lehrpersonen zum Thema Vapen und Einweg-E-Zigaretten. Das Hauptziel dieser Plattform besteht darin, Wissenslücken zu schliessen und Hilfestellungen bei der Aufklärung über diese Produkte zu leisten. Lanciert wurde die Website von der Arbeitsgemeinschaft Tabakprävention Schweiz und der Lega polmonare ticinese, finanziert durch den Tabakpräventionsfonds TPF des Bundes.

CRACK

Experteneinschätzung zu Crack-Konsum in der Schweiz

Mediale Berichterstattungen über offene Drogenszenen in der Schweiz mehren sich. Vor allem beunruhigt der zunehmende Crack-Konsum im öffentlichen Raum. Suchtmediziner Dr. Thilo Beck ordnet die Situation aus fachlicher Sicht ein.

Druck von Medien auf Crack-Konsumierende

In Zusammenhang mit den Recherchen zu Crackkonsum im öffentlichen Raum haben Medien auch Konsumierende befragt. Ethische Fragen im Umgang mit Betroffenen stehen im Fokus, aber auch journalistische Methoden.

FORSCHUNG & STATISTIK

Studie: Suchtbehandlungsprogramm in Gefängnissen beeinflusst Entlassungsplanung

In dieser Studie wurden die Auswirkungen von Gruppenbehandlungsprogrammen für Suchtmittelkonsumenten in australischen Gefängnissen untersucht. Die Ergebnisse zeigen, dass Personen, die das Programm abgeschlossen hatten, besser ausgearbeitete Pläne hatten, um die Risiken des Konsums psychoaktiver Substanzen zu verringern und die Abstinenz nach der Entlassung aus der Haft aufrechtzuerhalten, als Personen, die das Programm abgebrochen hatten. Sie zeigten auch ein besseres Verständnis für die Faktoren, die zur Delinquenz geführt hatten.

Substanzkonsum bei nicht-heterosexuellen Jugendlichen

Während in den meisten Studien eine Differenzierung nach Geschlecht vorgenommen wird, fehlen solche standardisierten Vergleiche in Bezug auf sexuelle Identitäten. Das Wissen über den Substanzkonsum bei nicht-heterosexuellen Jugendlichen ist jedoch entscheidend für die Entwicklung wirksamer Interventionen. Laut neuster Studie gilt dies insbesondere für weibliche nicht-heterosexuellen Jugendliche.

MOMEDA – Zielsetzung und Indikatoren eines Monitoring zum Gebrauch von Medikamenten mit Missbrauchs- und Abhängigkeitspotenzial in Deutschland

Mit dem Projekt sollten die Möglichkeiten eines in Deutschland einzusetzenden Monitorings von Medikamenten mit einem Missbrauchs- und Abhängigkeitspotential dargestellt werden, um möglichst frühzeitig auf Veränderungen beim Gebrauch bestimmter Medikamente reagieren und neue Trends erkennen zu können. Die Ergebnisse sowie weitere Einzelheiten zu dem Projekt finden sich im Kurz- und Abschlussbericht.

Synthesebericht zur Finanzierung der Suchthilfe

Der Verband der Westschweizer Suchtfachleute GREA hat den Synthesebericht zur Finanzierung der Suchthilfe und die deutsche Zusammenfassung veröffentlicht, der im Auftrag des BAG zwischen Juli 2022 und März 2023 erstellt wurde. Er enthält eine Bestandesaufnahme der Finanzierung der Suchthilfe in der Schweiz. Da es in diesem Bereich weder eine einfache Lösung noch eine echte gemeinsame Vision gibt, schließt der Bericht mit dem Vorschlag, einen "Nationalen Ausgleichsfonds für Suchtmittel" (FNCA) zu schaffen.

CHANCENGLEICHHEIT, ZUGANG ZU INSTITUTIONEN

Erfahrungen von Müttern mit einer Suchterkrankung

Mütter mit einer Suchterkrankung sehen sich oft einer starken Stigmatisierung ausgesetzt und deren Lebenswege sind oft von Traumata, Gewalt und Missbrauch geprägt. Der neue Bericht «Stimmen von Müttern mit Suchterkrankung. Stigmatisierung, Herausforderungen und Empfehlungen» von Sucht Schweiz stellt bewährte Praktiken aus der Schweiz vor und formuliert Empfehlungen, wie Mütter mit einer Suchterkrankung und ihre Kinder besser unterstützt werden können.

Der Bericht ist Teil einer Zusammenarbeit mit dem Projekt «Children whose parents use drugs» der Pompidou-Gruppe, einer Kooperationsplattform des Europarats für Drogenpolitik.

Artikel «Abhängigkeiten vorbeugen» in SBK-Zeitschrift erschienen

In der aktuellen Ausgabe der SBK-Zeitschrift «Krankenpflege» berichten der Fachverband Sucht und das BZBplus über die Erfahrungen mit dem Pilotprojekt «1+1=3: Interprofessionelle Zusammenarbeit von Spitex und Suchthilfe». Sie zeigen auf, wie Suchtprobleme frühzeitig erkannt und die Versorgung von älteren Menschen verbessert werden kann.

Benachteiligungserfahrungen bei der Gesundheitsversorgung in der Schweiz

Personen in benachteiligter sozioökonomischer Situation bewerten die Versorgungsqualität in der Schweiz grundsätzlich schlechter, ebenso die Gruppe der 18- bis 34-Jährigen, die noch im Elternhaus leben sowie Migrant:innen der ersten Generation. Die Studie basiert auf Daten des International Health Policy Survey, der 2020 für die Schweiz bei 2284 Befragten im Alter von 18 Jahren und älter durchgeführt wurde.

Armutsgefährdete Familien besser erreichen

Kinder in sozioökonomisch benachteiligten Familien werden von der Gesundheitsförderung und Prävention nur schwer erreicht. (Sucht-)präventive und gesundheitsförderliche Zugänge und Angebote müssten direkt in der sozialen Sicherung eingebettet sein, damit sie dort, zum Beispiel in der Sozialhilfe, aus einer Hand für sozioökonomisch benachteiligte Familien geleistet werden könnten. Zu diesem Schluss kommen die Autor:innen des neuen Buchs «Wege der Erreichbarkeit sozioökonomisch benachteiligter Familien. Ein umsetzungsorientierter Dialog zwischen Forschung und Praxis in der Suchtprävention».

DIVERSES

The Drug Science Podcast - Diskussionen zu Forschung, Drogenpolitik und mehr

In jeder Folge des «The Drug Science Podcast» diskutiert Prof. David Nutt mit weltweit anerkannten Experten über Forschung, Schadensminderung, Drogenpolitik und die Wissenschaft hinter den Drogen.

DigiSanté: das nationale Programm zur Digitalisierung im Gesundheitswesen

Bundesrat und Parlament wollen die Digitalisierung im Gesundheitswesen vorantreiben. Noch dieses Jahr soll die Regierung ein nationales Programm verabschieden. Auf Einladung von Bundespräsident Alain Berset tauschten rund 100 Vertreterinnen und Vertreter aus dem Gesundheitswesen über dieses geplante Programm DigiSanté aus. Alle Akteure sind sich einig darüber, dass die Digitalisierung zu langsam und zu wenig koordiniert verläuft, und der Handlungsbedarf gross ist.

Coordination nationale: Die Präsentationen sind verfügbar

Die «coordination nationale» der niederschwelligen Suchthilfe hat am 30.8.2023 im Le Singe in Biel stattgefunden. Die Veranstaltung ist eine sprachregionale Austauschplattform für die Fachgruppe K+A sowie die plateforme Réduction des risques, an der rund 48 Personen teilgenommen haben. Die Präsentationen sind nun online.

VERANSTALTUNGEN
Die laufend aktualisierte Agenda mit Veranstaltungen aus dem Suchtbereich finden Sie direkt auf den Seiten von Infodrog.

STELLENANGEBOTE
Beachten Sie auch unsere Stellenangebote, eine Kooperation mit dem Verein sozialinfo.ch

REDAKTION

Deutschschweiz

Dr. Walter Rohrbach