Newsletter | Oktober 2022

NEWS
 Oktober 2022

Stellenangebot: Wiss. Mitarbeiter:in für neues Projekt (60 %)

Für die Leitung des neuen Projektes «Digitalisierung der Rauchstopplinie» suchen wir eine:n wissenschaftliche:n Mitarbeiter:in.

SuchtMagazin Nr. 4&5/2022: Sucht- und Genussmittel Alkohol

In der aktuellen Ausgabe gehen wir unter anderem der Frage nach, wie man mit den mannigfaltigen Auswirkungen von Alkohol umgehen soll. Ausserdem wird die Glorifizierung und Inszenierung von Alkohol in den sozialen Medien thematisiert und es wird festgestellt, dass die Schweizerische Alkoholpolitik im europäischen Vergleich hinterher hinkt.  Das Heft kann ab sofort bei uns bestellt werden.

Stellenangebot: Übersetzer:in für Französisch (50-60 %)

Infodrog sucht eine:n Übersetzer:in (Deutsch-Französisch). Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung!

Monitoring der stationären Einrichtungen in der Schweiz: Bericht 2022

Infodrog hat die abgegebenen sterilen Konsummaterialien an Drogenkonsumierende für das Jahr 2021 erhoben. Diese Umfrage zeigt beispielsweise, welche Wichtigkeit Kontakt- und Anlaufstellen für die Prävention von Infektionskrankheiten haben und dass diese Angebote der Schadensminderung rege genutzt werden.

TABAK

November – Rauchfreier Monat

Der November 2022 ist der perfekte Zeitpunkt, um mit dem Rauchen aufzuhören. In diesem Monat hilft die Kampagne «Rauchfreier Monat»: Auf der Webseite gibt es Expert:innen, die dir zuhören, ein individueller 30-Tage-Plan und viele weitere hilfreichen Ratschläge für den Rauchstopp.

Erhöht Zigarettenrauchen das Risiko für Depressionen?

Eine Studie hat Anzeichen dafür entdeckt, dass rauchende Menschen ein erhöhtes Risiko für depressive Erkrankungen und psychische Störungen haben könnten. Studienteilnehmende, die aktuell rauchen oder geraucht haben, gaben häufiger an, an Symptomen von psychischen Erkrankungen wie beispielsweise Depressionen, Angst- und Schlafstörungen zu leiden. Auch wenn dies keinen Beweis darstellt, ob das Rauchen ursächlich verantwortlich ist, leisten die Ergebnisse dennoch einen ersten wichtigen Beitrag.

Deutschland: Entwicklung des Konsums von Tabak und Tabakalternativen

Vor dem Hintergrund der Zunahme des Konsums von alternativen Tabakprodukten (Shishas [Wasserpfeifen], Tabakerhitzer) und Tabakalternativen (E-Zigaretten) wurde untersucht, wie sich der Konsum entwickelt hat. In allen Altersgruppen nahm bei beiden Geschlechtern der Konsum konventioneller Tabakprodukte ab. Der höhere Anteil des Konsums alternativer Produkte bei jungen Erwachsenen impliziert einen Wendepunkt, der in der Prävention berücksichtigt werden sollte.

Österreich: Stellungnahme zum Thema Nikotinbeutel

Dr. Rainer Schmidbauer, Leiter des Insituts Suchtprävention der pro mente Oberösterreich hat dazu eine klare Meinung: «Aus unserer fachlichen Sicht ist die Entwicklung im Bereich der Nikotinbeutel, aber auch anderer so genannter «Next Generation Produkte» überaus besorgniserregend. Sie konterkarieren die jahrzehntelange Arbeit der Suchtprävention in Österreich sowie die Bemühungen, die Raucherraten und die damit verbundenen gesundheitlichen und volkswirtschaftlichen Schäden zu reduzieren».

ALKOHOL

9. September: Welttag des alkoholgeschädigten Kindes

Sucht Schweiz lanciert eine Kampagne zur Unterstützung von Fachpersonen, die mit Frauen im gebärfähigen Alter sowie mit Kindern in Kontakt stehen, welche während der Schwangerschaft Alkohol ausgesetzt waren. Fachpersonen sollen bei der Prävention von alkoholbedingten Schädigungen eine aktivere Rolle spielen können.

Deutschland: Neuer Alkoholatlas erschienen

Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) veröffentliche zum Start der Nationalen Krebspräventionswoche 2022 eine neue Auflage des Alkoholatlas, der 2017 erstmalig erschienen ist. Der Atlas fasst aktuelle Daten zum Alkoholkonsum und seinen gesundheitlichen und gesellschaftlichen Folgen zusammen und beinhaltet Empfehlungen für gesundheitspolitische Maßnahmen, um den Alkoholkonsum in Deutschland zu verringern.

Kleinere Gläser verringern den Alkoholkonsum

Trinken wir insgesamt weniger mit kleinen Gläsern? Eine kürzlich veröffentlichte Studie aus England fand einen Zusammenhang zwischen der Grösse der Weingläser und dem Weinkonsum der Studienteilnehmer.

CANNABIS, THC & CBD

Cannabiskonsum und Öffentliche Gesundheit

Cannabis ist nach Alkohol und Tabak die weltweit am meisten konsumierte psychoaktive Substanz, mit zunehmend liberalen Kontrollansätzen (z. B, Legalisierung) in vielen Ländern. Die Autor:innen fordern, dass zukünftig vermehrt die Schäden des Cannabiskonsums auf Dritte ausgearbeitet und untersucht werden sollten.

Kiffen ja – aber nur Bio

Der Verkauf von Cannabis in Basler Apotheken im Rahmen des Pilotprojekts «Weed Care» startet nicht wie geplant. Die Cannabis-Produkte sind bei einer Qualitätsprüfung durchgefallen – es wurden kleinste Spuren eines Pestizids gefunden.

WEITERE SUBSTANZEN & SUBSTANZÜBERGREIFENDE INFOS

Dubioses Ayahuasca‑Angebot

Fünf Frauen und sieben Männer treffen sich zum «Retreat der Inneren Entwicklung». Im Zentrum steht die Einnahme der halluzinogenen Droge Ayahuasca und weiteren psychedelischen Substanzen aus dem Amazonas. Organisiert wird das Retreat von der Firma Inner Mastery International, es findet jede zweite Woche statt. Die Sektenberatungsstelle Relinfo bezeichnet Inner Mastery International als problematische Gruppierung mit sektenähnlichen Strukturen.

Psilocybinhaltige Pilze

Als Partydroge oder in der Psychotherapie: psilocybinhaltige Pilze (Zauberpilze) verändern das Bewusstsein. Erst seit 16 Jahren beschäftigt sich die Forschung wieder intensiv mit psychoaktiven Substanzen wie Psilocybin, um damit das menschliche Bewusstsein zu ergründen, aber vor allem auch psychische Probleme wie Depressionen zu heilen oder zu lindern. Wo gedeihen die seit Jahrtausenden bekannten Pilze – und wie wirkt die psychoaktive Substanz in unserem Hirn?

VERHALTENSSÜCHTE

170 000 Dollar, verzockt in zwei Minuten

Sogenannte Casinostreams boomen auf der Streamingplattform Twitch. Nach Protesten aus der Community will diese stärker dagegen vorgehen. Doch das Problem sitzt tiefer und wie viele junge Menschen tatsächlich nur aufgrund von Twitch bei digitalen Spielautomaten landen, ist schwer zu sagen.

Anorexie-Coaches – Wie junge Magersüchtige online ausgenutzt werden

In Pro-Ana-Chats, also Gruppen, die Magersucht verherrlichen, dreht sich alles ums Abnehmen. Neben betroffenen Minderjährigen treiben sich in den Gruppen auch sogenannte Coaches herum, die Betroffene über Regeln und Bestrafung weiter in die Krankheit treiben. Die beiden Journalistinnen Marisa Haring und Nathalie Schaffner von «das Netz» haben zu solchen Pro-Ana-Coaches recherchiert.

FORSCHUNG & STATISTIK

Studie: Gewalterfahrungen Jugendlicher im Kanton Zürich

Eine aktuelle Studie untersucht wie sich die Gewalterfahrung Jugendlicher im Kanton Zürich im Zeitraum 1999–2021 entwickelt hat. Ausserdem zeigt die Untersuchung unter anderem die Gesamtentwicklung von Delinquenz, Substanzkonsum und Unsicherheitsgefühl auf.  Die umfangreiche Datensammlung ermöglicht es, Jugendgewalt aus der Opfer- und der Täterperspektive ebenso wie ihre Risikofaktoren und Kontexte zu untersuchen.

Forschungsprojekt «Cannabis im Alltag»

Für das Forschungsprojekt «Cannabis im Alltag» sucht die Universität St. Gallen Studienteilnehmende, die bereit sind, uns über ihre Konsumpraxis Auskunft zu geben. Obschon der Gebrauch von Cannabis in der Schweiz weit verbreitet und relativ etabliert ist, wird häufig nur der problematische Konsum untersucht. Wir interessieren uns jedoch nicht nur für Probleme, sondern vor allem auch für den mehr oder weniger gut gelingenden, in das Alltagsleben integrierten Konsum.

SUCHTBERATUNG UND -THERAPIE

«Ich kenne niemanden, der keine Rückfälle hatte.»

Für Betroffene und deren Umfeld können Rückfälle, also alte Verhaltensmuster, in die man zurückfällt, sehr schwer sein. Frustration und Scham sind häufig damit verbundene Emotionen, die sich jedoch vor allem destruktiv auswirken. Ein Blog-Beitrag zeigt auf, wie es zu Rückfällen kommt, was das für die Suchttherapie heisst und wie man sie als Chance nutzen kann.

Deutschland: Digitalisierung in der Suchtberatung

Lesenswerter Online-Fachbeitrag zur Digitalisierung in der Suchtberatung in Deutschland und welche Herausforderungen und welcher Handlungsbedarf bestehen.

DIVERSES

Pionier der Schweizer Drogenpolitik gestorben

Ambros Uchtenhagen ist im Alter von 94 Jahren gestorben. Er hatte die nationale und internationale Suchtpolitik in den vergangenen Jahrzehnten geprägt. Im Laufe der Zeit wandte er sich von der damals vorherrschenden harten, repressiven Drogenpolitik ab und prägte deren Neuausrichtung hin zu mehr Unterstützung entscheidend mit. Uchtenhagen war massgeblich daran beteiligt, dass es in der Schweiz zu Versuchen mit der kontrollierten Heroinabgabe oder der Abgabe von sauberen Spritzen an Betroffene kam.

Fachtagung Sucht im Alter – Folien sind online verfügbar

Am 1. September 2022 fand die Fachtagung «Sucht im Alter – betrunken, verladen, betroffen», organisiert von LangzeitSchweiz, statt. Die Präsentationen und die Folien aus den Workshops können nun online heruntergeladen werden. Beispielsweise gibt eine Präsentation Antwort auf die Frage : «Wie kann man späte Suchtprobleme frühzeitig erkennen?».

Tessin: Kapazitätsausbau der Betreuungsplätze

Unter den zehntausend Personen, die von der kantonalen sozialpsychiatrischen Organisation betreut werden, befinden sich immer mehr junge und sehr junge Menschen. Eine Notlage, der die neue Planung insbesondere durch die Schaffung von zehn Betten im Kanton Tessin in einer integrierten Betreuungseinheit für Minderjährige begegnet.

Wie geht es der Schweiz wirklich?

Ob wir glücklich, bedrückt oder gestresst sind – Gefühle beeinflussen unseren Alltag, aber auch die Gesundheit. Die Auswertung der Helsana-Emotionsstudie zeigt: Es geht der Schweiz «so lala». Viele Menschen sind zwar «zufrieden» (41 %), doch ebenso verbreitet sind Emotionen der Überforderung: Die Befragten sind «erschöpft» (39 %), «besorgt» (38 %) und «gestresst» (29 %).

Broschüre «Medienkompetenz in sozial-, heil- und sonderpädagogischen Institutionen»

Die Broschüre «Medienkompetenz in sozial-, heil- und sonderpädagogischen Institutionen» beinhaltet neben vielen praxisorientierten Empfehlungen und wichtigen Hintergründen einen aus mehreren Fragebögen und der entsprechenden Auswertung bestehenden Leitfaden, mit welchem Leitende und Mitarbeitende sich selbst und ihren Umgang mit digitalen Medien im Institutionsalltag einschätzen und entsprechende Handlungsoptionen diskutieren können.

VERANSTALTUNGEN
Die laufend aktualisierte Agenda mit Veranstaltungen aus dem Suchtbereich finden Sie direkt auf den Seiten von Infodrog.

STELLENANGEBOTE
Beachten Sie auch unsere Stellenangebote, eine Kooperation mit dem Verein sozialinfo.ch

REDAKTION

Deutschschweiz

Dr. Walter Rohrbach