Alle News im Überblick
Suchtförderndes Verhalten – gut gemeint ist nicht immer hilfreich
Sucht ist immer auch ein soziales Geschehen. Das soziale Umfeld spielt nicht nur bei der Entstehung von Sucht eine bedeutende Rolle, Personen im Umfeld eines süchtigen Menschen zeigen mitunter auch typische Verhaltensmuster. In der Annahme, der/m Betroffenen zu helfen und ihr/sein Verhalten beeinflussen zu können, werden häufig Verantwortung abgenommen, Fehler ausgeglichen, Drohungen ausgesprochen, das Ausmaß des Problems nach aussen verheimlicht und eigene Bedürfnisse zunehmend in den Hintergrund gestellt. Man spricht von "Co-Abhängigkeit" - besser wäre: von "suchtförderndem Verhalten" zu sprechen, um stigmatisierende Zuschreibungen möglichst zu vermeiden. Beitrag vom Institut Suchtprävention in Linz.
Deutschland: ein drogenpolitisches Entwicklungsland?
Rekordzahlen bei der Kriminalisierung von Cannabiskonsumenten stehe ein Versagen im Eindämmen des Tabak- und Alkoholkonsums gegenüber, heisst es im Alternativen Drogen- und Suchtbericht 2018. Deutschland sei drogenpolitisch ein Entwicklungsland und Schlusslicht bei der Prävention von Alkohol und Tabak, sagte Suchtexperte Heino Stöver als Mitherausgeber des Berichtes. Nirgendwo in Westeuropa sei Alkohol als Volksdroge so billig wie in Deutschland. Artikel der Frankfurter Rundschau.
Drugs - Just Say Know: Neue Broschüre und Website
"Drugs - Just Say Know" informiert seit 2004 über psychoaktive Substanzen und ihren Wirkungen, Nebenwirkungen und Risiken. Weiter wird über Möglichkeiten zum Safer Use informiert. Die Website umfasst allgemeine Informationen rund ums Thema Drogenkonsum und Substanzinformationen zu 30 bewusstseinsverändernden Drogen sowie zum verbreiteten Mischkonsum. Die überarbeitete Broschüre gibt es bereits seit 2017. Seit kurzem ist die Website mit einem neuen Layout online: www.know-drugs.ch
Schwarmarkt versus regulierter Markt
Drogen zu verbieten, ist gefährlich und fahrlässig, denn konsumiert werden sie trotzdem. Das Verbot bewirkt, dass sich Konsum, Produktion und Handel in die Illegalität verlagern – mit gravierenden Folgen für Konsumierende und die Gesellschaft als Ganzes. Dieses Poster (pdf) der Arud zeigt, welche Auswirkungen ein Drogenverbot hat, und wie dank einer Drogenregulierung mehr Sicherheit und Gesundheit erzielt wird. Hintergrundinfos zum Poster.
Die umstrittene E-Zigarette Juul will nun auch Europa erobern
Nicht nur das Aussehen erinnert eher an einen USB-Stick als an eine Zigarette - auch das Wachstum gleicht mehr den Startups im Silicon Valley als behäbigen Tabakkonzernen. Juul wurde 2015 von Pax Labs in San Francisco entwickelt und zwei Jahre später als eigenes Unternehmen ausgegliedert. Heute hat die E-Zigarette einen US-Marktanteil von 68%. Nun springen erste Nachahmer auf und Juul will nach Europa expandieren. Beitrag der NZZ am Sonntag
Betäubungsmittelkonsum: Strafurteile gegen Jugendliche
Betäubungsmittelkonsum ist die häufigste Straftat, wegen der Jugendliche in der Schweiz in die Mühlen der Justiz geraten. Letztes Jahr war das 5400 Mal der Fall, sechs Prozent öfter als 2016, wie die neu veröffentliche Strafurteilsstatistik des Bundesamt für Statistik BFS zeigt. Stark zurück ging hingegen der Drogenhandel mit 780 Verurteilungen – ein Minus von 18 Prozent. Beitrag auf SRF
Veranstaltungen
Fachtagung: Jugendliche und Geldspiel: Erkennen, hinschauen, handeln
Veranstalter: Spielen ohne Sucht
Coordination nationale Housing First 2025
Die Coordination nationale Housing First verfolgt das Ziel, die Vernetzung bestehender sowie geplanter Housing-First-Projekte aus allen Sprachregionen der Schweiz zu fördern sowie bewährte Praxisbeispiele auszutauschen.
Flucht, Asyl & Abhängigkeit: Suchtprävention und -behandlung bei geflüchteten Menschen
Veranstalter: Fachverband Sucht